Gemeinden im Kreis Bamberg: Bald gleich schnell im Netz?

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Königsfeld ist die zweite Gemeinde im Landkreis Bamberg, die den geförderten Ausbau des Breitbandnetzes abgeschlossen hat - andere Kommunen müssen sich noch gedulden. Teil drei unseres Überblicks zum Stand des Breitbandausbaus.

Im dritten Teil unserer Serie über den Breitbandausbau im Landkreis Bamberg sticht Königsfeld heraus. Denn die Kommune auf dem Jura war nach Burgebrach die zweite der 36 Gemeinden im Landkreis Bamberg, die das Förderverfahren des Freistaats Bayern durchlaufen hat. Zwar freut sich Bürgermeisterin Gisela Hofmann (Bürgerblock) über den schnellen Ausbau, doch blieb dennoch ein ordentlicher Batzen für die Gemeinde hängen, für die 180 000 Euro musste die Kommune einen Kredit aufnehmen.

Trotz geförderten Ausbaus ist somit schnelles Internet nicht umsonst zu haben. Bleiben wir auf dem Jura: Auch Wattendorf muss gut 200 000 Euro aufbringen, um das Breitbandnetz zu erweitern - bei Stadelhofen sieht es ähnlich aus. Für die Betreiber sind die weit auseinander gezogenen Gemeinden mit wenigen Haushalten nur bedingt attraktiv. Besonders betroffen ist auch die Stadt Scheßlitz mit ihren 30 Ortsteilen.
Mit nur rund 60 Prozent Förderung muss die Kommune 411 000 Euro stemmen.

Ganz anders sieht es im Gebiet rund um Bamberg aus, wo sich der Wohnraum verdichtet. Hallstadt wurde zuletzt von der Telekom eigenwirtschaftlich ausgebaut. Hier gibt es sogar noch Konkurrenz mit Kabel Deutschland.
Und auch in Gundelsheim lohnt es sich für die Unternehmen: Die Gemeinde musste für den im Jahr 2015 abgeschlossenen Ausbau aktuell kein Geld mehr in die Hand nehmen. Ähnlich sieht es in Memmelsdorf aus. Ein Teil wurde eigenwirtschaftlich von der Telekom ausgebaut, für den Rest stehen der Konversionsgemeinde 80 Prozent Förderung vom Freistaat zu.

Durch die Breitbandförderung des Freistaats Bayern sollen alle Gemeinden nun allmählich auf einen ähnlichen Stand gebracht werden. In der vierteiligen Serie geben wir einen Überblick über den Stand des Ausbaus.

Im ersten Teil ging es um neun Gemeinden im Süden/Südwesten von Bamberg. Priesendorf, Lisberg, Walsdorf, Pommersfelden, Burgebrach, Schönbrunn, Schlüsselfeld, Burgwindheim und Ebrach.

Im zweiten Teil blickten wir auf die Gemeinden nordwestlich von Bamberg: Bischberg, Viereth-Trunstadt, Oberhaid, Kemmern, Lauter, Baunach, Rattelsdorf, Reckendorf und Gerach.

Im letzten Teil beleuchten wir in dieser Woche die Gemeinden Litzendorf, Heiligenstadt, Buttenheim, Strullendorf, Hirschaid, Altendorf, Pettstadt, Frensdorf und Stegaurach.
Drei der Gemeinden gehen einen ganz eigenen Weg...


Überblick über den Stand des Breitbandausbaus in neun Gemeinden im Norden/Nordosten Bambergs:

1. Hallstadt:
Einwohner: ca. 8300
Stadtteile: 2
Förderung: keine
Eigenanteil: entfällt
Ausbaustand: Max. 200 Mbit/s über Kabel Deutschland möglich, 100 Mbit/s über Telekom. Bis auf Industriegebiet Michelinstraße und Borstigwäldchen ausgebaut
Betreiber: Telekom, Kabel Deutschland

2. Breitengüßbach:
Einwohner: ca. 4600
Ortsteile: 5
Förderung: 70 %
Eigenanteil:
noch nicht bekannt
Ausbaustand: Derzeit bis zu 100 Mbit/s in ausgebauten Teilen Breiten- und Hohengüßbachs möglich, später überall bis zu 50 Mbit/s
Netzbetreiber: N.N.

3. Zapfendorf:
Einwohner: ca. 5100
Stadtteile: 10
Förderung: 80 %
Eigenanteil:
ca. 114 000 Euro
Ausbaustand: In Teilen von Zapfendorf und Lauf bereits bis 100 Mbit/s über Kabel Deutschland möglich, auch Sassendorf und Kirchschletten versorgt, später überall mindestens 30 Mbit/s
Netzbetreiber:
voraus. Telekom

4. Gundelsheim:
Einwohner: ca. 3400
Ortsteile: 1
Förderung: keine
Eigenanteil:
ca. 130 000 Euro
Ausbaustand: Gemeindegebiet ist bis auf wenige Häuser ausgebaut, 2009 hatte die Gemeinde einen Zuschuss gegeben, 16 Mbit/s waren möglich, später auf 50 Mbit/s ausgebaut, teilweise 100 Mbit/s
Netzbetreiber: Telekom (eigenwirtsch.)

5. Memmelsdorf:
Einwohner: ca.8900
Ortsteile: 10
Förderung: 80 %
Eigenanteil:
ca. 80 000 Euro
Ausbaustand: Memmelsdorf, Lichteneiche und Meedensdorf bereits mit bis zu 50 Mbit/s versorgt. Weichendorf, Drosendorf, Laubend, Merkendorf, Schmerldorf, und Kremmeldorf sind aktuell im Ausbau.
Betreiber: Telekom

6. Scheßlitz:
Einwohner: ca. 7400
Stadtteile: 30
Förderung: 60 %
Eigenanteil:
411 000 Euro
Stand: Früher ausgebaut auf 2 Mbit/s, auf geringer Fläche bis zu 30 Mbit/s möglich. Straßgiech, Wiesengiech, Starkenschwind, Windischletten, Schweisdorf,  Roschlaub versorgt, noch keine 50 Mbit/s möglich
Betreiber: Telekom

7. Königsfeld:
E in w ohner: ca. 1485
Ortsteile: 7
Förderung: 70 %
Eigenanteil:
ca. 180 000 Euro
Ausbaustand: Königsfeld selbst ist mit bis zu 50 Mbit/s gut versorgt, an Ortsrändern nur bis zu 15 Mbit/s. 2015 Laibarös, Treunitz, Poxdorf, Huppendorf, Kotzendorf, Voitmannsdorf ausgebaut, bis zu 50 Mbit/s, selten 25 Mbit/s
Betreiber: Telekom

8. Wattendorf:
Einwohner: ca. 700
Ortsteile: 5
Förderung: 70 %
Eigenanteil:
circa 200 000 Euro
Ausbaustand: Teilweise sind momentan nur 380 Kbit/s möglich, garantiert nach dem Ausbau bis zu 100 Mbit/s
Betreiber:
Telekom

9. Stadelhofen:
Einwohner: ca. 1300
Ortsteile: 10
Förderung: 70 %
Eigenanteil:
ca. 187 300 Euro
Stand: In Stadelhofen, Schederndorf und Eichenhüll/Wotzendorf bis zu 50 Mbit/s möglich, in Pfaffendorf ab April, in Steinfeld, Hohenhäusling, Wölkendorf, Roßdorf ab August
Betreiber: Telekom