Was wird in Stadt derzeit für den Ausbau der ganztägigen Betreuung von Schulkindern unternommen? Im Kultursenat wurden dazu vielfältige Ansätze vorgestellt.
Nicht nur der Bedarf an Kita-Plätzen in Bamberg ist hoch, auch die Frage nach Angeboten der Ganztagsbetreuung beschäftigt viele Eltern sehr.
Ende Januar hatte der Elternbeirat in einem Brief an den Oberbürgermeister auf eine kontinuierlich steigende Nachfrage nach Betreuungsangeboten für Schulkinder hingewiesent. Zwar habe man im Schuljahr 2018/2019 für die größten Brennpunkte noch kurzfristig Lösungen finden können. Es sei aber bereits jetzt absehbar, dass auch im kommenden Schuljahr das Angebot bei weitem nicht mehr ausreichen werde.
"Um Familie und Beruf zu vereinbaren, brauchen Eltern eine verlässliche Planbarkeit. Das heißt, sie müssen frühzeitig wissen, ob und wo ihr Schulkind nach den Schulstunden betreut werden kann", erklärten die Unterzeichnerinnen Uta von Hasselbach (Vorsitzende Familienbeirat), Barbara Lax (stellvertretende Beiratsvorsitzende) und Caroline Lang (Familienbeauftragte).
Ganztagesticket im Verbund
Der Familienbeirat und die Familienbeauftragte beantragten daher, dass die Stadt Bamberg "die Anzahl der Betreuungsplätze für Schulkinder frühzeitig und bedarfsgerecht zur Verfügung stellt". Hierbei müsse es gewährleistet sein, dass die Schüler selbstständig vom Schulort zum Betreuungsort wechseln können. Auch die Ferienbetreuung der Schulkinder müsse dem Bedarf entsprechen.
Elternbeirat und Familienbeauftragte fordern, "ein zukunftsweisendes Strategiepapier zu erarbeiten, welches Planung, Qualität, Quantität und Finanzierung von ausreichenden, an den Bedarfen der Bürger orientierten Betreuungsangeboten für Schulkinder bis mindestens 2025 darstellt, und 2019 politisch zur Entscheidung zu bringen".
Dass der Familienbeirat in dieser Frage auch ein politisches Ziel der Stadt Bamberg unterstütze, machte Matthias Pfeufer, der Leiter des städtischen Bildungsbüros, bei seinem Vortrag zu diesem Thema im Kultursenat deutlich. Die Stadt als Sachaufwandsträger der Grundschulen sowie einiger weiterführenden Schulen sei beim Angebot ganztägiger schulischer Bildungs- und Betreuungsangebote auf die enge Zusammenarbeit mit den Schulleitungen und deren Aufsichtsbehörden sowie den externen Partnern, die in der Regel für die Durchführung der Ganztagsangebote verantwortlich seien, angewiesen. Änderungen der Angebotsformen oder der Zahl der angebotenen Gruppen seien nur nach gemeinsamer Absprache möglich. Davon ausgenommen seien Horte, die als eigenständige nichtschulische Angebote ganztägiger Bildung und Betreuung gesehen werden müssten. "Die Stadt Bamberg arbeitet an dem Ziel, gemeinsam mit den genannten Akteuren, ein bedarfsgerechtes Angebot zur Verfügung zu stellen", erklärte Pfeufer. Gleiches gelte für die Erreichbarkeit der "Betreuungsorte". Ein Beispiel hierfür sei das Ganztagesticket, das im neuen Grundschulverbund Bamberg-Berggebiet eine kostengünstige Mitfahrt im freigestellten Schulbusverkehr gewährleiste.
Offener Ganztag braucht viel Platz
Was die Ferienbetreuung angehe, würden diese von Hortangeboten und hortähnlichen Schulkindbetreuungsangeboten in Kindertagesstätten abgedeckt. Dem Problem der fehlenden Ferienbetreuung bei schulischen Ganztagsangeboten nehme sich die Verwaltung bereits an: "In den Sommerferien 2019 ist als Pilotprojekt ein Ferienangebot zur Ergänzung der Mittagsbetreuung im Stadtteil Gaustadt geplant." Eine Bedarfsabfrage sei in enger Abstimmung zwischen der Schule, dem Träger der Mittagsbetreuung und dem Bildungsbüro konzipiert und inzwischen durchgeführt worden, um realistische Bedarfe ermitteln zu können. Derartige Abfragen könnten - vorbehaltlich der Bereitstellung von Haushaltsmitteln durch den Stadtrat - mittelfristig auch auf andere Bamberger Schulen ausgeweitet werden.