Fitnessstudio-Betreiber aus Bamberg zum erneuten Lockdown: "Bedeutet 100 Prozent Verdienstausfall"

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Am Montag (2. November) ist der zweite Corona-Lockdown in Kraft getreten. Auch Fitnessstudios sind betroffen. Inhaber müssen deshalb mit einen 100-prozentigen Verdienstausfall rechnen.

Seit dem 2. November ist auch in Bamberg das komplette öffentliche Leben erneut heruntergefahren. Die Gastronomie musste wieder schließen, Veranstaltungen wurden abgesagt oder verschoben und auch die Fitnessstudios dürfen bis voraussichtlich Ende November nicht wieder öffnen.

Für viele Kunden kein großes Problem, gibt es doch Online-Homeworkouts auf etlichen Plattformen. Für die Betreiber der Studios werden die Schließungen jedoch zum Existenzkampf.

Erneuter Lockdown bedeutet 100-prozentigen Verdienstausfall für Fitnessstudio-Betreiber

Laut Deniz Bozkurt, Gründer und Geschäftsführer des Onemore - Personal Fitness Clubs in Bamberg würden viele nicht verstehen, dass der erneute Lockdown auch für viele Fitnessstudios einen 100-prozentigen Verdienstausfall bedeutet.

Grund dafür ist die Umsatzverschiebung. Zwar zahlen die Mitglieder weiterhin ihre Beiträge, jedoch werden durch den Trainingsausfall auch Entschädigungen wie Freimonate, Vertragsverlängerungen oder wie in Deniz Bozkurts Studio auch Personalcoachings angeboten, obwohl oft nur Kursmitgliedschaften geschlossen wurden.

Die Fixkosten wie Miete und Leasinggebühren müssen, so Bozkurt, aber trotzdem gezahlt werden. Das bringe viele Fitnessstudios in eine verzwickte Lage. Um für die Zukunft und bei weiteren Schließungen abgesichert zu sein müssten viele kleinere Fitnessstudios überlegen, ob sie sich nicht zusammenschließen. "Mein Bruder hat das Your Body Personalcoaching by Oz in Bamberg, deshalb denken auch wir darüber nach, uns zusammen zu tun", erklärt der Geschäftsführer.

Angst vor dem Mitgliederverlust

Auch vor einem Mitgliederverlust habe Deniz Bozkurt Angst. "Ich gehe von 30 Prozent Mitgliederschwund aus", sagt er. Keiner wisse, wie lange die Schließungen am Ende wirklich andauern werden und er befürchtet, dass viele wieder in ihren "alten Trott" verfallen und nicht zurück ins Studio kämen.

Diese Regelungen gelten seit dem 2. November 2020

Zwar habe Bozkurt für Alternativen wie Online-Kurse, geschriebene Homeworkouts, Ernährungsberatung oder auch Coachings über Skype gesorgt, jedoch sei die Konkurrenz durch die großen Onlinetraining-Anbieter sehr groß. Bezahlt wird er dafür wegen der Umsatzverschiebung jedoch nicht.

Immerhin gäbe es auch eine große Verbundenheit vieler Mitglieder mit dem Studio. "Manche Mitglieder verzichten auf eine Entschädigung als Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts", erzählt Bozkurt. Andere hingegen "wollen Goodies", um zu bleiben.

Fitnessstudios nicht systemrelevant

Von der Regierung hätte sich der Geschäftsführer eine bessere Differenzierung gewünscht. "Wieso ist zum Beispiel ein Friseur systemrelevant und ein Fitnessstudio, das gesundheitsorientiert auf Rückentherapie und Stressbewältigung ausgelegt ist, nicht?", fragt sich Bozkurt. Nach bisherigem Stand wird der Lockdown bis Ende November dauern. Danach könnten auch Studios wie der Onemore - Personal Fitness Club wieder öffnen.