In Hohenpölz wird die die Kirche umfassend renoviert. Die Fassade war stark durchfeuchtet, und auch die Außenanlagen werden erneuert.
Die Hohenpölzer Kirche wird gerade umfangreich saniert. Die Kirche St. Laurentius und Heinrich ist eine Filialkirche der katholischen Pfarrgemeinde Königsfeld. Vor allem die Außenfassade und der Umgriff werden auf Vordermann gebracht.
Der etwa 30 Meter hohe, massiv wirkende Glockenturm mit seiner Zwiebelhaube und das Kirchenschiff der Hohenpölzer Kirche sind seit einigen Wochen eingerüstet. Wegen der Durchfeuchtung der Westfassade wurde eine Fassadensanierung des Gotteshauses dringend notwendig. Es zeigten sich am Sandsteingewände des Portals deutliche Wasserflecken, auch war die hohe Durchfeuchtung des Mauerwerks mit der bloßen Handfläche zu spüren.
"Erfahrungsgemäß ist die Durchfeuchtung auf eine mangelhafte Dränage und der fehlender horizontalen Abdichtung im Mauerwerk zurückzuführen", sagt Architekt Georg Schilling aus Hollfeld.
Die Menge des anfallenden Wassers habe aber eine nicht ausreichende Schlagregensicherheit des Putzes vermuten lassen. Bei vormaligen Arbeiten sei der Außenputz nur angeworfen, aber nicht verrieben worden. "Das eindringende Regenwasser konnte zwischen der Mitte der 1970er Jahre vorgestellten Ziegelwand und der historischen Natursteinmauer nach unten laufen und vor allem über dem Türportal austreten. Probeöffnungen im Ziegelmauerwerk als ,kleine Fenster in die Vergangenheit' bestätigten das", berichtet Schilling. Die Kirchenfassade hatte seit dem keinen Anstrich.
Vorher zeigen historische Fotos einen weißen Kalkanstrich oder ein Fassadenverschieferung bis zum Sockel.
Gut erhaltene Wehrmauern Die katholische Dorfkirche, die dem Heiligen Laurentius geweiht ist, ist zusammen mit dem Friedhof von einer gut erhaltenen Wehrmauer umgeben. Die Friedhofsmauer wird in der Nordostecke von einer mehrhundertjährigen Linde überragt. Am Rand der Friedhofsmauer stehen das Leichenhaus und wenige Meter außerhalb das Gemeinschaftshaus. Von der ursprünglichen Wehranlage sind die Wehrmauern um den Friedhof und die Schießscharten noch gut erhalten. Der schiefergedeckte Kirchenbau mit dem um 1300 entstandenen Chorturm zeigt ebenfalls die frühere Schutzfunktion. Der Turm erhielt erst mit dem Umbau des Langhauses zwischen 1680 und 1720 größere Fenster im Untergeschoss.
Auch die aus zwei Kuppeln mit einer verkleideten Laterne bestehende Turmbekrönung stammt aus dieser Zeit und ist das Werk von Joseph Gruber, einem Domzimmermeister aus Bamberg. Das mit einer Flachdecke versehene Langhaus sowie der Chor im Turmuntergeschoss entstanden zwischen 1690 und 1720.
Neue Farbe soll besser schützen Anzunehmen ist laut Architekt Schilling, dass die Außenfassade früher weiß gekalkt war, barockisierende Elemente wie Fensterfaschen aber fehlen. Am Türportal und in den Probeöffnungen wurden weiße und gelbe Farbreste gefunden. Gestaltung und Farbton der derzeitigen Fassadenrenovierung sind mit der zuständigen Landeskonservatorin des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege abgeklärt.
Nach Untersuchungen am Putzgrund und der Reinigung der Putzoberflächen wird nun eine vollflächige Gewebeüberspachtelung mit
faserarmierten, mineralischen Dünnschichtputz aufgezogen, geglättet und verrieben. Ein mehrfacher Farbanstrich mit mineralischer Silikatfarbe soll zukünftig die Fassade besser schützen. Als Farbton der Fassadenflächen wird warmes Altweiß ähnlich dem neuaufgebrachten, ausgetrockneten Dünnputzes gewählt. Der vorhandene Sockel am Kirchenschiff wird ergänzt und wie die vorhandenen Fenster- und Türgewände in einem beigegrauen Steingrau gestrichen.
Wege komplett erneuert Die Gestaltung des Wegenetzes um Kirche mit Zugang zu Sakristei und Leichenhalle sowie im Friedhof ist die zweite große Aufgabe. Die vorhandenen Asphalt- und Betonpflasterflächen versiegelten einerseits einen Großteil des Kirchenareals und waren andererseits ausgetreten und angestückelt. Die derzeitige Wegeführung bleibt erhalten.
Ausgeführt wird jetzt ein Betonpflaster mit rauher Oberfläche in einem erdigen Farbton, mit unterschiedlichen Steingrößen und gerumpelten Kanten. Die Abgrenzungen zu den Grünflächen und Gräbern werden mit einem Einzeiler ausgeführt, die Zwischenräume zu den Gräbern mit feinem Kies angefüllt.
170 000 Euro Kosten Architekt Georg Schilling hat die nötigen Planungsunterlagen zusammengestellt und Kostenangebote für die anstehenden Sanierungsarbeiten von denkmalerfahrenen, örtlichen Fachfirmen eingeholt. Die geschätzten Baukosten von 170 700 Euro werden durch Fördermittel des Erzbischöflichen Ordinariats Bamberg, der Oberfrankenstiftung, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der Bayerischen Landesstiftung und des Landkreises Bamberg mitgetragen.
Mit Eigenbeteiligung und Eigenleistungen wie Spann- und Handdienste sowie von privaten Spenden wird der Finanzplan abgedeckt.
Im Winter ist der Turm dran Wenn das Wetter weiterhin mitspielt, ist mit dem Abschluss der Fassaden- und Pflasterarbeiten bis Allerheiligen zu rechnen. Auch ein neues Zifferblatt der Turmuhr mit vergoldeten Zeigern und eine Außenbeleuchtung werden angebracht.
In den Wintermonaten stehen dann die Überarbeitung des historischen Glockenstuhls aus Eichenholz, die Erneuerung der Schallläden, Erneuern der Glockenarmaturen und Klöppel sowie das Umrüsten der Läutemotoren an. Weiterhin ist die Elektroinstallation der Pfarrscheune geplant.
Die Gemeinde Königsfeld bezuschußt die Friedhofserneuerung mit 1000 €, wenn die Gemeinde Heiligenstadt auch einen Zuschuß gibt.
Dazu muß man sagen: Hohenpölz gehört zur Gemeinde Heiligenstadt !