Während das "Weissbierhaus" im Zentrum geschlossen hat, gibt es in den "Drei Linden" und im "Bruckertshof" neue Konzepte in den Stadtteilen.
Melancholie und Euphorie liegen dicht beieinander - genau genommen 993 Meter Luftlinie: Während in der Oberen Königsstraße bei einem Flohmarkt das altehrwürdige Inventar aus dem "Weissbierhaus" neue Besitzer findet, richten drei Kreative in der Memmelsdorfer Straße das Traditions-Gasthaus "Drei Linden" her. Noch weiter im Norden, in der Messerschmittstraße, verhelfen Handwerker dem "Bruckertshof" zu altem Glanz. Hoffnungsvolle Neuanfänge hier, ein erinnerungsreicher Abschied dort.
Auf den Tischen im "Weissbierhaus", wo Steaks und Schäuferla, Schnitzel und Sülze kredenzt wurden, stehen die Biergläser aufgereiht wie zu einer letzten Marschkolonne. Teller und Tassen türmen sich neben Krügen und Kerzenständern, Blumenvasen und Blechgeschirr. Ausverkauf in einem Traditionslokal. Marietta Seeger und Barbara Rottenfußer haben einen Schlussstrich gezogen. Der Personalmangel hat die beiden Schwestern zum Aufgeben gezwungen, besonders ein Koch fehlte. Leicht fiel den beiden 63 und 65 Jahre alten Frauen die Entscheidung freilich nicht: "Wir sind hier drin aufgewachsen", erzählt Seeger.
Wie es mit dem Haus weitergeht? "Es gibt einen Interessenten, der das Lokal pachten möchte", antwortet der Bamberger Eigentümer auf Nachfrage. Dabei wolle dieser an die fränkische Koch-Tradition im "Weissbierhaus" anknüpfen, und zwar relativ nahtlos. Noch sei jedoch nichts fix. "Auch der Verkauf ist weiter möglich, wenn ein gutes Angebot kommt."
Wunschzettel der Gäste erfüllt
Einen echten Neuanfang mit einer Rückbesinnung auf die alten Wurzeln: Nicht weniger wollen Michael Dietz (35), Alexis Beinroth (38) und Moritz Scheuer (31) im Gasthof "Drei Linden" in der Memmelsdorfer Straße schaffen. Viel zu tun für die drei Kreativen, die sich vor einiger Zeit bei der Arbeit im legendären "Morphclub" kennengelernt haben. Schon nach dem Ende der Kultkneipe dachten die Drei darüber nach, in Bamberg eine Bar oder etwas Ähnliches zu eröffnen - "in der wieder Platz für Kultur geschaffen werden könnte", wie Scheuer erzählt.
Nach Jahren ergab sich die Möglichkeit: Ein Bekannter machte auf die "Drei Linden" aufmerksam. "Uns war am Anfang nicht bewusst, was für eine weitgreifende Tradition dieses zuerst unscheinbare Objekt besitzt." Über 60 Jahre lang war das Lokal unter der Führung von Anneliese Dippold eine Institution im Bamberger Norden. "Diese Erfahrung ist nicht zu toppen ", sagt Scheuer und erzählt lachend, dass sie sich von der Grande Dame der "Drei Linden" schon so manchen Tipp geholt haben. Als Dippold geschimpft habe, "die Leut' wollen keine Zwiebeln auf dem Schnitzelbrötchen", habe man brav darauf verzichtet.
Besonders der Straßenverkauf mit fränkischen Spezialitäten in der Schwemme hat früher für lange Schlangen gesorgt. Auch an diese Tradition wollen die drei neuen Pächter anknüpfen. Die Küche soll Koch Beinroths Wurzeln Franken und Frankreich vereinen. Auf vielfachen Wunsch hat er nun auch Schaschlik mit auf die Karte genommen. "Das scheint ganz wichtig zu sein", sagt der Koch.
Wirtshauscharakter im Hauptraum, eine kleine Bühne und Polstermöbel im Nebenraum. "Wir planen Konzertreihen, Themenabende, wollen Interessierten Platz bieten, sich zu verwirklichen und haben auch schon Stammtische mehrerer Parteien, Vereine und Bekanntenkreise für das Jahr 2019 im Plan", kündigt Scheuer an.
nun jetzt muss ich nochmals ran, denn ich hab was ganz wichtiges vergessen, es hat mit der otto-kerwa zu tun, die früher also so um 1960 auf dem vorplatz der wirtschaft stattgefunden hat und das vereinslokal der *zipfelhäueser* war die wirtschaft der *drei linden* also macht euch nun mal dran, über diese ganz alte tradition was in erfahrung zu bringen, a bisserl was gibts beim bürgerverein bamberg-nord, bin mal gespannt was ihr raus bekommt, würde euch aber sicher weiterhelfen
na ja dann wünsch ich euch 3 konzeptaktivisten mal ganz viel glück, aber wenns schon wegen der zwiebeln auf dem schnitzelbrötchen probleme mit der verpächterun gibt, dann seh ich schwarz