Zu einer Herausforderung besonderer Art für Veranstalter wie Besucher geriet das 8. "Internationale Königsfelder Opel-Treffen". An der Aufseß ließ man sich nicht unterkriegen: In dem Ort wurden alle Kräfte mobilisiert, damit das Fest des Jahres in der Jura-Gemeinde nicht abgebrochen werden musste. Am Ende besiegte man den Regen.
Die großen Bosse des Opel-Mutterkonzerns in Detroit könnten sich wohl ein Beispiel nehmen: Allen Unbilden der Witterung zum Trotz feiern in Königsfeld die Liebhaber der Automarke ihr "Internationales Opel-Treffen". Und während andernorts nicht wenige Veranstaltungen an diesem Wochenende schlicht und ergreifend "ins Wasser fallen", wird man an der Aufseß nicht nur mit dem unaufhörlichen Regen fertig, sondern beweist auch, wie eine Gemeinde und ein relativ kleiner Verein eine besondere Herausforderung bewältigen können.
Dabei hat es das fast schon traditionsreiche Königsfelder Opel-Treffen - es ist heuer das achte - in der Nacht zum Freitag voll getroffen. Herrschte am Donnerstag beim Familien-Nachmittag noch bestes Feier-Wetter, bekam man am Abend trotz der stimmungsvollen Andacht von Pfarrer Michael Herrmann die Naturgewalten zu spüren.
Die starken Regenfälle ließen Wasser ins 50 mal 25 Meter große Festzelt laufen, in dessen Mitte sich nach einiger Zeit ein respektabler Weiher bildete. Die an einer Seite des Zeltes befindliche Bar stand ebenfalls unter Wasser und auf dem Festgelände wurde während der Nacht das Fahren auch mit den schönsten und stärksten Fahrzeugen unmöglich. Doch schon am Freitag-Nachmittag war, obwohl die Regenfälle weitergingen und die Hochwasserlage andernorts, im Festzelt wieder alles in den sprichwörtlichen trockenen Tüchern. Wie war das möglich?
Opelfreunde-Vorstand Gerald Kohler und seine Mannen hatten in Nürnberg etwa 600 Quadratmeter Zeltboden "gerade noch erwischt", bevor andere Interessenten zum Zuge kommen konnten. "250 Quadratmeter haben wir schon gehabt, so dass wir den größten Teil des Festzeltes damit auslegen konnten", freute sich Kohler nach dem Ende der Aktion.
Die restliche Fläche im Festzelt sowie am Vorplatz und an den Verkaufsständen wurde in bewährter Manier mit Hackschnitzeln bedeckt, so dass im Zelt weitergefeiert werden konnte. Insgesamt 280 Kubikmeter Hackschnitzel wurden angefahren und verteilt. Eine 200-kW-Heizanlage sorgte für gemütliche Wärme und eine richtig gute Atmosphäre im großen Zelt.
Unterstützung erfuhren die Opelfreunde dabei vor allem von der Königsfelder Feuerwehr, die mit etwa 25 Aktiven für genügend "Manpower" sorgte. In eineinhalb Stunden war zum Beispiel der Zeltboden ausgelegt. "Bevor Ihr aufhören müsst, hole ich noch 50 Mann", unterstrich Kommandant Stadter den Durchhaltewillen seiner Leute. Profitiert hat man davon, dass die Königsfelder Feuerwehr für Hochwassereinsätze nicht heran gezogen wird, weil sie für Einsätze auf der nahen Autobahn vorgesehen ist.
"Am Ende waren wir alle stolz, dass wir nicht abgebrochen haben", betonte Vorstand Gerald Kohler. Und der eine oder andere "Diver" in der Bar unterstrich, dass sich Opel-Freunde vor Schlamm nicht fürchten.
Dennoch: Ohne wetterfestes Schuhwerk "lief" wenig auf dem weitläufigen Festgelände und die Schuhgeschäfte der Umgebung bis ins ferne Bamberg sollen mit Gummistiefeln ausverkauft gewesen sein. Die Autos schafften es allerdings oft nicht, sich auf dem Festplatz aus eigener Kraft zu bewegen und wurden von Allrad-getriebenen Schleppern zu ihren Bestimmungsorten gezogen. Das ging dank hoher Einsatzbereitschaft ganz flott und ohne große Probleme. Auch hier zeigte sich die Solidarität des Ortes mit den Opel-Freunden.
Der Lohn dieser Bemühungen: Bis Freitag-Nachmittag waren laut Gerald Kohler rund 650 Fahrzeuge zu dem Opel-Treffen gekommen und campierten zum größten Teil auf dem Gelände.
"Nur relativ wenige sind wieder abgereist", so der Vorstand der gut 30 Königsfelder Opel-Freunde. Am Freitagabend lief das Programm wie geplant ab. Die Rocknacht mit der Band "Herzblut" mit der heimischen Sängerin Simone Weidner lockte zahlreiche Gäste an. "Die Stimmung war bestens, und das erwarten wir auch für heute Abend", so Gerald Kohler.
Mit etwas Verspätung, aber noch am Vormittag startete am Samstag das "Achtelmeilen-Rennen". Auch wenn der "Grip" nicht optimal war, blieben doch die ersten Ergebnisse nur knapp unter den Zeiten des Vorjahres. So fuhr Jürgen Schmidt aus Schederndorf mit einem 330 PS starken Audi S4 B aus dem Stand über 201 Meter außer der Wertung eine Zeit von 8,81 Sekunden. Im Vorjahr hatte die Bestzeit bei 8,7 Sekunden gelegen. Als Zeitnehmer fungierten Armin Kohler, Oskar Zenk und Franz Laufer vom MSC Scheßlitz.
Weil es schwierig war, die Autos vom Festgelände zu holen, blieb die Zahl der Teilnehmer aber gering.
Am Samstag Abend steht ab 21 Uhr eine lange Party-Nacht mit der Gruppe "Tollhaus" auf dem Programm. In der Bar gibt es eine Stripshow nur für Erwachsene, bevor das 8. Königsfelder Opel-Treffen am Sonntag ausklingt.
Unglückliche Bildauswahl: Beim Internationalen Opel-Treffen sieht man zuerst einen Audi...