Lichterzauber zum Finale: Memmelsdorfer feiern neue Ortsmitte

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Im Glanz der Lichter präsentierte sich das neu gestaltete Memmelsdorfer Ortszentrum. Fotos: Matthias Hoch
Im Glanz der Lichter präsentierte sich das neu gestaltete Memmelsdorfer Ortszentrum. Fotos: Matthias Hoch
"Drei - zwei - eins - Start": Gemeinsam nahmen die Geistlichkeit, Regierungspräsident, Abgeordneter, Landrats-Stellvertreter und Bürgermeister den neuen "Lichtzerzauber" in Betrieb. 51 Sterne strahlten.
"Drei - zwei - eins - Start": Gemeinsam nahmen die Geistlichkeit, Regierungspräsident, Abgeordneter, Landrats-Stellvertreter und Bürgermeister den neuen "Lichtzerzauber" in Betrieb. 51 Sterne strahlten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Viele Memmelsdorfer feierten trotz Regens eine gelungene Neugestaltung ihrer Ortsmitte. Vertreter von Landtag, Bezirk Oberfranken und Landkreis würdigten bei Glühwein und Bratwürsten die Bedeutung für die Gemeinde. Aber auch der Bürgerschaft gefällt es in der neu gestalteten Umgebung.

Zum offiziellen Abschluss der Ortskernsanierung in Memmelsdorf mögen einige mehr oder weniger bedeutende Reden gehalten worden sein. Doch auf die Worte "Fünf - vier - drei - zwei - eins - Start" hatten die zahlreichen Besucher auf dem Rathausplatz sicherlich am meisten gewartet. Und als sie von Bürgermeister Johann Bäuerlein (CSU/WLW) dann schließlich um 18.46 Uhr gesprochen waren und die Sterne der Weihnachts-Illumination ebenso leuchteten wie die erste Kerze im größten Adventskranz des Landkreises, war ein wichtiges Kapitel Memmelsdorfer Gemeindegeschichte abgeschlossen. Auch wenn sich die überdimensionale brennende Kerze wegen ihrer Form ausnahm wie ein Zwiebelturm auf dem Roten Platz...

Trotz regnerischen Wetters hatten sich die Memmelsdorfer sehr zahlreich eingefunden.
Besonders gefragt war ein Plätzchen unter Zeltplanen oder unter den Dächern der Glühwein- und Bratwurst-Buden, wo bei Preisen von einem Euro großer Andrang herrschte. Die Alphorn-Bläser Fritz Schwengler, Peter Schneider und Kunibert Ziegmann eröffneten die Feierstunde im Schein von vier Schwedenfeuern musikalisch, bevor Bürgermeister Bäuerlein noch einmal an den Bau der Umgehungsstraße für Memmelsdorf durch den Freistaat Bayern erinnerte, durch den die Neugestaltung des Ortskernes überhaupt erst möglich geworden sei. Funktional und gestalterisch sei eine lebendige Innen-Entwicklung eingeleitet worden, von der die Gemeinde in der Zukunft profitieren könne. "Ein Mammutwerk ist damit abgeschlossen", beendete das Gemeindeoberhaupt seine Ausführungen.

Auch bei kritischen Gemeindebürgern fand das "Mammutwerk" viel Zustimmung. "Es gefällt mir schon, vor allem ist ein gutes Konzept besser als die Flickschusterei zuvor", meinte Uwe Loskarn. Jetzt müsse man allerdings "aus dem Platz etwas machen, zum Beispiel einen Weihnachtsmarkt abhalten". Und eine andere Anwohnerin der Hauptstraße, Heike Dotterweich, befand: "Es ist alles schön geworden bis auf den Brunnen". Mit dem konnte sie sich bekanntlich von Anfang an nicht anfreunden, der "passt da einfach nicht hin". "Wunderbar" findet indes Matthias Pfister den neugestalteten Ortskern. Die gute Atmosphäre komme zum Beispiel bei der Kirchweih sehr gut zum Ausdruck.

Anspruchsvollere Worte fand da vielleicht Regierungspräsident Wilhelm Wenning, der die Ortszentren als "einzigartige gewachsene Kulturgüter" würdigte. Viel Freude und Zufriedenheit, aber auch Leid und Hoffnungslosigkeit hätten sie gesehen und die Identifikation von Menschen mit ihrem Ort sei kein Selbstläufer. "Die Leute haben daraus gemacht, was es heute ist". Die Regierung von Oberfranken habe diese gute Sache gerne mit zwei Millionen Euro gefördert.

"Gut angelegt" befand auch MdL Heinrich Rudrof das in Memmelsdorf investierte Geld. Damit sei nicht nur "der ganze Ort aufgewertet". Der stimmungsvolle Abend bezeuge auch die Anteilnahme der Öffentlichkeit. Stellvertretender Landrat Georg Bogensperger (CSU) dankte im Namen des Landkreises allen, die sich an den Investitionen beteiligt hatten. Aber auch die Bürger hätten manchen Stau und Unannehmlichkeiten in Kauf genommen. Jetzt sei ein Abstecher in den Ort "reizvoll", meinte Bogensperger, noch dazu aktuell überstrahlt von der Weihnachtsbeleuchtung.

Die beiden Geistlichen Peter Barthelme und Jens Hans spendeten den kirchlichen Segen, nachdem der Kindergarten die "kleinen Kerzen" zum Leuchten gebracht hatte.