Die Flüchtlings- und Integrationsberater übernehmen eine wichtige Aufgabe in der Anker-Einrichtung. Laut Caritas wäre noch mehr Personal wünschenswert, doch hapere es an der Finanzierung.
In der Anker-Einrichtung Oberfranken (AEO) im Bamberger Osten sind derzeit rund 1400 Flüchtlinge untergebracht. Mittendrin, dort wo auf dem ehemaligen US-Militärgelände der Zaun zum Areal der Bundespolizei verläuft, liegen die Büros der Flüchtlings- und Integrationsberatung von Caritas, Diakonie und Awo. Sie bieten Unterstützung für Leute, die hier wohnen. Oftmals haben die Bewohner keine Perspektive, viele werden dadurch zermürbt. "Wir schauen, dass die Menschen zurecht kommen", erklärt Hanna Schmitt-Krug von der Diakonie, die die Flüchtlingseinrichtung nahezu von Beginn an kennt.
Heterogene Aufgaben
Seit Oktober 2018 sind nun auch zwei neue Berater der Caritas in der AEO: Vera Schäfer (25) und Florian Haus (34) ersetzen nahtlos ihre Vorgänger. Und haben mit diesen im vergangenen Jahr zusammengerechnet 3000 Beratungen durchgeführt. Ständig gibt es Fragen zu klären, mit denen die Bewohner - mit oder ohne Bleibeperspektive - zu den Beratern kommen. Die Menschen brauchen Hilfe bei Korrespondenz in Rechtsfragen, in Arztangelegenheiten wie Laborbefunden, aber auch bei Ablehnungsbescheiden. Die Berater erklären dann, was ein Ablehnungsbescheid genau heißt.
"Das trägt schon zur Befriedung bei", erklärt Peter Ehmann, Geschäftsführer der Caritasverbände Forchheim und Bamberg Stadt, zu der schwierigen Situation und Perspektivlosigkeit vieler Menschen. Es werde auch erklärt, ob eine Klage gegen den Ablehnungsbescheid etwas bringt oder nicht. "Die meisten sind sehr dankbar für die Unterstützungsmöglichkeit", sagen Vera Schäfer und Florian Haus grundsätzlich.
Zwei bis drei Stellen mehr?
In der Vergangenheit war nach Eröffnung der Asyleinrichtung im Osten Bambergs auch vom Ombudsteam der Stadt ein Ausbau der Asylsozialberatung, wie die Flüchtlings- und Integrationsberatung bis 2018 hieß, angemahnt worden. Derzeit sind 6,5 Stellen von den drei Wohlfahrtsverbänden mit Personal versehen. "Zwei bis drei Stellen, die noch besetzt werden müssten, wären noch gut", erklärt Ehmann. Die Stellen wären auch da, doch die Verbände können diese nicht abrufen, da der finanzielle Eigenanteil zu hoch sei. "Wir können nicht mehr Stellen zahlen."
Das Problem aus Sicht der Träger: Derzeit herrscht eine Unsicherheit, wie es mit den Zuschüssen seitens des Freistaats weitergeht. Befürchtet wird, dass die Wohlfahrtsverbände wie die Caritas ab 2019 einen Eigenanteil von rund 15.000 Euro pro Stelle tragen müssten. Früher lag der Anteil bei 3000 bis 4000 Euro. "Das wäre heftig. Vor diesem Hintergrund ist ein Ausbau der Beratung auch nicht denkbar", erklärt Ehmann.
Das bayerische Innenministerium hatte bereits im vergangenen Jahr grundsätzlich zugesichert, die Finanzierung der Flüchtlings- und Integrationsberatung auf gleichem Niveau wie bisher fortzuführen. So erhalten die Träger, wie die Dachverbände der Wohlfahrtsverbände mit dem Freistaat ausgehandelt hatten, generell bis zu 80 Prozent der Personalkosten der Flüchtlings- und Integrationsberatung erstattet.
Problem: Zuschüsse
Allerdings hatten die in der AEO tätigen Wohlfahrtsverbände laut Ehmann im Jahr 2017 und 2018 vom Freistaat einen Personalkostenzuschuss von bis zu 90 Prozent plus Sachkosten für ihre Beratung erhalten. Derzeit sei nicht klar, ob diese Förderung weitergeführt werde. Dazu liefen noch Gespräche.
wir brauchen keine beratung, nur soviel anstand, getroffene entscheidugen zu akzeptieren
stellenausschreibung: es wird noch jemand gesucht der das erhöhte taschengeld verteilt.......
Da haben sich die sogenannten "Wohlfahrtsverbände" wieder mal ein neues Geschäftsmodell zurechtgelegt. Wahrscheinlich mit Hilfe von "Beratern" wie McKinsey oder so. Die staatlichen Stellen seilen sich mal wieder ab und "vergeben" die Aufgaben unter, und entledigen sich vermeintlich der Verantwortung. Wie in der Wolfschlucht. Die Stadt und der Staat liefern eine perfekt umgebaute Immobilie und ein "Wohlfahrtsverband" kassiert für die Dienstleistung nochmal von der öffentlichen Hand ab. Die Verantwortung für die Qualität der Arbeit die dort geleistet werden soll, wird aber nicht mehr von den öffentlichen Geldgebern überwacht und überprüft.