"Können wir vielleicht die Kirche im Dorf lassen?", fragt der Uni-Präsident. Godehard Ruppert nimmt die Bamberger Studenten in Schutz, nachdem in der Diskussion um die Untere Brücke im FT Meinungen von inFranken-Nutzern abgedruckt waren. Ruppert kritisiert vor allem die pauschalisierende, negative Darstellung Studierender.
"Lesermeinungen haben eine wichtige Funktion in der Leserbindung, das ist mir klar", schreibt Ruppert auf seiner Facebook-Seite, "so etwas kann aber auch extrem manipulative Wirkungen haben. Was sollen denn so Aussagen wie die über DIE Studierenden, die faul sind und statt morgens in den Hörsaal nachts auf die untere Brücke gehen?"
Als der Uni-Präsident am Donnerstagabend über die Brücke gegangen sei, hätten da hochgeschätzt rund 200 Personen gesessen, inklusive Touristen. Ruppert: "Wenn man sie alle den Studierenden zurechnet, entspricht das bei 13.500 Studierenden nicht einmal 1,5 Prozent! Die Lautstärke war ausgesprochen angenehm, jedenfalls war der am Kranen vorbeifahrende Ford Mustang deutlich lauter als die gesamte Brückenbevölkerung zusammen. Bamberg feiert sich gern als Rom des Nordens; in Rom ist auf der Piazza Navona oder dem Campo die Fiori allein ein einziger Generator eines Andenkenstandes lauter als die gesamten akustischen ,Brückenemissionen'."
Und Ruppert schiebt Rechenspiele nach: "Angenommen, es sind jeden Tag dieselben Personen, dann sprechen wir von nur 1,5 Prozent unserer Studierenden; das rechtfertigt die Rede von DEN Studierenden, die nicht regelmäßig ihrem Studium nachgehen, ganz offensichtlich nicht. Angenommen, es sind nicht jeden Tag dieselben Studierenden, ist die Rechnung leicht komplizierter, aber: Wenn wir die 365 Tage des Jahres auf die reduzieren, die von Wetter und Jahreszeit her so einladend sind, sich auf der unteren Brücke aufzuhalten, kommen bei rund 200 Personen und rund 200 dazu einladenden Tagen 40.000 ,Fälle‘ zusammen.
Bei einer idealtypischen Gleichverteilung bedeutet das: jeder und jede Studierende hält sich durchschnittlich 2,9 Abende pro Jahr auf der Brücke auf. Ich hoffe das reicht, um zu zeigen: Wegen der unteren Brücke von DEN FAULEN STUDIERENDEN zu reden, ist nicht nur unverhältnismäßig, sondern polemisch und manipulativ."
In den 70ern gabs da den Green Goose Club für GIs an der Brücke. Die hingen da nachts rum. Anscheinend waren die leiser oder die Anwohners andere. Frage: Wieviele Anwohner sind betroffen und wie laut ist das für diese? Die Brücke ist schliesslich nicht unmittelbar neben Wohnhäusern. Ich denke auch, dass der Lärmpegel um die Obere Brücke/Obstmarkt (Irish Pub, Kneipen und Cafes) ein anderer ist - und schon immer war. Aber hier beschwert sich anscheinend keiner. Seltsam.
das war der Ford Mustang vom Erzer mit defektem Auspuff...
13.000 Studenten in einer kleinen Stadt mit 70.000 Einwohnern! Ist dieses Verhältnis nicht komplett übertrieben? Noch dazu mit einem weit überwiegendem Fächerkanon der Geisteswissenschaften. Da sage ich als Natur / Ingenieurwissenschaftler: Kein Wunder, bei solchem Fächerkanon hat man natürlich viel mehr Zeit für nächtliche Vergnügungen.
ich habe mich an der bisherigen Diskussion aktiv beteiligt und auch die Posts hier bei infranken.de gelesen. Außer vielleicht einen einzigen Schreiber hat hier niemand sonst die Studierenden als faul bezeichnet. Aus meiner Sicht war es bisher eine sachliche Diskussion gewesen, bei der halt die Meinungen stark auseinander gehen, je nach Standpunkt halt. Lesen Sie meine beiden gerne nochmal durch; eine davon war selbst unter meinem Nicknamen DURCHBLICKER in der Papierausgabe des FT veröffentlicht worden.
Ich verstehe ja, dass Sie IHRE Studentinnen und Studenten beschützen wollen, das ist ja auch irgendwo Ihre Aufgabe; jedoch sollten gerade Sie in der Lage sein, auch die Seite der Anwohner zu verstehen.
Und Ihrem Rechenbeispiel mit den 1,5 % auf der Brücke sitzende setze entgegne ich, dass selbst wenn 2 Schreiberlinge hier Ihre Studenten als faul bezeichnet haben sollten, dies einen wesentlich kleineren Prozentanteil ausmacht. Also bitte nicht überreagieren und schlafen Sie stets gut, wo auch immer Sie wohnen mögen in der schönen Stadt Bamberg. Schönen Sonntag noch und viele Grüße vom Durchblicker.
Ich habe 9 Jahre studiert,
und saß nie auf besagter Brücke.
Lag aber öfters darunter- aber ganz leise.