Kirchenbank steht in der Saison 2017 auf der Erbainsel

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Projektleiterin Susanne Röhner im Gespräch mit einem Spaziergänger, der sich von der Kirchenbank im Historischen Garten der Erba-Insel anlocken ließ. Foto: Marion Krüger-Hundrup
Projektleiterin Susanne Röhner im Gespräch mit einem Spaziergänger, der sich von der Kirchenbank im Historischen Garten der Erba-Insel anlocken ließ.  Foto: Marion Krüger-Hundrup

Die Kirchenbank, ein Gesprächs- und Begegnungsangebot der evangelischen und katholischen Kirchen in Bamberg, beginnt die Saison an einem anderen Ort.

Es war ein gewagtes Experiment, als ein Team von evangelischen und katholischen Seelsorgern den geschützten Raum der Innenstadtkirche St. Martin verließ und sich mitten im Hain niederließ - und zwar auf einer originalen Kirchenbank, die das städtische Gartenbauamt bereitwillig auf der Schillerwiese verankerte.
Zwei Jahre lang sammelte dieses ökumenische Outdoor-Unternehmen Erfahrungen mit Passanten, Spaziergängern, Kirchentreuen und Kirchenkritikern: "Nicht mit einer Bescheidwisser-Mentalität, sondern auf die Menschen hörend", bilanziert Projektleiterin Susanne Röhner die Erfahrungen.

Die Pastoralreferentin und Leiterin der Telefonseelsorge in Bamberg erläutert das Projekt Kirchenbank mit diesen Worten: "Gott ist nicht nur in der Kirche, Gott ist überall zu finden - mitten im Alltag."
Also auch im Historischen Garten der Erbainsel, in dem die Kirchenbank ab sofort bis September wochentags von 16 bis 17 Uhr sowie jeden ersten Samstag im Monat zum Gespräch einlädt.


Neuer Ort, neue Farbe

Das gute Stück präsentiert sich am neuen Ort auch im neuen Look: Nicht mehr braun, sondern weiß lackiert und identifizierbar durch die Aufschrift auf grünem Plexiglas. Etwa 15 Männer und Frauen aus beiden Kirchen - zumeist pastorale Mitarbeiter - wechseln sich im Präsenzdienst ab. Darunter sind Domkapitular Peter Wünsche, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Ordinariat, und Dekan Hans-Martin Lechner, evangelisch-lutherisches Dekanat Bamberg.

Ihrer aller Gesprächs- und Begegnungsangebot steht in Zeiten, in denen die Zahl der Gottesdienstbesucher abnimmt, die der Kirchenaustritte zunimmt und immer mehr Kirchenmitglieder auf Distanz zum inneren Betrieb der Institution gehen.
"Da müssen wir das Evangelium in nicht selbstverständlichen Kontexten präsentieren", erklärt Susanne Röhner. Oder mit Papst Franziskus gesprochen: "Wir haben ein Schaf im Stall und 99, die wir nicht suchen. Die Grundoption der Kirche ist gegenwärtig, auf die Straße zu gehen, um die Menschen zu suchen und sie persönlich kennenzulernen."

Ein solches Kennenlernen auf Augenhöhe ermöglicht die Kirchenbank, auf der sich jeder niederlassen kann, der seinem Herzen einmal Luft machen oder einfach nur über Gott und die Welt reden möchte. "Wir Seelsorger und Seelsorgerinnen sind interessiert an den Menschen und an dem, was sie bewegt", betont Projektleiterin Röhner für das Kirchenbank-Team.