Die Marktgemeinde Hirschaid muss den Einsatz des Kleinbusses wegen schwacher Auslastung mit rund 50 000 Euro im Jahr subventionieren.
                           
          
           
   
          Der "Gämaa-Flitzer", ein Kleinbus, der innerhalb der Gemeinde nach einem festgelegten Fahrplan die Bewohner der Ortsteile an den Hauptort und den Bahnhof Hirschaid anbindet, soll auf Bedarfs-Verkehr umgestellt werden. Das löst allenthalben Skepsis aus und es werden besorgte Anfragen an die Gemeindeverwaltung gerichtet. Die von Ralf Micklin nahm Bürgermeister Andreas Schlund (CSU) zum Anlass eines Situationsberichts. 
Danach muss die Marktgemeinde den Einsatz des Kleinbusses wegen schwacher Auslastung mit rund 50 000 Euro im Jahr subventionieren. Da kommt ein Förderprogramm des Freistaates Bayern zur Errichtung von Bedarfsverkehren im ländlichen Raum gelegen: Bis zu 70 Prozent würde das Land zuschießen, wenn alle Kriterien erfüllt sind. 
Den Förderantrag müsste der Landkreis Bamberg stellen; darüber hinaus müsste der Kreis 30 Prozent der Kosten tragen. 
Allerdings kann der Landkreis durch Verordnung einzelne Aufgaben des allgemeinen öffentlichen Personennahverkehrs auf eine Gemeinde übertragen, wenn die Nahverkehrsbeziehungen im Wesentlichen auf das Gebiet dieser Gemeinde beschränkt sind. 
Und so soll es geschehen: Für den Ortsverkehr möchte der Markt Hirschaid eigenständig die ÖPNV-Zuweisung beantragen. Gemeinsam mit dem Landkreis wird lediglich die Förderfähigkeit bei der Regierung von Oberfranken sondiert.
Heinrich Dorn (CSU) missfällt, dass der Landkreis bei dieser Regelung nichts zuzahlen soll. Außerdem sorgt er sich, dass nach dem Ablauf des Förderprogramms in drei Jahren der Betrieb des Gämaa-Flitzers einschlafen werde. 
Dorn kann sich auch nicht vorstellen, dass der Einsatz des Busses auf Einzelanforderung der Fahrgäste via Telefon oder Internet funktioniert.
Bürgermeister Schlund verteidigte die Vereinbarung mit dem Landkreis, weil man den innerörtlichen öffentlichen Verkehr nicht aus den Augen verlieren dürfe. Nach den drei Jahren staatlicher Förderung lägen Zahlen und Fakten auf dem Tisch. Dann könne über das weitere Vorgehen neu beraten werden.