Jazzclub Bamberg: Captain Fusion setzt die Segel

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Jasper van't Hof gastiert mit seinem Quartett am 20. September im Jazzkeller. Foto: pr
Jasper van't Hof gastiert mit seinem Quartett am 20. September im Jazzkeller. Foto: pr
Torsten Zwingenberger in Aktion Foto: pr
Torsten Zwingenberger in Aktion  Foto: pr
 

Die Sommerpause ist vorbei: Der Bamberger Jazzclub startet mit Jazzrock, dem sich auch Jasper van't Hof verschrieben hat, in die neue Saison. Bevor der Niederländer aber am 20. September die Bühne betritt, spielt Captain Fusion zum Auftakt am 13. September.

"Jazz ist eine Feier alles Lebenden und Atmenden, eine Kampfansage an den Tod und Weigerung unterzugehen": Worte des Klarinettisten und Saxophonisten Mezz Mezzrow, die Musik in den Ohren vieler Genrefans sein dürften. So leiten wir mit dem Zitat unsere Vorschau auf kommende Konzerte der Saison ein, nachdem in Bamberg die Sommerpause des Jazzclubs endet. Gleich am 13. September betreten Captain Fusion die Bühne, um Jazzrockfans zu becircen. Gefolgt vom Jasper van't Hof Quartett, Pee Wee Ellis und etlichen anderen Künstlern.


Anfänge in den Sixties

Vor vier Wochen heizte Captain Fusion noch die Stimmung beim Blues- und Jazzfestival an.
Jetzt melden sich die Franken in der Oberen Sandstraße 18 zurück, um den Stil zu zelebrieren, den Jeremy and the Satyrs 1962 prägten: Fusion nennt sich das Subgenre, "das die Raffinesse des Jazz mit der rhythmischen Intensität des Funk und der Kraft der Rockmusik verbindet". So schwärmt selbst Wikipedia von der Stilrichtung, der sich Oliver Herrmann, Christoph Wunder, Tilo Wittkowski, Martin Greim, Johannes Klütsch und Mariella Büttner seit Jahren widmen.


Genetisch vorbestimmt

Ein weiterer Fusion-Musiker gibt sich am 20. September im Jazzkeller die Ehre: Jasper van't Hof, der mit seinem Quartett an die Regnitz kommt.



Mit fünf Jahren schon saß das Talent am Klavier und komponierte mit 14 erste Stücke - als Spross eines Jazztrompeters und einer Sängerin. Der Durchbruch gelang van't Hof mit der Fusion-Formation Association P.C. Anfang der 70er-Jahre. So suchte der Niederländer als einer der ersten Jazzpianisten die Nähe zur Rock-Musik. Neuen Herausforderungen stellte sich der Musiker 1984 mit dem Projekt Pili Pili, das der Clubszene im wahrsten Sinne des Wortes Pfeffer gab: Zu Pionieren des World-Dance-Jazz avancierten die Kollegen mit ihrer Mixtur aus europäischem Jazz, afrikanischer Musik und tanzbaren Grooves. Mittlerweile kehrte van't Hof aber zu seinen Wurzeln zurück und steht nun in Bamberg mit Stefan Neldner, Fredy Studer und Harry Sokal im Rampenlicht. Das jüngste Album "Œuvre" stellt der Jazz-Pianist und Keyboarder mit seiner Formation Franken vor, die europäischen Modern Jazz lieben.


"Drumming 5.0"

Ein weiteres Highlight verspricht der Auftritt der New Orleans Shakers am 28. September. Mit nur einem Bläser, Kontrabass, Piano und Schlagzeug betreten die Musiker der New-Orleans-Bands die Bühne, um alte Jazz-Traditionen zeitgemäß zu interpretieren. Auch karibische Klänge lassen Thomas LEtienne, Jan Hendrik Ehlers, Kurt Tomm und Torsten Zwingenberger einfließen. Letzterer machte sich ja gerade auch über seine außergewöhnliche Schlagzeugtechnik einen Namen: "Drumming 5.0".





So spielt das Nordlicht, das seine Karriere als Waschbrettspieler in Hamburger Oldtime Jazzbands startete, zeitweise fünf Fußpedale simultan und hält dabei drei Trommelsticks in den Händen.

Im Oktober erwartet Jazzfans nach dem Konzert der Band at Work Pee Wee Ellis: Ein Musiker, der in den 60er- und 70er-Jahren fester Saxophonist bei James Brown war, dessen Band der Komponist und Arrangeur auch zeitweise leitete. Ein halbes Jahrhundert später betritt Pee Wee Ellis mit Paddy Korn, Burkhard Heßler, Lukasz Dworak und Matthias Fingscheidt die Bühne, um eine Mixtur aus Blues, Jazz, Swing, mitunter sogar Gospel zu spielen.



Wer sich am Ende eines Abends übrigens nicht sicher in der Bewertung eines Konzertes ist, dem geben wir an dieser Stelle noch Louis Armstrongs Maxime an die Hand: "Wenn's die Hörer mitreißt, ist's Unterhaltung. Wenn nicht, ist's Kunst."


Die Konzerte auf einen Blick

13. September: Konzert mit Captain Fusion
20. September: Jasper van't Hof Quartett
27. September: United Beat Band

28. September: New Orleans Shakers
2. Oktober: Band at Work
7. Oktober: Pee Wee Ellis & Band
11. Oktober: Florian Poser's Brazilian Experience
18. Oktober: Manfred Bründls Basslab
31. Oktober: Funk Projekt
8. November: Malene Mortensen Quartett
15. November: Tex - Mäx - Tex Döring Trio feat. Max Kienastl
22. November: Old Dixie Bones
29. November: Christoph Spendel Christmas Trio
6. Dezember: Martin Dahanukar Quartett
13. Dezember: Alexander von Schlippenbach Trio
19. Dezember: Schweinsohr Selection
20. Dezember: Bamberger Uni Big Band
26. Dezember Rickbop
27. Dezember: Chain Gang

Konzertbeginn ist in der Oberen Sandstraße 18 um 21 Uhr.