Die Gemeinde Memmelsdorf richtet in der Merkendorfer Schule gleich zwei Gruppen ein. Der Bedarf dafür ist vorhanden. Zunächst war im Kindergarten im gleichen Gebäude nur eine Krippengruppe vorgesehen.
Die Gemeinde Memmelsdorf unternimmt alle Anstrengungen, um eine genügend große Zahl von Kinderkrippen-Plätzen zur Verfügung zu stellen. Auf der Grundlage einer Bedarfsabfrage im März wurde die Notwendigkeit von zwölf weiteren Krippenplätzen festgestellt, bisher aber noch keiner Kita-Einrichtung zugeordnet. Sie sollen jetzt in der Merkendorfer Grundschule entstehen, in der neben drei Schulklassen bisher schon zwei Kindergarten-Gruppen untergebracht sind. Dafür haben Gemeinde und Kindergartenleitung umdisponiert.
"Wenn man schon umbaut, dann gleich richtig", ist auch die Devise von Kindergartenleiterin Silke Eichhorn. "Nach allen unseren Erfahrungen kann das kein Schaden sein". Mit "das" meint Silke Eichhorn die Aufstockung der Kinderkrippen-Pläne um 100 Prozent. Was heißt: statt einer Krippengruppe sollen in Merkendorf deren zwei entstehen.
Den Grund dafür lieferte Bürgermeister Johann Bäuerlein recht anschaulich mit der Feststellung: "Ist eine Krippengruppe gebaut, ist sie schon wieder voll".
Das sieht man auch bei der Gemeindeverwaltung so. Laut Hauptamtsleiter Ralf Pfister habe die Bedarfsermittlung im März sogar die Notwendigkeit von 36 weiteren Plätzen ergeben. Dafür solle zunächst eine Gruppe in Lichteneiche und eine in Merkendorf gebildet werden. Doch jetzt hat der Bund die "langersehnte Bestätigung" (Geschäftsleiterin Christine Schramm) für seine Verlängerung der Kita-Förderung um ein Jahr bis Ende 2014 zugeschickt. Die Fördersätze seien unverändert.
Damit, so Christine Schramm, würden für den Bau der Räumlichkeiten für eine Krippengruppe in der Merkendorfer Schule Baukosten von 550 000 Euro anfallen.
Darauf erhielte die Gemeinde eine Förderung von 330 000 Euro plus eine Ausstattungspauschale von 1250 Euro je Platz. Würde man eine zweite Gruppe nach 2014 bauen, erhielte man darauf nur die Förderung aus dem bayerischen Finanzausgleich von etwa 50 000 Euro, allerdings lägen die Baukosten wegen Synergieeffekten bei "nur" 128 000 Euro. "Insgesamt wären wir also bei dieser Variante mit rund 300 000 Euro dabei", so Schramm.
Weil die Förderung aus dem KiTa-Programm des Bundes bei der Schaffung von zwei Gruppen deutlich höher ist, würde sich der Ausbau bis Ende 2014 für die Gemeinde "rechnen". Auf die Gesamtbaukosten von 677 000 Euro erhalte die Gemeinde einen 90-prozentigen Baukostenzuschuss von rund 566 000 Euro sowie eine Ausstattungspauschale von etwa 28 000 Euro, rechnete Christine Schramm vor. Es verbliebe ein Eigenanteil der Gemeinde von rund 84 000 Euro.
"Ein zeitlich verzögerter Ausbau der beiden Gruppen bringt also eine Schlechterstellung in der staatlichen Förderung um 211 000 bis 217 000 Euro", schloss Schramm.
Da fiel den Räten die Entscheidung nicht schwer und nur Barbara Vogt (Lichteneiche) hatte ein bisschen Bedenken, dass die eine oder andere Gruppe vielleicht nicht ganz voll werden könnte. "Wir sind jetzt schon komplett ausgebucht und auch die zusätzliche Gruppe wird voll", versprach Bürgermeister Bäuerlein ("Ein charmanter Preis"). Das bestätigt auch die Merkendorfer Leiterin Silke Eichhorn: "Die Gemeinde hat uns bisher sehr gut bedient, auf unserer Warteliste stehen nur zwei Mütter", sagt sie. Den Bedarf für das nächste Jahr kennt sie aber nicht.
"Wir wären doch hirnrissig, wenn wir das nicht machen", meinte der Merkendorfer Gemeinderat Heinz Büttel (VWG). Gebaut werden soll - hier folgte man dem Rat von Architekt Dieter Nietsche - möglichst im Spätherbst, wenn sich die Baukonjunktur nach dem langen Winter wieder abgekühlt hat.