Menschen aus fünf Nationen machten in Walsdorf beim Projekt "Kochen für Weltbürger" mit. Ehrenamtliche Helfer bereiteten gemeinsam mit Asylbewerbern typische Speisen aus deren Herkunftsländern zu. Dabei wurden auch ernste Gespräche nicht vom Tisch gewischt.
Folgt man den Worten von Bundespräsident Joachim Gauck, dann hat Deutschland eine helle und eine dunkle Seite: das Engagement für Flüchtlinge auf der einen, rechtsextreme Anschläge, Gewalt und Hetze auf der anderen. "Es gibt ein helles Deutschland, das sich leuchtend darstellt gegenüber dem Dunkeldeutschland", sagte Gauck bei seinem Besuch einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Wilmersdorf.
Gauck fand lobende, anerkennende Worte für die vielen Initiativen, "ein Netzwerk von Ad-Hoc-Gruppierungen von Menschen, die helfen wollen", die Präsenz von "Hunderttausenden, die sich ehrenamtlich engagieren" und die Arbeit der verschiedensten sozialen Träger.
Dazu gehört auch die Veranstaltungsreihe "Kochen für Weltbürger". "Vorurteile und Berührungsängste abbauen kann man nur durch kennenlernen, und Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen", so Maria Gräbner vom Schmetterlingseffekt e. V. aus Coburg.
In Walsdorf sind aktuell 26 Flüchtlinge aus Armenien, Aserbaidschan, Afghanistan und Syrien untergebracht, die gemeinsam am vergangenen "Shanbeh" (armenisch für Samstag) ab 9 Uhr morgens ein kulinarisches Abenteuer vorbereiteten.
Bis zu 15 Stunden Vorlauf
Für manche der landestypischen Gerichte war ein noch länger dauernder Vorlauf nötig, mitunter bis zu 15 Stunden. "Ein bisschen Generalstabsarbeit ist schon angesagt", sagte Gräbner, denn an Töpfen, Pfannen, Tischen und Herdplatten im Sportheim des SV Walsdorf drängte sich eine Vielzahl von Menschen aus fünf Nationen.
Es sei schon erstaunlich und eine Freude zu beobachten, wie viele, besonders auch junge Männer, sich freiwillig zum Küchendienst gemeldet haben. Weltbürger eben, die für Weltbürger kochen. Das für alle Besucher kostenlose, internationale Buffet wurde um 18 Uhr eröffnet. "Nursch Olsun", "guten Appetit."
Das Besteck wurde knapp
Es war wie an einer mittelalterlichen Königstafel. Da gab es auch alles, und alles auf einmal. Von deftig-kräftig über herzhaft bis mild, süß und sauer, ganz schön scharf ("Das ist afghanisch", sagte ein Aserbaidschaner) bis ausgesprochen lieblich. Der Andrang war groß. So groß, dass für zu spät gekommene an Essgeräten nur noch Kuchengabeln zur Verfügung standen. Dennoch - auch dem an nicht eben kleine Portionen gewöhnten Landkreisbewohner war es nicht möglich, das kaum überschaubare, mit einem Höchstmaß an Liebe und Kunstfertigkeit zubereitete Angebot zu bewältigen.
Begonnen hatte es mit 15 Asylbewerbern, deren Zahl sich an einem "Bazar" (aserbaidschanisch für Sonntag), am 19. Juli um 8.13 Uhr, auf eine sehr natürliche Art und Weise erhöhte. Gamaz Rahimli aus Aserbaidschan schenkte einem Sohn das Leben. Der neue Weltbürger heißt Adam und macht nicht nur Papa Ali stolz, sondern auch Großvater Valeh.
Dieser liebt nicht nur seinen Enkel, sondern ganz offenkundig auch den sechs Monate alten Leonardo di Filippo aus Stegaurach. Mutter Julia war ganz einfach in das Walsdorfer Flüchtlingsheim marschiert und hatte Adams Eltern Babysachen geschenkt. "Ich würde diesen Menschen bedenkenlos das Leben meines Sohnes anvertrauen", sagte die junge Mutter schon nach ihrem ersten Besuch. "Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, mit der wir dort wie selbstverständlich empfangen wurden, das gibt es in vielen deutschen Haushalten gar nicht."
