Zum Start in die Saison 2011 ist Bamberg um einen Biergarten ärmer. Der Mahrsbräu-Keller am Stephansberg bleibt geschlossen und das, wie es aussieht, für immer.
Nachdem die Hotel-Pläne des neuen Grundstücksbesitzers gescheitert sind, denkt er an "Plan B". Der sieht die Sanierung der bestehenden Gebäude, einschließlich der Wirtschaft, zu reinen Wohnzwecken vor.
Der Stadtrat hat es gut gemeint, aber das Gegenteil dessen erreicht, was er und viele Bürger wollten: den Mahrsbräu-Keller zu bewahren. Das Nein zu Günter Schmidts Hotel-Plänen im Biergarten scheint nun das endgültige Aus für ein Stück Bamberger Kellerkultur zu bringen. Als neuer Eigentümer der 4000 Quadratmeter zwischen Oberem Stephansberg und Unterer Seelgasse hat der Bamberger die Konsequenzen gezogen und nun offiziell sein Vorhaben zurück gezogen.
Das Bedauern der Stadträte war groß, als Baureferent Michael Ilk im Stadtentwicklungssenat Schmidts Entscheidung bekannt gab. Der Investor überraschte die Kommunalpolitiker mit diesem Schritt, kam er doch der Einstellung des Vorhaben bezogenen Bebauungsplanverfahrens durch die Verwaltung zuvor.
Schmidt hat schon seit Monaten den nötigen politischen Willen für sein Projekt vermisst. Hatte es anfangs positive Signale aus dem Rathaus gegeben, waren die meisten Stadträte und Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) umgeschwenkt, als die Kritik der Bevölkerung an den Hotel-Plänen immer lauter wurde. Nun, so Schmidt, beuge er sich den Realitäten.
"Niemand bedauert das mehr als ich. Es lag mir sehr viel an dem Bierkeller", versicherte der Inhaber der Bauträgergesellschaft casa tecta im Gespräch mit dem FT. Schmidt sah die erforderliche wirtschaftliche Basis für den künftigen Kellerbetrieb in einem Hotel mit 22 Zimmern. Es sollte an der Stelle eines Wohnhauses aus den 1970er Jahre gebaut werden, das bereits im Garten steht.
Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) bezweifelt nach wie vor, "dass wir den Kellerbetrieb gerettet hätten, wenn wir dem Hotel zugestimmt hätten". Der SPD-Fraktionsvorsitzende Heinz Kuntke sieht es ähnlich. "Der Bierkeller wäre tot, so oder so."
Andere Mitglieder im Stadtentwicklungssenat wirkten zuletzt weniger überzeugt davon. Man hätte noch einmal mit Schmidt verhandeln müssen, fanden Helmut Müller (CSU) und Ursula Sowa (GAL).
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was ist denn "kleinkarätig"
spiessig od. spiesser = kleinkariert.
bin aber kein spiesser - Karat gibt es bei Diamanten.
nur mal sooo als info.
Aber jeder kann sich ja mal verschreiben.
na mal ehrlich, dem aus und ende dieses lokals weint doch im grunde genommen keiner eine träne nach, ausser es handelt sich um solche tränen, die nach der panzerechse benannt worden sind.
das war weder ein biergarten, geschweige denn ein ein bierkeller, das war ein restaurant mit gartenbetrieb, mehr nicht, vielleicht gar nur ein wohlfühltempel für schicki und micki.
die bamberger tradition eines biergartens gar eines bierkellers hat ein ganz anderes aussehen, und das kann in der unmittelbaren umgebung erlebt werden.
Wieso ging er nicht weil........
Die Ärmel hochgekrempelt Service bieten das ist doch das A&O. Dann läuft das Ding!
Es geht nicht darum, dass ein Biergarten schliesst. Ich selber war sowieso kein Kunde von denen. Es geht darum, dass die ganze Polik in Sache "Freizeit" und "Kulturangebot" in Bamberg eine sehr jämmerliche Richtung genommen hat. Keine Ideen, kein politisches Gewicht, um richtige/gewünschte Investoren zu "organisieren", nix von nix.
Es gibt eine kleine Nitsche von 1000 oberspießigen Bambergern, darunter die 10 Trotteln der politischen Verwaltung, die ihre oberspißigen Wünschen einfach durchsetzen, ohne Rücksicht auf was die übrigen 69.000 Bewohner wirklich wollen.
PS:
Glaube, ein Paar von diesen 1000 haben mich hier auch kritisiert: "kleinkarätig" mit "ä" statt "e". Gutes Gegenargument. Genau wie der Stadtrat: einfach antworten ohne Ahnung.
"Der geliebte Mahrs-Bräu-Keller", wenn ich das schon höre! Seit ich denken kann, ist es der am wenigsten "liebevoll" betreute Keller in Bamberg. Langweilig. Ungepflegt. Uninteressant. Nicht mal vom Preis her konnte er brillieren.
Nun kommt plötzlich ein "Verschlimmbesserungs-Investor" daher und möchte, wie es in letzter Zeit so oft in der Stadt passiert ist, das ganze ummodeln. Ein Investitionsprojekt. Was kommt da schon raus? Rendite zählt. Der Biergarten wäre da sowieso um 22 Uhr geschlossen worden, wenn sich der erste Hotelgast beschwert. Wenn man dann den Berg hochpurzelt und im "Wilde Rose..." noch eins trinken kann, weiß man gleich, wo man das nächste mal hingeht. Also ein Zukunftsprojekt für die Stadt war das sowieso nicht.
Gleichwohl hatten die Bürger recht, gegen so etwas vorzugehen, denn es war "ohne Maß und Ziel". Der Keller könnte ein Kleinod sein, wenn er mit Liebe und Fleiß bewirtschaftet wird. Daran fehlt und fehlte aber der Wille.
Was einige Schreiber da von sich geben, ist mir nicht verständlich, denn es hat mit dieser Geschichte wenig zu tun.
Die Änderung der Sperrzeit ist ein anderes Thema.
Der Stadtrat darf sich nur ein GUTES Konzept einreden lassen und nicht jedem "Krampf" zustimmen. Für mich ist das o.k.