Das Metznerhäuschen im Botanischen Garten wurde saniert. Es bietet Toiletten und in Zukunft ein kleines Museum.
Die Messerschmitt-Stiftung hat nicht nur 65.000 Euro überwiesen, um dem so genannten Metznerhäuschen am Eingang des Botanischen Gartens im Hain zu neuem Glanz zu verhelfen: Ihr Vorstandsvorsitzender Hans Heinrich Srbik hat aus München auch gleich eine Idee mitgebracht, wie die Stadt das Gebäudchen (gewinnbringend) nutzen könnte: "Verwenden Sie es doch als Standesamt!"
Vor allem für Schulklassen
Der Gedanke wurde von Oberbürgermeister Andreas Starke bei der "Einweihung" am Mittwoch gleich aufgegriffen. Neben den acht Orten, an denen man in Bamberg die Ehe schließen kann - "darunter auch skurrile wie die Stollenanlagen" - wäre das sicher eine Möglichkeit. Weil das Häuschen aber so klein sei, käme es vielleicht nur für die "Hochzeit nebenbei oder zwischendurch" in Frage.
Was allerdings schon feststeht: Im Hauptraum wird es im Metznerhäuschen ab kommendem Frühjahr eine kleine Ausstellung geben, in der der Bürgerparkverein Bamberger Hain die Geschichte des Hains und seine Zukunft vorstellen will. Das jedenfalls verspricht Vereinsvorsitzender Alfred Schelter, der dafür gerade noch mit möglichen Zuschussgebern im Gespräch ist. Vor allem Schulklassen sollen das Museum besuchen und ein wichtiges Stück der Stadtgeschichte kennenlernen.
Für wie wichtig er den Hain hält ließ OB Starke in seiner Rede anklingen: "Seit mehr als zwei Jahrhunderten ist er Treffpunkt für Jung und Alt, wenn es darum geht, der Enge und der Betriebsamkeit der Stadt zu entfliehen." Im Hain komme der Mensch zur Ruhe, finde Orte der Kontemplation. Bürgermeister Christian Lange freut sich besonders darüber, dass es jetzt eine öffentliche Toilette im Park gibt, womit Bamberg wieder ein bisschen familienfreundlicher geworden sei.
Gartenamtsleiter Robert Neuberth informierte über den zeitlichen Fortgang des Parkpflegewerks Bamberger Hain: Nach der Grundinstandsetzung von 2006 bis 2012 und der jetzt abgeschlossenen Sanierung des Metznerhäuschens werde es um die Neukonzeption des Botanischen Gartens gehen. Dieser sei in den 20er Jahren vom damaligen Gartenamtsleiter Luster als Schulgarten für Volksschulen und Gymnasien angelegt worden. Ohne auf die heutige (Stauden)Blütenpracht ganz zu verzichten, sollen der ursprüngliche Charakter und die Wissensvermittlung wieder stärker zum Tragen kommen - natürlich auch mit modernen Medien.
Kleiner Nachtrag: Das Metznerhäuschen trägt den Namen seines früheres Besitzers, in dessen Privatgarten im Haingebiet es einmal stand. Er verschenkte es an die Stadt, die es in den 20er Jahren am Eingang zum Botanischen Garten aufbauen ließ.