Die Bamberger Stadtwerke blitzten mit dem Vorschlag eines Windparks bei Röbersdorf im Gemeinderat ab. Offiziell gefragt wird das Gremium erst im September.
                           
          
           
   
          Artig bedankten sich Fachbereichsleiter Klaus Wagner und Winfried Bauer (Abteilungsleiter regenerative Energien) von den Stadtwerken Bamberg, als sie nach erledigtem Auftrag den Sitzungssaal des Rathauses verließen. 
Wofür? Vielleicht dafür, dass es der Marktgemeinderat bei einem eisigen Gegenwind beließ und nicht auch noch zum probaten Mittel der kalten Dusche gegriffen hatte. 
Die beiden Vertreter des Bamberger Energieversorgers waren nach Hirschaid gekommen, um für eine kühne Idee zu werben: Ein paar Windräder ("drei bis fünf") wollten die Domstädter auf dem Mainberg zwischen dem Hirschaider Ortsteil Röbersdorf sowie den Nachbargemeinden Frensdorf und Pettstadt errichten. 
Aber daraus wird nun wohl nichts, denn Hirschaid tat es Frensdorf gleich und kündigte ein klares "Nein" zu den Plänen an. 
Offiziell gefragt wird der Marktgemeinderat erst im September, wenn der Regionalplan mit neuen Vorschlägen zu Vorbehaltsflächen für Windkraftanlagen zur Stellungnahme zu begutachten ist.
 Dazu zählen zwei Areale auf dem Mainberg. Eines liegt komplett auf Frensdorfer Gebiet, das andere gehört etwa zur Hälfte zu Frensdorf und Hirschaid. Die Hirschaider Fläche befindet sich vollständig im Eigentum der Marktgemeinde.
Über den Sommer will Bürgermeister Andreas Schlund (CSU) noch Stellungnahmen der Rechtlergemeinschaft Röbersdorf und Erlach, der Jagdgenossenschaft Röbersdorf sowie der Forstverwaltung einholen. Von den Röbersdorfern selbst liegt der Gemeinde bereits eine Unterschriftenliste vor. Darin wird das Vorhaben unmissverständlich abgelehnt. 
Hirschaid hatte vor einiger Zeit selbst erwogen, eine Vorbehaltsfläche für Windkraftanlagen auf dem Mainberg anzumelden. 
Allerdings wurde die Idee aufgegeben, weil dort gemäß dem Bayerischen Windatlas nur eine durchschnittliche Windstärke von vier bis 4,5 Metern pro Sekunde zu erwarten ist: Herkömmliche Rotoren können damit nicht wirtschaftlich betrieben werden.
  
  Keine geeigneten städtischen Flächen gefunden Klaus Wagner von den Stadtwerken führte jedoch neue Erkenntnisse ins Feld: Gestützt auf einer Windpotenzialanalyse von GEO-Net, einem fachkundigen Dienstleister des Energieversorgers, pfeift der Wind über dem Mainberg in 140 Metern Nabenhöhe doch mit etwa sechs Metern pro Sekunde. Die Stadtwerke haben laut Winfried Bauer alle städtischen Flächen im Umland geprüft, aber keinen geeigneten Standort gefunden. Das gleiche gelte fürs eigentliche Stadtgebiet. Alternativ versuche man nun, Flächen im Umland zu entwickeln. 
Daher der Blick über dem Bruderwald hinweg zum Mainberg.
Dass es letztlich am Einverständnis des Grundbesitzers hängt, ob ein Windkraftprojekt verwirklicht werden kann, ist dem Energieberater Wagner klar. Weshalb die Bereitschaft zur Mitwirkung Hirschaids nicht vor der Aufnahme in den Entwurf des Regionalplans sondiert worden ist, blieb allerdings offen. Dabei muss pro Windrad mit einem Flächenverbrauch von 3000 bis 4000 Quadratmetern gerechnet werden. Erforderlich seien ferner 5,5 Meter breite Zuwege mit Kurvenradien von 30 bis 50 Metern, informierte Wagner.
Was die Rechtlergemeinschaft und die Jagdgenossen von solchen Eingriffen in den bewaldeten Mainberg halten, will Bürgermeister Schlund noch abfragen.
Der Abstand zwischen dem geplanten Standort und dem Ortsrand von Röbersdorf von etwa einem Kilometer entspräche zwar den Anforderungen (mindestens 800 Meter). Da aber der bayerische Ministerpräsident Horst 
Seehofer den Abstand auf zwei Kilometer ausdehnen will, käme der Mainberg für Windkraftwerke nicht mehr infrage. Man sollte schon ernst nehmen, was der Ministerpräsident ankündigt, gab Kurth Barthelmes (Freie Wähler) den Stadtwerken zu bedenken. 
 Josef Haas (SPD) machte klar, dass er sich mit dem Verlust von mehreren Tausend Quadratmetern Natur nicht einverstanden erklären kann. Windräder sollten dort entstehen, "wo sie am Platz sind", meinte Haas und verwies darauf, dass inzwischen schon teuer erzeugter grüner Strom ins Ausland verschleudert werde. 
  
