Das Polizeipräsidium in Bayreuth hat am Dienstag bestätigt, dass gegen eine Mitarbeiterin des Klinikums am Bruderwald Ermittlungen wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung laufen. Die Frau soll zwei Kolleginnen mit K.O.-Tropfen betäubt haben.
Polizeisprecherin Anne Höfer sagte, es werde derzeit noch untersucht, welches Motiv eine Mitarbeiterin der Sozialstiftung dazu getrieben haben kann, gefährliche Medikamente in das Getränk einer Kollegin zu mischen, und um welche Substanz es sich handelt.
Wie am Dienstag berichtet, hat die Tatverdächtige offenbar eine jüngere Kollegin mit K.o.-Tropfen betäuben wollen. Diese hat das präparierte Getränk tatsächlich zu sich genommen. Aber nicht nur sie, sondern auch eine weitere Kollegin trank davon - mit offenbar schlimmen Folgen bis hin zu Erbrechen und Gedächtnisverlust.
Brigitte Dippold, Pressesprecherin der Sozialstiftung, teilte am Dienstag mit, dass sich die unter Tatverdacht stehende Mitarbeiterin derzeit im Krankenstand befindet.
In der Woche vor Ostern habe sich eine Mitarbeiterin vertrauensvoll an ihre Führungskraft gewandt und den Verdacht geäußert, jemand habe ihr irgendeine Substanz in ihr Getränk gemischt. Die Führungskraft habe dies, "unseren transparenten, klar definierten Standards entsprechend, an ihre Leitung weiterkommuniziert.
In der Folge wurde Anzeige bei der Kriminalpolizei erstattet, um den Vorwurf aufzuklären", so Dippold. In Übereinstimmung mit der Polizei erklärt die Sozialstiftung, es seien keine Patienten betroffen.
Natürlich ist es nicht hinnehmbar, dass Mitarbeiter, aus welchen Motiven, privater oder beruflicher Natur, Kollegen Psychopharmaka in Getränke mischen.
Was "klar definierte und tranparente" Standards angeht, wünscht man sich diese für viele Kliniken, Bamberg inclusive, auch für Personal und Entlohnung. Leider wird zuviel aus Angst vor Arbeitsverlust hinter vorgehaltner Hand geredet, wenn es um Lohndumping, Outsourcing und zunehmende Stress für Ärzte und medizinisches Personal geht. Tariftricksereien, Minijobs, Zeitverträge, die viel zitierte Flexibilität....u.v.m.
Gott sei Dank waren keine Patienten betroffen.....
Manchmal würde man die ganz großen Entscheider und Zerstörer von Sozialpolitik und Mindestlohn, die Kluftenschaufler zwischen arm und reich, die immer noch straflos und ohne ausgebuht zu werden über Ärztemangel und Fachkräftemangel dozieren.....ganz gerne selbst ein paar Jahre ins Krankenhaus oder Altenheim schicken.
Wer sich privat versichern kann, redet sich leicht von oben runter. Wären die Politiker, Leiter, Qualitätsmanager und Aufsichtsräte selbst Notfälle, würden sie sicher nicht eine Nacht auf dem Gang liegen und einer Tüte zwischen den Füßen mit der persönlichen Habe. Es würde vielleicht sogar zeitnah eine gut gelaunte und motivierte, stets freundliche Pflegekraft kommen, wenn sie auf's Töpfchen müssten.