"Kosten nicht ohne": Weitere Gemeinde im Landkreis Bamberg beerdigt E-Carsharing

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Hirschaid beendet E-Carsharing-Projekt - "Kosten nicht ohne"
Tobias Wichert und Alexandra Karpovic von der Gemeinde Hirschaid mit dem E-Auto-Modell ab dem 10. Mail 2021.
Hirschaid beendet E-Carsharing-Projekt - "Kosten nicht ohne"
Markt Hirschaid

Ab 2017 stand ein E-Auto am Hirschaider Rathaus. Der Markt nahm damit an dem Carsharing-Projekt "e-mobil des Landkreises Bamberg" teil, doch hat nun das Ende verkündet, wie viele weitere Gemeinden vor ihm. inFranken.de hat die Hintergründe erfahren.

Der Markt Hirschaid entschloss sich vor einigen Jahren, ab Ende April 2017 am E-Carsharing-Modell des Landratsamtes Bamberg teilzunehmen. Zu dieser Zeit hatte die Gemeinde "aktiv an der Verbreitung der Elektromobilität mitwirken" wollen, wie es auf der Webseite heißt. Nach einer Registrierung erhielten Interessenten eine Chipkarte und konnten das Auto pro Stunde, pro Tag, ein Wochenende oder eine Woche buchen. Zuletzt habe es acht bis neun Dauermieter gegeben, wie Tobias Wichert von der Gemeindeverwaltung inFranken.de erklärt.

Zum Dienstag (30. April 2024) beendet Hirschaid jedoch die Teilnahme - wie vor ihr viele weitere Gemeinden des Landkreises. Verschiedene Gründe hätten dazu geführt, den Leasingvertrag nicht zu verlängern.

Resonanz und Kosten: Markt Hirschaid will kein E-Auto mehr anbieten

"Die Kosten waren nicht ohne", so Wichert. Die Gemeinde habe beispielsweise den Strom, das Leasing und die Reinigung zahlen müssen. Ursprünglich sei sie an den Einnahmen beteiligt worden, dann aber nicht mehr. Es habe sich zum Draufzahlgeschäft entwickelt. Er zweifle, ob es die Aufgabe einer Gemeinde sei, ein E-Auto auf eigene Kosten bereitzustellen.

Durchaus sei das Angebot genutzt worden, wie Bürgermeister Klaus Homann (CSU) berichtet. "Eine Frau ist mit dem Auto ein Vierteljahr täglich zur Arbeit gefahren." Die Abrechnung nach Zeit sei für die Menschen attraktiv gewesen. Doch das Bezahlmodell habe sich schließlich geändert. Laut Wichert seien zwar die Pauschalen etwas günstiger geworden, jedoch seien dann zusätzlich pro Kilometer 28 Cent angefallen. "Dann leihen wir uns nichts mehr", seien die Reaktionen mancher Kunden darauf gewesen, wie Homann ausführt. "Die Resonanz hat seit der Preiserhöhung abgenommen", ergänzt Wichert.

Vor allem sei das Thema E-Mobilität nun nicht mehr so neu wie 2017, war doch die Motivation für die Beteiligung vor allem, die Vorteile von Elektrofahrzeugen nahezubringen. Laut Angaben des Marktes Hirschaid, beteiligen sich nur noch fünf von 17 Gemeinden des Landkreises Bamberg an dem Projekt. Diese seien Baunach, Burgebrach, Hallstadt, Schlüsselfeld und Memmelsdorf. Weitere Nachrichten aus Bamberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.