  Sorge um Röbersdorf Schweres Geschütz fuhr CSU-Fraktionssprecher Klaus Homann in Sorge um die weitere Entwicklung des Ortsteils Röbersdorf auf: Man solle sich keine Handschellen anlegen lassen. "Tot macht uns Bamberg schon durch das Wasserschutzgebiet im Regnitztal!", argumentierte Homann. 
Eine weitere Einschränkung wolle man nicht hinnehmen. "Schauen und forschen Sie in Bamberg nach!", stellte er den Vertretern der Stadtwerke anheim. 
Heribert Rittmaier von der FWG Röbersdorf fasste alle Argumente gegen den Standort auf dem Mainberg zusammen - Flächenversiegelung, Waldrodung, Schattenwurf in Richtung Pettstadt, Schall-Emissionen - und kam zu dem Schluss: Es sei nicht zu akzeptieren, dass im wirtschaftlichen Interesse der Bamberger Stadtwerke die Gesundheit und die Lebensqualität der Landbewohner geopfert werde. Rittmaier sprach sich dafür aus, sofort das Bamberger Ansinnen per Beschluss abzulehnen. Bürgermeister Schlund ließ sich dafür jedoch nicht gewinnen. Er will den offiziellen Anlass zur Stellungnahme abwarten.
Als Einziger warnte Albert Deml von der Ökologischen Liste davor, den möglichen Standort ein für alle Mal zu verhindern. 
Deml trat mit frisch erworbenen Erkenntnissen vom Windpark bei Oberngrub dem von Rittmaier entworfenen Horrorszenario entgegen. Wenn die Bürger von Anfang an in ein solches Vorhaben einbezogen würden und man sich sachlich informieren würde, käme es zu einem eher positiven Meinungsbild. Wenn dann wenigstens all die "Grünen mit einer Zunge sprechen würden", wurde Deml entgegengehalten.    
 
..... und vergesst nicht, auch Windräder auf den sieben Hügeln des "fränkischen Roms" zu erbauen. Auch seid froh über jeden Parker und Bäderbenutzer. Der bringt euch Geld für eure Kleinstaaterei und Kleingeistigkeit eurer Stadtwerke. Baut ein Windrad neben die Altenburg, dann reden wir weiter über x-Dutzende in den Gemeinden am Rande des Landkreises. Bleibt in eurem Mittelalter des Weltkulturerbes und verschont das Umland mit dem alternativlosen Geplappel. Genauso dünn wie das Geschwafel, an den Standorten südlich der Donau gäbe es keinen Wind. Und was für Geld fließt in die Region zurück, die nicht nur eine Mühle vor die Nase gesetzt bekommen. Höchstens dummes Gerede der Selbstbeweihräucherung unserer fränkischen Abgeordneten, die am besten gleich in München blieben. Dort stinkt es am meisten. Klar doch, haben ja auch keinen Wind.
Die Aussagen mancher erinnern doch sehr an Kleinstaaterei und Kleingeist.
Die Stadtwerke bieten regional Arbeitsplätze, Infrastruktur (Bäder, Parken, ÖPNV) und Energieerzeugung. Das kommt auch dem Umland zu Gute.
Es gibt keine Alternative gegen einen Mix zur Energiegewinnung. Dazu gehört auch das Windrad.
Letztlich ist es doch sicher besser, es baut jemand wie die Stadtwerke, anstelle irgendeines Konsortiums mit Sitz auf den Cayman Islands. Dessen Geld fließt bestimmt nicht in die Region zurück.
Herr Wagner und Herr Bauer, weiter so!
"Tot macht uns Bamberg schon durch das Wasserschutzgebiet im Regnitztal", argumentiert da ein kommunaler Stimmungsmacher. Dass Wasser Leben bedeutet, ist ihm nicht klar. Wenn er wissen will, was Kommunen tot macht, sollte er einmal mit offenen Augen Pettstadt bereisen: Am Ortseingang hat man einen großen Kreisel gebaut, an dem ein mächtiger Grabstein steht, errichtet vom Totengräber der Gemeinde: "Dank an Pettstadt. MM", steht darauf. Und rings außen herum ist die Erde aufgewühlt oder Gewinn bringend weggefahren. Dafür karrt man Altlasten heran und türmt sie auf. Pettstadt, freue dich auf deine Zukunftsaufgaben!
Fazit: Die Windräder brächten Pettstadt nicht um, aber mit Hans-guck-in-die Luft-Methode ist halt der Horizont gefährlich verrückt.