"Hier kriegt jeder einen Platz"

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Regenbogen-Leiterin Anke Freund vor dem neu gestalteten Eingangsbereich Fotos: Michael Gründel
Regenbogen-Leiterin Anke Freund vor dem neu gestalteten Eingangsbereich Fotos: Michael Gründel
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Durch einen Anbau konnte in der Buttenheimer Tagesstätte "Sonnenblume" eine zweite Kinderkrippe eingerichtet werden. Für die Kleinsten hat der Markt viel Geld investiert.

Wo vorher die "Maulwürfe" zu Hause waren, da findet man nun die "Krümelzwerge". Und die logieren gleich neben den "Krabbelmonstern." In der Buttenheimer Kindertagesstätte "Sonnenblume" hat sich einiges getan, erzählt deren Leiterin Anke Freund vielsagend. Offiziell eingeweiht wurde nun die nunmehr zweite Kinderkrippe. Dafür musste die Einrichtung erweitert werden. Die Eltern freuen sich. So wie Ingrid Geister. Vor kurzem hat die Familie nach Buttenheim gebaut. Man hat sich ganz bewusst für den Markt entschieden: Wegen der Verkehrsanbindung, der Nähe zu einer Stadt, der Schule am Ort, dem hohen Freizeitwert und ganz besonders wegen der Kinderkrippe. Weil die zweijährige Leni hier seit September untergekommen ist, kann sich ihre Mama, eine Betriebswirtin und Controllerin nach einem Job umsehen.

Auf ihren Arbeitsplatz ist auch Simone Modschiedler angewiesen. Ohne den Krippenplatz für die 21-monatige Sophie könnte sie nicht berufstätig sein. Aber nicht nur das. Der kleinen Leni tue die Krippe gut, findet ihre Mama. "Sie wird hier gefordert, sie lernt viel und ist viel ausgeglichener." Wenn seine Tochter Frances hier keinen Krippenplatz bekommen hätte, hätte seine Frau nicht wieder arbeiten können, ergänzt Wahl-Buttenheimer Norbert Ziegler. "Heute sind meist zwei Verdienste nötig".

Im Jahr 101 der Kinderbetreuung in Buttenheim erfährt die "Sonnenblume" es viel Anerkennung. Neu-Buttenheimerin Ingrid Geister hat den Vergleich. Buttenheim begeistert sie, auch die vierjährige Mia weiß sie hier bestens betreut: Die Einrichtung, die Räume, die Ausstattung, das Außengelände - und natürlich das Personal bezieht die Neubürgerin in ihre Lobeshymne ein.

Peter Münch stimmt das gleiche Lied an. Er ist Vater dreier Kinder, die besuchen die Kindertagesstätte in Heroldsbach, wo Münch wohnt. Dort so sagt er "bin ich immer ein bisschen am Maulen." Münch kümmert sich als Kämmerer verwaltungstechnisch um Buttenheims Kindertagesstätten: Das ist neben dem zweigruppigen Schlosskindergarten in Gunzendorf (46 Kinder) die Kindertagesstätte in Buttenheim mit drei Kindergartengruppen (52 Kinder) und zwei Krippengruppen (27 Kinder). Rund 25 Prozent seiner Arbeitszeit verwendet Münch darauf.

Kooperation mit Altendorf


Es gebe wohl wenige Gemeinde vergleichbarer Größe, in deren Trägerschaft sich gleich zwei solche Einrichtungen befinden, merkt Bürgermeister Johann Kalb (CSU) dazu stolz an. Welchen Aufwand ein solches Engagement bedeutet, kann der Kämmerer mit Zahlen gut belegen: Für die Gemeinde sind rund 55 Mitarbeiter tätig, 21 (mit Reinigungskräften) davon allein für die Kindergärten und -Krippen. Buchungszeiten und spezielle Berechnungsvorgaben machen die Verwaltung immer komplizierter. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal hat sich Buttenheim gemeinsam mit Altendorf erarbeitet: Eine Kooperation mit der dortigen Tagesstätte sorgt dafür, dass man in Härtefällen aushelfen kann und bis auf eine Woche im Jahr Betreuung möglich ist.

Dazu trägt letztlich auch die Schaffung einer weiteren Kinderkrippe bei. Dafür wurde der von Christoph Gatz geplante, 1994 errichtete und 2004 für die erste Krippen erstmals erweiterte Kindergarten ein weiteres Mal räumlich vergrößert. Im Eingangsbereich entstand ein über 110 Quadratmeter großer Anbau samt neuem Eingansgbereich mit Windfang. In diesen neuen Bereich ist eine Kindergartengruppe gezogen, "damit die Krippen-Gruppen im hinteren Bereich beisammen sind", macht Leiterin Freund deutlich. Der Anbau kostet rund 356 000 Euro. Der bisherigen Kindergruppenbereich musste jedoch für die Nutzung durch die Krippe modifiziert werden. Das erfolgte für eine Summe für 30 000 Euro. Und weil man schon einmal dabei war, wurde die gesamte "Sonnenblume" für etwa 124 000 Euro auf den neuesten Stand gebracht, "das entspricht Neubaustandard", so der Bürgermeister. Unter anderem wurden die Holzfenster im westlichen Bereich durch Kunststofffenster ersetzt, eine neue Heizung eingebaut und neue Toiletten, die Parkettböden geschliffen und neu eingelassen. An staatlichem Zuschuss zu den durch die neue Krippe verursachten Kosten erhält der Markt 227 600 Euro.

Nach den turbulenten Bauzeitmonaten freut sich Kita-Leiterin Freund, dass nicht nur der Haupteingang wieder genutzt werden kann und wieder Ruhe einkehrt. Auch wenn die Kinder den Bagger-Gucken wohl schon gefallen habe. Bei insgesamt 29 Firmen, die hier im Einsatz waren, kann man sich vorstellen,was hier geboten war. "Einige Eltern haben sich schon wegen des Lärms beschwert", berichtet Freund. Dafür bekommen sie und der Bürgermeister jetzt umso mehr positive Rückmeldungen. Nicole Schramm etwa findet es "fantastisch", wie die Gemeinde sich um die Kinder kümmert: "Hier kriegt jeder einen Platz, man muss sich keine Sorgen machen."