Im Frensdorfer Bauernmuseum wurde die "Kultürla-Karte" vorgestellt. Sie kostet zehn Euro und will die regionale Kultur stärken.
Sie ist so etwas wie "Schex in the City" - und doch ganz anders! Die "Kultürla-Karte", die mit einer tollen Auftaktveranstaltung und vielen Projektpartnern aus Kultur und Wirtschaft als "Paten" im Frensdorfer Bauernmuseum aus der Taufe gehoben wurde. Ihre geistigen Väter - Jürgen Fleischmann, Vorsitzender des Vereins "Kultürla", der die Idee hatte, und Markus Schnitzer als verantwortlicher Projektleiter - sehen in der Karte weit mehr als einen Gutschein. Die Karte sei ein Förderprojekt für die regionale und lokale Kultur, Imageträger und Medium, das Kultur und Kulturschaffende, Unternehmen und Gemeinden in einem Netzwerk verbinde. Zum Preis von zehn Euro zu haben, kann die Karte in den verschiedensten Kulturstätten und Veranstaltungen eingelöst werden. Der Aktionskreis soll künftig noch erweitert werden.
"Sie soll die Menschen dafür sensibilisieren, was in Bamberg und dem Umland an Kultur vorhanden ist", sagte Markus Schnitzer. Natürlich ist die "Card", die Form und Größe einer Scheckkarte und einen Wert von zehn Euro hat, ein Zahlungsmittel und eine Geschenkidee. "Eine clevere", wie Renate Kühhorn, Kulturreferentin im Landratsamt, findet. Für sie punktet die Karte vor allem als Kulturförderprojekt. Kühhorn ist auch Mitglied im Kreis der Kulturbotschafter, die im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt wurden. Die Botschafter versteht sie als eine Art Juroren, die über die Qualität des Angebots entscheiden.
Voll hinter dem Projekt steht auch Günther Denzler, als Landrat wie als stellvertretender Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg.
Kultur sei ein wichtiger Standortfaktor und Bamberg samt seinem Umland sei "wirklich reich an Kultur". Für Denzler ist die Karte daher "ein Medium des Kultursponsorings, ein Verknüpfungswerkzeug zur Bildung einer Lobby für Kulturschaffende, ein Botschaft tragendes Präsent für Geschäftspartner oder Mitarbeiter".
Als Geschenkidee könne sie Frequenzgeber, Werbemittel und Multiplikator sein. Sie mache Kulturstätten bekannt und lasse die Attraktivität von Stadt und Landkreis Bamberg wachsen. Er wünsche sich sehr, dass alle 36 Landkreisgemeinden dieses Projekt unterstützen. Als Pilotgemeinden hätten sich bereits Hirschaid, Buttenheim, Gundelsheim und Hallstadt dafür geöffnet. Dort könne die Kultürla-Karte zum Preis von 10 Euro bereits erworben werden. Ansonsten gibt es die Karte im Landratsamt. Weitere Verkaufsstellen - zum Beispiel in den Gemeinden - sollen folgen.
Markus Schnitzer, der "dieser Karte ein Gesicht, einen Charakter geben will", weiß, dass jeder Mensch Kultur anders definiert. Daher hatte Kultürla einen Fotowettbewerb ausgelobt. Tobias Mrzyk, Musikus und Kulturschaffender, errang den ersten Preis. Seine Schattenfiguren auf der Erba-Insel werden als Motiv die nächste zweitausend Stück starke Auflage der Kultürla-Karte schmücken.
Hervorragend präsentiert wurde an diesem Abend, was Kultürla sonst noch alles treibt, damit die Karte ein Erfolg wird. Ein Video vom Kulturmotiv Bamberger Promis gehörte ebenso dazu wie der Trailer mit dem Kabarettisten Klaus Karl-Kraus. Zu "fränkischen Tapas" wie Kartoffelsalat mit Würstchen im Glas wurde den Gästen zudem ein launiges Kulturmedley serviert, das von der Hirschaider Saitenmusik bis zum Beatles-Revival reichte.