Bund, Landkreis, Gemeinde und ein Wasserzweckverband haben sich zusammen getan und den Königsfelder Gemeindeteil gründlich umgekrempelt. Doch die Ergebnisse stoßen nicht auf ungeteilte Zustimmung. Vor allem die neue Wiesentbrücke steht bei derBürgerschaft in der Kritik.
Die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 22 ist schon seit einigen Wochen fertig. Höchstens 14 Tage noch soll es dauern, bis auch die Sperrung der Kreisstraße BA 11 in Treunitz wieder aufgehoben wird. Nur die Beschilderung fehlt noch. Vor allem die neue Brücke über die Wiesent sticht aber deutlich mehr ins Auge als ihre inzwischen abgebrochene Vorgängerin, womit sie bei den Bürgern erst einmal gewöhnungsbedürftig ist. Doch die gehobenen Ansprüche des Hochwasserschutzes ließen eine flachere Lösung kaum zu, begründet Bürgermeisterin Gisela Hofmann die neue Dimension.
Ein Gemeinschaftsprojekt von Bund, Landkreis, Gemeinde Königsfeld und Wasser-Zweckverband hat dem Ort im Wiesenttal für rund eine Million Euro ein neues Outfit beschert. Doch mit ihrem neuen Ortsbild sind nicht alle Treunitzer glücklich.
Vor allem ihrer Höhe wegen sieht Hilduin Lang in der Brücke einen "Schandfleck" für das Wiesenttal. Im Rahmen einer Bürgerversammlung erntete er für seine Kritik sogar nicht geringen Beifall von seinen Mitbürgern. Das Hochwasser-Risiko sei zudem wegen Bäumen und Hecken an der Wiesent nach wie vor groß.
Bevor man an den Straßenbau ging, musste die Wasserleitung unter der B 22 erneuert werden. Gefordert war hier der Zweckverband Treunitz-Wiesentfels, der neue Rohre verlegen ließ. Besonders erfreulich für die Grundstücksbesitzer: Weil sich die Baukosten in Grenzen halten, dürfen die Beitragszahler vielleicht sogar mit einer Rückerstattung rechnen.
In jedem Fall wird die Endabrechnung mit 230.000 Euro niedriger ausfallen als geplant, so Geschäftsleiter Pankraz Dinkel.
Die Gemeinde Königsfeld steuerte entlang der B 22 einen Gehweg an der Nordseite der Straße sowie eine Querungshilfe über die Bundesstraße bei. Auf eine Länge von gut 500 Meter zieht sich der Gehsteig durch den gesamten Ort und erhöht die Sicherheit beträchtlich. Allerdings werden auch hier die Anwohner mit 40 Prozent der Kosten von etwa 120.000 Euro zur Kasse gebeten. Die Schlussrechnung liegt noch nicht vor.
Der Landkreis Bamberg schließlich investiert etwa eine Million Euro in den Ausbau der Kreisstraße in Richtung Eichenhüll und Königsfeld sowie einen Kostenanteil am Brückenbau. Laut Matthias Meister vom Tiefbauamt des Kreises sind die Asphaltarbeiten abgeschlossen, einige Restarbeiten noch zu erledigen.
Von der B 22 aus führt ein Ast (über die Brücke) nach Königsfeld, der andere Ast nach Eichenhüll. Dieser Abschnitt wird über den Winter freigegeben, im Frühjahr 2014 werden die Arbeiten hier fortgesetzt.
Doch das Ortsbild wurde auch entlastet. Gemeinsam haben Bund und Landkreis eine Scheune, die bisher direkt im Kreuzungsbereich stand, abgebrochen und entsorgt. Die freie Fläche macht die gesamte Ortsdurchfahrt übersichtlicher.
Geht es nach den Treunitzern, soll die Ortssanierung im kommenden Jahr weitergehen. Dann wollen sich die Bürger weitgehend in Eigenleistung ein Gemeinschaftshaus errichten. Die große Bereitschaft dazu bekundeten sie in einer von Bürgermeisterin Gisela Hofmann herbei geführten Abstimmung, wenn die Gemeinde Königsfeld dazu das Material zur Verfügung stellt.
"Wir rechnen dabei mit einer Förderung durch das Amt für Ländliche Entwicklung", bestätigt die Bürgermeisterin. Feuerwehr, Volkshochschule und Gymnastikgruppe brauchen eine Heimstatt unabhängig von den beiden Gasthäusern. Ein entsprechender Antrag wird gestellt. Dann könnte zudem der Spielplatz erneuert und der Platz am künftigen Gemeinschaftshaus gepflastert werden.