Bei den insgesamt drei Ausstellungen der Buresch-Sammlung in Franken - Bad Kissingen, Forchheim und Frensdorf - haben die Taschen die Besucherzahlen stets deutlich gesteigert. Was für Ingrid Buresch Beweis genug ist, dass Menschen sich für die Tasche an sich interessieren. In Europa gibt es überhaupt nur ein Taschen-Museum und zwar in Amsterdam. Da wäre die Region Bamberg doch ungleich leichter zu erreichen, meint sie humorvoll.
Benutzt die Taschen-Liebhaberin dieses Utensil? "Na und ob", meint sie resolut. Logischerweise nicht das älteste Exemplar aus der Zeit um 1800. Das lagert an einem besonderen Platz und wäre sicherlich ein Ausstellungs-Highlight.
KOMMENTAR:
Die Sammlung in der Region halten
Im Fall der Taschensammlung von Ingrid Buresch fallen mir spontan gleich zwei Sprichworte ein: Jenes vom Propheten, der im eigenen Land nichts gilt, und das vom geschenkten Gaul.
Wenn nicht zu einer Weltkulturerbestadt, wohin dann würde eine derart besondere Sammlung am besten passen? Dass hier noch nicht einmal einer Ausstellung Raum gegeben wurde, ist schwer nachzuvollziehen. Noch schlimmer, dass möglicherweise die Chance vertan wird, sich die Sammlung sozusagen fast zum Nulltarif zu sichern -, nach dem Ableben der Sammlerin. Was heißt das nun? Da kommt dann ein drittes Sprichwort ins Spiel: Kein Schaden ohne Nutzen.
Wenn also Bamberg die Sammlung nicht möchte, weder als Ausstellung, noch dauerhaft, dann könnten zumindest Kommunen aus dem Landkreis Bamberg diese Chance nutzen.
Es wäre schließlich mehr als bedauerlich, wenn sie anderswo in Deutschland oder in der Welt landen würde und die Region das Nachsehen hätte.
Es böte sich beispielsweise Hallstadt an, nahe genug an Bamberg und auch solvent genug, um für ein entsprechendes Ambiente zu sorgen. Andererseits, warum nicht auch Ebrach, wenn der Staat mitspielt? Etwas Kultur am Baumwipfelpfad, bei Handtaschen dürfte die kulturelle Hemmschwelle nicht zu groß sein.
Oder eine Erweiterung im Bauernmuseum, schließlich hatte die Sammlung hier schon einmal die Besucherzahlen deutlich ansteigen lassen. Es wäre mehr als bedauerlich, wenn sich die Region Ingrid Bureschs einmaligen Schatz nicht sichern würde.
Da könnte auch ein Mäzen ins Spiel kommen.