Kinder, lasst den Sponk spuken!

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Barbara Bollerhoff und Petra Ringelmann-Blank, die sich als Autorenduo "Ringelhoff und Bollermann" in Franken einen Namen machten. Foto: privat
Barbara Bollerhoff und Petra Ringelmann-Blank, die sich als Autorenduo "Ringelhoff und Bollermann" in Franken einen Namen machten.  Foto: privat
 
 

Ein blaues Nachtmonster treibt in Bamberg sein Unwesen: Der Sponk, der durchs gerade erschienene Kinderbuch von "Ringelhoff und Bollermann" geistert. Dazu starten die Autorinnen ein Schulprojekt, das Zweitklässler eigene Geschichten erfinden, illustrieren und präsentieren lässt.

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Nun haben wir's wieder schwarz auf weiß: In Bamberg geht's nicht mit rechten Dingen zu. Es spukt im Welterbe - und zwar gewaltig. Jagten uns bislang schon Geistermessen in der Oberen Pfarre und eine Weiße Frau am Hinteren Bach Schauer über den Rücken, so bekommt die paranormale Sektion nun weiteren Zuwachs: Der Sponk geht in Bamberg um! Sponk? Ja, so nennt sich ein blaues Nachtmonster, das Kindern mit einem rosa Geist an seiner Seite die Domstadt aus gespenstischer Perspektive zeigt, um Buben und Mädchen später eigene Geschichten zu entlocken.

Geschichten um den Blauohrhasen

Der Feder von "Ringelhoff und Bollermann" entsprang das Nachtmonster. Ebenso wie Küchenkobolt Knarre und Rosamunde, die als Gespenst durch "Hier spukt der Sponk!" geistert. Etliche Kinderbücher um Blauohrhasen und tierische Helden von "Bauer Hebbels Hof" brachte das Bamberger Autorengespann schon auf den Markt.
Übernatürliche Phänomene aber gab's bei früheren, zum Teil auch zweisprachigen Werken, nicht. Das holen die Autorinnen nun nach.

"Im Grunde spukte der Sponk schon lange in unseren Köpfen herum", berichtet Petra Ringelmann-Blank als textender Teil von "Ringelhoff und Bollermann". Wobei das gerade erschienene Kinderbuch, das Barbara Bollerhoff als Künstlerin illustrierte, nur der Auftakt zu einem weiter reichenden Projekt ist. "Auf Anregung von Karl Weingärtner, dem diesjährigen Präsidenten des Rotary Clubs Bamberg - Domreiter, entwarfen wir ein Konzept zur Förderung von Literatur und Kunst - für Bamberger Kinder", so Ringelmann-Blank, die mit ihrer Partnerin ja auch zu früheren Büchern interaktive Lesungen, Bastelaktionen und manches mehr veranstaltete.

Bei Grundschülern setzt das Vorhaben an, das die Autorinnen im kommenden Jahr unter dem Motto "Literatur erleben - Heimat entdecken!" verwirklichen wollen. "In zweiten Klassen führen wir unser Sponk-Projekt in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Lehrern durch", berichtet Petra Ringelmann-Blank. Mit fünf Bamberger Schulen stünde man schon in Kontakt, weitere Interessenten können sich noch an die Autorinnen wenden, um mit ihren Klassen ebenfalls teilzunehmen.

Ein Nachtmonster mit viel Angst

Das Sponk-Projekt beginnt mit einer interaktiven Lesung, um Schülern das Nachtmonster samt all seiner gespenstischen Freunde vorzustellen. Vor ernsten Schwierigkeiten steht der bläulich schimmernde Held, der Kinder in der Dunkelheit mit Huhuhu-Rufen erschrecken soll, seine Pflichten aber vernachlässigt. So fürchtet sich das Nachtmonster gar schrecklich vor der Finsternis. Weshalb ihm die Strafversetzung ins Mimosenland droht. Dann aber zerrt man den Sponk aus dem riesigen alten Haus der Kapuzinerstraße, in dem er sich mit Rosamunde versteckte. Ab in die Tonne mit den beiden! Schon rumpeln sie in einem Müllauto durch die Domstadt, die das Duo später noch zu Fuß, in der Sechs-Hügel-Bahn und schwebend weitererkundet . . .

So weit zum Buch, das die Zweitklässler nicht nur passiv konsumieren sollen. "Wir arbeiten mit dem Sponk. Dabei lernen die Kinder Bamberg besser kennen, weil wir alle Wege des Nachtmonsters nachgehen." Auf der Altenburg spüren die Protagonisten des Buchs beispielsweise dem letzten Burgbären nach - oder sagen wir besser: Poldis Geist. Zum Gabelmann führt der Sponk, zum Alten Rathaus, Klein Venedig und anderen Sehenswürdigkeiten. Darunter das Schlenkerla, das für die Bierstadt steht - zumal unsere übernatürlichen Freunde hier auf Küchenkobolt Knarre treffen.

"Interessantes gibt es zu jeder Station zu erzählen", sagt Petra Ringelmann-Blank. Danach aber sind die Kinder gefordert, eigene Geschichten um den Sponk und Rosamunde zu erfinden: "Schauplätze werden die Ecken und Winkel sein, die wir in Bamberg zuvor besucht haben."

Und damit nicht genug: So sollen die Zweitklässler jüngeren Kindern ihre bebilderten Werke vorstellen - als Vorleser. "Unser Ziel: Die Jungen und Mädchen besuchen Erstklässer und Vorschulkinder, um bei ihnen aus ihren Werken zu lesen." Auf diese Weise würden auch die Knirpse sehen, "was sie selbst vielleicht schon in einem oder zwei Jahren erreichen können".

Übrigens bleibt das Projekt keineswegs nur auf Bamberger Schüler beschränkt. "Wir möchten, dass ebenso Kinder aus der Region den Sponk kennen lernen", so Ringelmann-Blank. Wobei sich die Autorinnen über die Unterstützung anderer Literatur- und Kunstfreunde freuen würden.


Zum Buch

Der Band "Hier spukt der Sponk!" zum Selberlesen und Vorlesen für Kleine und Große ist unter ISBN 978-3-9814836-4-2 im Handel erhältlich. Im Netz gibt's weitere Infos unter derHomepage der Autoren.