"Sind geschockt": Feuerwehrleute im Kreis Bamberg trauern um ihren Kameraden

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Feuerwehrleute im Kreis Bamberg trauern um Kameraden - "sind geschockt"
Der Tod des 55-Jährigen sei "ein unsagbar großer Verlust", erklärt ein Weggefährte und Freund. Memmelsdorfs Bürgermeister berichtet von einem "herzensguten Menschen".
Feuerwehrleute im Kreis Bamberg trauern um Kameraden - "sind geschockt"
Collage inFranken.de: News5/Oßwald (Symbolbild) / Myriams-Fotos/Pixabay (Symbolbild)

Im Raum Bamberg nehmen Feuerwehrleute fassungslos Abschied von einem ihrer Kameraden. Dieser verstarb demnach "plötzlich und unerwartet" infolge eines medizinischen Notfalls - zu dem auch Kräfte der Feuerwehr alarmiert worden waren.

Große Trauer im Raum Bamberg: Die Feuerwehr Memmelsdorf ist zu einem Drehleiter-Rettungseinsatz im Ortsteil Meedensdorf verständigt worden. Als die Kräfte am Samstag (13. April 2024) in den frühen Morgenstunden an dem Anwesen eintrafen, war der Rettungsdienst bereits vor Ort. "Es lag ein medizinischer Notfall vor. Wir waren zur Unterstützung gerufen worden", schildert Kommandant Fabian Zeck am Dienstag (16. April 2023) im Gespräch mit inFranken.de. Der Einsatz wurde jedoch vorzeitig beendet.

Der traurige Grund: Der betroffene Patient war inzwischen gestorben. Besonders tragisch: Bei dem Verstorbenem handelte es sich selbst um einen Feuerwehrmann der Gemeinde. "Wir sind geschockt", erklärt die Memmelsdorfer Feuerwehr in einem öffentlichen Statement. "Einer von uns." Der Kamerad der Feuerwehr Meedensdorf sei "plötzlich und unerwartet" verstorben. Das Mitgefühl gelte nun den Hinterbliebenen. "Wir werden dich stets in guter Erinnerung behalten", halten die Einsatzkräfte fest. 

"Einer von uns": Feuerwehren trauern um Kollegen - Memmelsdorfer Bürgermeister spricht von "herzensgutem Menschen"

Dass Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen auf Opfer treffen, die sie persönlich kennen, komme immer wieder vor. "Mit einer solchen Sache muss man als Ehrenamtlicher leider immer rechnen", sagt Zeck. Dem Kommandanten zufolge erlebten er und seine Kameraden immer wieder "Tod und Leid" von ihnen bekannten Menschen. Nähere Details zu dem tragischen Einsatz am Wochenende dürfe und wolle er nicht nennen.

In den sozialen Medien bekunden mehrere Feuerwehren und Weggefährten des Verstorbenen ihr Beileid. "In tiefer Anteilnahme trauern wir mit unseren Freunden der Feuerwehr Meedensdorf um ihren ersten Vorstand Erwin Holschuh", hält die Feuerwehr des Memmelsdorfer Ortsteils Drosendorf in einem Facebook-Post fest. "Unsere Gedanken sind bei Erwins Familie, Freunden und Kameraden."

Die Gemeinde Memmelsdorf reagiert mit Fassungslosigkeit auf das unvermittelte Ableben. "Wir sind geschockt und bedauern zutiefst den Tod von Erwin Holschuh", erklärt Bürgermeister Gerd Schneider in einem öffentlichen Statement. Die "traurige Mitteilung" habe man am Samstagvormittag erhalten. "Alle Ortswehren und die Gemeinde Memmelsdorf trauern um einen herzensguten Menschen, eine weit über die Grenzen von Meedensdorf hinaus geschätzte und besondere Persönlichkeit", hält der Bürgermeister fest. Erwin Holschuh verstarb nach Angaben der Gemeinde im Alter von gerade einmal 55 Jahren.

"Ein unsagbar großer Verlust": Weggefährten nehmen traurig Abschied - "Vorbild" und "Freund"

Der Obst- und Gartenbauverein Meedensdorf (OGV), wo Holschuh als Beirat fungierte, nimmt ebenfalls mit emotionalen Worten Abschied. "Mit großer Bestürzung hat uns die Nachricht über den Heimgang unseres Erwin Holschuh erreicht", schreibt Stephan Pfeuffer in Namen des Vorstands "und als Freund" auf Facebook. Sowohl für die Feuerwehr als auch für den OGV sei dies "ein unsagbar großer Verlust". Es falle schwer, Worte zu finden.

"Wir sind schockiert, aber auch aus tiefstem Herzen dankbar", konstatiert Pfeuffer. "Erwin war immer ein Motivator und Leuchtturm für die Ortsvereine. Er wird uns als enger und vertrauter Vorstandspartner für den OGV fehlen. Ein echter Herzensmensch und Menschenfreund ist heimgegangen."  Zum Schluss seines Nachrufs wendet sich Pfeuffer direkt an den Verstorbenen. "Lieber Erwin - Du hast Deine letzte Reise angetreten. Du fehlst uns - als Vorbild und als Freund!!! Doch in unseren Erinnerungen, in unserer Geschichte und in unseren Herzen wirst Du immer bleiben. Der gesamte Vorstand ist Dir unendlich dankbar."

Für die Kräfte der Feuerwehr Memmelsdorf beginnt derweil die Aufarbeitung des alles andere als leichten Einsatzes am vergangenen Samstag. "Bei belastenden Einsätzen besteht grundsätzlich die Möglichkeit, das Erlebte in eigenen Reihen oder durch die PSNV zu verarbeiten", erklärt Kommandant Fabian Zeck gegenüber inFranken.de. Hinter der PSNV verbirgt sich die sogenannte Psychosoziale Notfallversorgung. Sie steht Einsatzkräften, Angehörigen oder Augenzeugen bei der Aufarbeitung von Notfällen psychologisch zur Seite.

In Bamberg hat es am Samstag derweil gleich vier Feuerwehreinsätze gegeben. Mehrmals konnte durch aufmerksame Nachbarn und private Feuermelder Schlimmeres verhindert werden. Weitere Nachrichten aus Bamberg gibt es in unserem Lokalressort.