Als Schulleiter eines Gymnasiums will Martin Pöhner für die FDP in den bayerischen Landtag, im Kultusministerium einige Projekte anregen und Gelder für Schulen locker machen. Im Ministerium hat er schon einmal gearbeitet.
                           
          
           
   
          Martin Pöhner hat in Sachen Bildung bereits alle Insider-Blickwinkel eingenommen: Er war Schüler und Lehrer, später jahrelang Mitarbeiter im Kultusministerium und nun Direktor des Gymnasiums in Ebern. "Wir müssen mehr in die Bildung investieren", sagt der Pädagoge, der zugleich Vorsitzender des themenbezogenen Landesfachausschusses seiner FDP ist.
       
  
     Schulen müssen saniert werden  
Die Wahlmöglichkeiten in der Oberstufe müssten wieder gestärkt werden. Außerdem müsse die Lehrerabdeckung auf 110 Prozent angehoben werden, weil zu viel Unterricht ausfalle. "Der Freistaat stellt den Kommunen zu wenig Geld für Schulsanierungen zur Verfügung", sagt Pöhner. 
Er spricht aus Erfahrung: Als Direktor steht er selbst vor dieser Herausforderung, und als Stadtrat in Bamberg weiß er, wie groß der Bedarf ist. "In Bamberg müssen wir viele Schulen sanieren oder über die Frage des Neubaus nachdenken." 
     Anfänge bei der Jungen Union  
2014 hat es für den Lehrer auf den zweiten Anlauf mit der Wahl in den Stadtrat geklappt. In die FDP eingetreten war er bereits 2002, als die FDP mit Guido Westerwelle die 18 Prozent als Zielmarke angepeilt hat. Zuvor war Pöhner Mitglied der Jungen Union gewesen, wie er zugibt. "Was mir an der FDP im Vergleich zur CSU gefällt ist, dass sie sehr sachorientiert ist. Die CSU ist mir zu populistisch." Auch in gesellschaftlichen Fragen sei er liberaler eingestellt, als die CSU. Etwa beim Thema Familie. "Familie ist überall dort, wo Kinder sind. Dort, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen", sagt der 41-Jährige, der ledig ist und drei Patenkinder hat. 
     Initiative für Wohnraum  
"Familien müssen wir stärken", fordert Pöhner. Das will er über einen schrittweisen Umstieg zu kostenfreien Kitas schaffen. Aber auch durch eine Initiative zum Wohnraum: Die Grunderwerbssteuer solle bei der ersten selbst bezogenen Immobilie wegfallen; Vorschriften beim Thema Bauen müssten abgebaut werden. "Wir sollten in bezahlbaren Wohnraum investieren, zum Beispiel über die Stadtbau aber auch über private Investoren." Investitionen brauche es auch beim öffentlichen Nahverkehr und beim High-Speed-Internet. "Die Staatsregierung hat das Thema verschlafen", kritisiert Pöhner, freut sich aber über das Bamberger Digitale Gründerzentrum. Pöhner will Firmen ansiedeln - der FDP-Stadtrat ist ein klarer Befürw2orter des umstrittenen Gewerbeparks an der Geisfelder Straße. 
Als weiteres wichtiges Thema nennt Pöhner die Migration. Er habe sich selbst ein Bild von den Verhältnissen im Bamberger Ankerzentrum gemacht und sagt: "Ich finde die Bedingungen dort absolut human. Man müsste aber darüber nachdenken, die Ankerzentren zu verkleinern." Außerdem brauche es ein Einwanderungsgesetz. Dabei schwebt dem Lehrer für Geschichte, Sozialkunde, Deutsch sowie Ethik und seiner Partei ein Punktesystem nach dem kanadischem Modell vor. "Gerade im Bereich der Pflegekräfte brauchen wir Zuwanderung."