Seitdem haben Besucher und "Freunde" ihres Facebook-Accounts, die sich abfällig über Asylbewerber äußern oder fremdenfeindliche Thesen nachplappern, dort nichts mehr verloren. Sie werden konsequent aussortiert, rausgeworfen und "Freundschaften" rigoros gekündigt.
Zu den Menschen, die Deutschland "hell erstrahlen" lassen, gehört auch Michael Roth von der Awo. Roth betreut neben Walsdorf auch die Flüchtlingsunterkünfte in Scheßlitz und Heiligenstadt, in Walsdorf seit kurzem zusätzlich zehn syrische Asylbewerber. Er gehört zu den Sozialarbeitern, die sich vor Ort kümmern. Deren Zahl steigt: "Menschenrechtsprofession. Nur auf dieser Basis ist diese Arbeit überhaupt möglich. Wir würden gerne mehr tun, aber wir stoßen an Grenzen. 150 Flüchtlinge pro Betreuer sind eigentlich schon zu viele."
Zu seinen Schutzbefohlenen gehört Mehemmed Shinichli, ein aus Aserbaidschan geflüchteter Journalist, der seit fast vier Jahren auf die Bearbeitung seines Antrages wartet. Das Wort "Pressefreiheit" kommt im Vokabular der Machthaber in seiner Heimat nicht vor.
Regimekritische Berichterstatter haben im besten Fall mit Repressalien zu rechnen. Manche missliebige Journalisten verschwinden dagegen plötzlich aus dem Leben der Menschen - oder werden erschossen. Auch Adams Großvater Valeh hat zu Hause als Journalist gearbeitet.
Aserbaidschan und Armenien befinden sich seit über 20 Jahren im Kriegszustand. In Walsdorf sitzen Bürger beider Nationen friedlich an einem Tisch und kommunizieren miteinander auf deutsch. "Wir wollen keinen Krieg. Wir wollen nicht schießen", sagte Ali Rahimli. "Das ist Politik. Das sind nicht wir."
Hätte nicht gedacht, dass Sie auch zu diesen modegeilen Kommunikations-Primitivlingen gehören. Lugt da etwa eine gewisse geistige Armut hervor?
"Wo genau geht dieses Land kaputt?" - Warten Sie, ich gehe mal kurz in den Keller zum Lachen oder zum Weinen -ich bin mir da nicht ganz sicher! Lesen Sie doch eine Zeitung, oder soll ich Ihnen vielleicht noch das Lesen beibringen? Ein bisschen Wissen müssen Sie schon selbst aufbringen!
Ihren komischen Vergleich mit irgendwelchen Polen, Türken, Italiener und Griechen können Sie sich ebenfalls sparen.
Das wurden teilweise Menschen in Not aufgenommen und man wusste zudem das die Meisten das Land wieder verlassen und um wieviele es sich handelt. - Das hat mit der aktuellen Schwemme von Wirtschaftsflüchtlingen (die geben das ganz offen zu, das es ihnen nur ums Geld geht!) nichts zu tun! Weder haben wir die Kapazitäten, noch das nötige Kleingeld um uns diesen Irrsinn leisten zu können. Unser Staat kann sich ja nicht einmal um die eigenen Bürger (Renten etc.) kümmern weil kein Geld da ist. - Und da wollen die Gutmenschen unbedingt noch MILLIONEN mittellose Menschen mehr im Lande? - Wie das funktionieren soll - das erklären Sie mir hier mal!
