Neuer Erzbischof von Bamberg: Rätselraten um Ludwig Schicks Nachfolge - diese Kandidaten werden gehandelt
Autor: Agentur dpa, Stefan Lutter
Bamberg, Dienstag, 09. Mai 2023
Seit mehr als einem halben Jahr steht das Erzbistum Bamberg ohne Erzbischof da. Wann der Vatikan wohl eine Entscheidung verkünden wird? Die Spannung steigt, diverse Namen kursieren: Ein prominenter Geistlicher, der zuletzt als Buchautor erfolgreich war, ein bereits in Franken tätiger Bischof und ein "Sportbischof" mit Redakteursausbildung.
- Ein halbes Jahr nach Ludwig Schicks Rücktritt: Suche nach Bamberger Erzbischof dauert an
- Erzbistum spricht von wachsender "Spannung, wer der neue Erzbischof wird und wann die Entscheidung fällt"
- Das sind die Nachfolge-Kandidaten im Kurzporträt
Vor gut einem halben Jahr wurde die überraschende Personalie verkündet: Papst Franziskus nahm das Rücktrittsgesuch des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick an. Obwohl diesem noch zwei Jahre bis zum offiziellen Rentenalter für katholische Bischöfe fehlten. Er wolle aber einem Jüngeren Platz machen, hatte Schick erklärt.
Bamberg wartet auf einen neuen Erzbischof: Wer folgt auf Ludwig Schick?
Seitdem wird munter gerätselt: Wer wird denn nun neuer Erzbischof? Bamberg ist kein unbedeutendes Bistum, bayerische Stimmen haben in der katholischen Kirche in Deutschland traditionell ein starkes Gewicht. "Nach einem halben Jahr Sedisvakanz wächst natürlich die Spannung, wer der neue Erzbischof wird und wann die Entscheidung fällt", sagt der Sprecher der Erzdiözese, Harry Luck. "Wir schauen auch nach Paderborn, wo der Bischofsstuhl ja schon einen Monat früher frei geworden und noch kein Nachfolger ernannt ist. Im Bistum wird auch viel gebetet für einen guten neuen Bischof."
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Weihbischof Herwig Gössl wurde schon kurz nach Schicks Rücktritt zum Diözesanadministrator gewählt, führt die Amtsgeschäfte und hält die großen Gottesdienste im Dom, etwa an Ostern. Das Tagesgeschäft laufe gut weiter, sagt Luck. Das Erzbistum hat rund 630.000 Katholikinnen und Katholiken.
Wenn es um Kandidaten geht, fällt auch immer wieder ein prominenter Name: Georg Gänswein. Der langjährige Sekretär des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. braucht einen neuen Job - und jüngsten Medienberichten zufolge hat ihm der Papst eine Rückkehr nach Deutschland nahegelegt. Und da er Erzbischof ist, muss für ihn eine adäquate Stelle gefunden werden.
Mehrere Bischöfe gelten als potenzielle Kandidaten
Also das fränkische Rom statt des Originals? Bamberg wurde - wie auch Rom - auf sieben Hügeln erbaut und wird deshalb gerne mit der italienischen Metropole verglichen. Sollte es so weit kommen, dürften gerade reformorientierte Kräfte wohl wenig erfreut reagieren. Gänswein gilt als konservativ und sieht durch den Synodalen Weg die Einheit der Kirche in Gefahr.
Gemäß dem Staatskirchenvertrag zwischen Bayern und dem Vatikan ist der Papst bei der Ernennung eines neuen Erzbischofs frei in der Entscheidung. Und auch frei darin, wann diese Entscheidung verkündet wird. Es wird zwar vom Domkapitel eine Liste geeigneter Kandidaten angefertigt, daran gebunden ist Franziskus aber nicht.