Handlungsbedarf bei der Sanierung der Schulgebäude in Bamberg wird an der Trimbergschule deutlich: Dort ist die Turnhalle wegen Deckenproblemen geschlossen.
In einer aktuellen Pressemitteilung kritisiert die GAL-Stadtratsfraktion die angeblich mangelnde Ausstattung an den Bamberger Mittelschulen. Dem Kultursenat müsse die "Wunschliste" der Mittelschulen direkt vorgelegt werden, um die Ausstattung zu verbessern, so die Forderung der Stadträte Andreas Reuß und Tobias Rausch. Der Vorstoß betrifft etwa Lehrmittel und Mobiliar.
Doch passt diese Forderung zur Realität? Wie sich bei der Recherche herausstellt, bestimmen die Schulen zum einen etwa über die Neuanschaffung eines Druckers aus ihrem zur Verfügung stehenden Haushalt selbst, zum anderen liegen die größeren Probleme derzeit anderswo: "Es gibt nur eine Mängelliste: die an den Schulhäusern", erklärt Bernhard Ziegler, Schulleiter der Hugo-von-Trimbergschule am Luitpoldhain. Und diese Liste ist an vielen Schulen, trotz des bereits laufenden Sanierungsprogramms der Stadt, lang und wird zum Teil immer länger: undichte Fenster, Akustikprobleme, bröckelnde Turnhallendächer.
Halle seit 25. September zu
Akut muss sich auch der Rektor der Trimbergschule um seine Turnhalle sorgen, die seit dem 25. September gesperrt ist: Bei der Umrüstung der Beleuchtung auf LED wurden bauliche Mängel festgestellt. Geturnt werden kann derzeit höchstens auf dem darin stehenden Baugerüst. Schulleiter Ziegler kritisiert, dass lange nichts passiert sei: "Ich versuche es neutral zu beurteilen, aber man hätte auch etwas anders reagieren können." Schon vor dem Sommer wurde der Ballsport in der Halle verboten.
Werner Kühhorn, Leiter des städtischen Immobilienmanagements, bestätigt die Stabilitätsprobleme: "Im Rahmen der baulichen Prüfung hat man festgestellt, dass die Decke sicherheitstechnische Mängel aufweist." Nun warte man auf das Ergebnis eines bauphysikalischen Gutachtens, dann erst könnten weitere Schritte geplant werden: "Wir bemühen uns, bitten aber um Verständnis, da wir abhängig sind von den Firmen."
Die Auftragsbücher der Unternehmen seien derzeit voll. Die Stadt hat rund um die großen Ferien in zirka 20 Sporthallen die Beleuchtung auf sparsamere LED-Technik umgerüstet, was laut Kühhorn generell mit größerem Aufwand verbunden ist, als landläufig angenommen.
Prioritätenliste gilt
Der Sanierungsstau bei den Schulen soll nach und nach abgebaut werden. "Wir wollen Probleme wie undichte Fenster auch nicht kleinreden", sagt Kühhorn. Dennoch müsse eine gewisse Prioritätenliste eingehalten werden: "Wir sind jährlich mit Millionenbeträgen dabei, um den Brandschutz zu gewährleisten." Danach erst könne der weitere Bauunterhalt berücksichtigt werden.
"Es passiert sehr viel, aber es geht nicht alles gleichzeitig", betont auch Schulreferent Christian Lange. Er verweist auf die jüngsten Projekte wie die Generalsanierung der Martinschule, die Teilsanierung der Gangolfschule und die laufende Sanierung des Schulgebäudes in Bug. Außerdem bestünden Sonderkontingente für die Sanierung der WC-Anlagen, für die Verbesserung der Akustik sowie für die Inklusion in Schulen.
Schulleiter Ziegler hat freilich dennoch mit Herausforderungen zu kämpfen. Er versucht derzeit, eine Lösung für die Turnhallenprobleme zu finden und muss sich um eine weitere Ausweichhalle für die Schüler bemühen. Derzeit verhandle er mit dem Sportamt der Stadt, das die Trimbergschule dabei sehr unterstütze. Der Rektor zeigt sich außerdem dankbar ob des "großen Entgegenkommens" des Vereins Iso, der die "Baskidhall" für einen Teil des Unterrichts von Montag bis Mittwoch zur Verfügung stellt.
Doch wäre es Ziegler am liebsten, wenn die Turnhalle der Trimbergschule schnell wieder nutzbar wäre: Ende November könnte es frühestens so weit sein.