Ihre Türken, Italiener und Griechen hießen damals nicht nur zufällig Gastarbeiter, sondern wie der Name schon sagt waren diese Menschen nur Gäste in Deutschland die wieder gehen, wenn ihre Arbeit erledigt ist - mehr nicht! diese Gastarbeiter kamen weil es in Deutschland Bessere Arbeit und besseres Geld gab als in deren Heimatländern.- Also nix mit Flüchtlinge etc. - da hat jeder Einzelne gearbeitet und nicht einfach die Hand aufgehalten.
- Welche Strukturen ich meine? - Na dann googeln Sie mal <<Sozialstruktur in Deutschland>> dann wissen Sie mehr! Von Ihren "Rassisten" bei Facebook kann ich weder im Artikel noch in meinem Kommentar etwas finden! - Ist wohl auch wieder nur ein Versehen von Ihnen...!
Deutschland wieder verlassen hätten.
Erlangen und Fürth verdanken ihren (früheren) Reichtum den Einwanderern aus Frankreich.
Was glauben Sie, wo die ganzen Podolskis, Schimanskis, Grzimeks, Malinkowskis und andere ...skis im Rhein-/Ruhrgebiet herkommen. Diese haben als oftmals erfahrene Bergleute aus Schlesien geholfen den deutschen Reichtum der Gründerzeit zu begründen.
So wie die Arbeitskraft der Türken und Südeuropäer uns halfen das Wirtschaftswunder zu bewerkstelligen.
Von den ca. 2 Millionen aus ex-Jugoslawien stammenden Menschen, die noch in Deutschland leben sehen Sie nur nichts, weil diese sich in den letzten 25 Jahren nahtlos integriert haben, ebenso wie ein Großteil der ehemaligen Gastarbeiter. Wenn sich ein Italiener nicht bis zur Unkenntlichkeit "integriert" hat, dann um eine Eisdiele oder ein italienisches Restaurant zu führen - gut so!
In Bayern hat jeder FÜNFTE Migrationshintergrund, d.h. er oder seine Eltern sind nach dem zweiten Weltkrieg nach Bayern gekommen! Und hat das Bayern geschadet? Nein, Bayern zählt zu den wirtschaftlich stärksten Ländern in Deutschland.
die in den 60er und 70er Jahren nach Deutschland kamen?
Entwicklunghelfern? Missionare?
Nein, sie waren Wirtschaftsflüchtlinge, die die Chance ergriffen haben, dass Deutschland sich unter dem Schutz der USA und den Chancen einer EWG wirtschaftlich großartig entwickeln konnte.
Und viele, die damals am Band standen, haben jetzt Kinder und Enkel, die in Deutschland aufgewachsen sind, von Anfang an Deutsch gelernt haben, hier zur Schule gegangen sind und von denen viele auch studiert haben.
Auch wenn Sie versuchen die Geschichte der Gastarbeiter in Deutschland völlig umzuschreiben und jetzt gerne mit dem aktuellen Chaos, das von den Zuwanderungsströme ausgelöst wird gleichzustellen - Fakt ist und bleibt:
Türken, Portugiesen, Italiener, Griechen bekamen in der schnell aufstrebenden Wirtschaftsmacht Deutschland die Möglichkeit geboten zu arbeiten und das auch noch für wesentlich mehr Geld als in den Heimatländern. Keiner von denen ist jemals "geflohen" sondern kam der Arbeit wegen hierher. Anfang der siebziger Jahre war die Arbeitslosigkeit in Deutschland sehr niedrig, fast null - Das Zahllen stiegen dann in den Jahre 1973 - 1975 (auch dank der Gastarbeiter) rasant an -auf etwa 1 Mio.
- Auch damals war schon glasklar: Mann kann sich nicht auf Dauer Unmengen von ausländischen Arbeitern ins Land holen wenn die eigene Bevölkerung keine Arbeit hat! - So wie es jetzt gerade auch in Deutschland aussieht!
Betreff: <<Sozialstruktur in Deutschland>> googeln - Wie schon in meinem ersten Kommentar an Sie geschrieben, kann ich Ihnen nicht auch noch beim Lesen helfen und beim Verstehen offensichtlich ebenso wenig!