Am 3. November sind die wahlberechtigten Buttenheimer Bürger aufgerufen, in einem Bürgerentscheid über die vom Gemeinderat geplante nordwestliche Umgehungsstraße vom Rewe-Zentrallager auf die Seigendorfer Straße abzustimmen. Zuvor gab es eine Aussprache mit den Bürgern.
Die Bürgerinitiative "Bürger für Buttenheim" hatte zu einer Informationsveranstaltung in den Sitzungssaal im Buttenheimer Feuerwehrhaus eingeladen. Rund 130 Buttenheimer waren der Einladung gefolgt, darunter auch Butteneheims Bürgermeister Johann Kalb (CSU/ZwdG) und einige Marktgemeinderäte. Als Moderatorin der Veranstaltung konnte Csilla Jambor, Erste Vorsitzende des Vereins "Grünes Herz Friesen", gewonnen werden. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, da es immer wieder galt, Emotionen zu kanalisieren und die Diskussionsbeiträge auf ein sachliches Niveau zurückzuführen.
Das Vorstandsteam der Bürgerinitiative mit Dagmar Dunker, Markus Grunwald, Norbert Rumpler und Udo Schamberger hatte eine Power-Point Präsentation vorbereitet, um ihre Sicht der Dinge in Bezug auf die nordwestliche Umgehungsstraße mit einem Kreisverkehr vorzustellen.
Ziel der Veranstaltung war es, den Bürgern "sachlich fundierte Informationen vorzustellen" und ihnen "damit eine solide Grundlage für ihre Entscheidung am 3. November zu ermöglichen", so formulierte es Udo Schamberger, einer der Initiatoren.
Die Bürgerinitiative sieht in der geplanten Umgehungsstraße ein "reine Erschließungsstraße für das dortige Gewerbegebiet und mögliche neue Gewerbeansiedlungen" und dadurch keine spürbare Verkehrsentlastung für die Seigendorfer Straße. Die Verkehrsberuhigung könnte hier mit weit geringerem finanziellem Aufwand, zum Beispiel durch Fahrbahnverengungen, Tempo 30-Schilder und vermehrte Geschwindigkeitskontrollen, bewerkstelligt werden. Bemängelt wurde darüber hinaus eine fehlende Verkehrsanalyse, die belastbare Aussagen über die Verkehrsströme in Buttenheim liefern könnte.
Kritik kam aber auch über die mangelnde Transparenz bei den Kosten der Maßnahmen, die Zerstörung eines Naherholungsgebiets für die Anwohner und eine weitere Versiegelung von Flächen sowie damit einhergehend die mögliche Gefährdung der örtlichen Flora und Fauna. Für die Buttenheimer Bürgerinitiative ist "die Waage zwischen Lebensqualität und Gewerbeansiedlungen" nicht mehr ausgeglichen und "eine Kommune kein einseitig auf Gewinnmaximierung ausgerichtetes Wirtschaftsunternehmen."
Buttenheims Bürgermeister Kalb sah dagegen die Wichtigkeit der Baumaßnahme und die bedeutende Rolle der Gewerbesteuereinnahmen für den Ort.
Andere Diskussionsteilnehmer sprachen von der Notwendigkeit der Abstimmung mit der Nachbargemeinde Hirschaid und über die Frage, wie ein "sicherlich zunehmendes Verkehrsaufkommen" bewältigt werden kann.
Thematisiert wurde darüber hinaus unter anderem, welche Auswirkungen der geplante Ausbau der ICE-Strecke für den Verkehr in Buttenheim hat und wie man mit den natürlichen Ressourcen schonend umgehen kann.