Die heimischen Bürgerinitiativen gehen auf Distanz zu Befürwortern von Windrädern und "Strom-Autobahnen". Sie fordern stattdessen den Bau eines Gaskraftwerkes in Grafenrheinfeld, um die unsichere Versorgung durch Windräder und die Beeinträchtigung der Landschaft durch Monster-Stromtrassen zu vermeiden.
Mit dem Protest der im "Förderverein Natur und Umwelt" zusammen geschlossenen Bürgerinitiativen (BI) gegen den Bau überdimensionierter Leitungstrassen soll kein weiterer Ausbau der Windkraft-Anlagen einhergehen. Das betont der Sprecher des Bündnisses vom Steigerwald bis zum Jura, Klaus Rakette, in einem Aufruf an alle "Gegenwind"-Initiativen in Bayern. Im Moment versuchten politische Parteien - Rakette nennt hier die Grünen - sowie der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) zusammen mit Kommunal- und anderen Politikern die BI gegeneinander auszuspielen. In der Ablehnung von "Strom-Autobahnen" plädierten sie für lokale Lösungen - also Windräder.
"Dem müssen wir entgegen wirken", fordert Rakette in seinem Apell, und zwar nicht lokal, sondern auf Oberfranken- oder Bayern-Ebene.
Der Förderverein Natur und Umwelt unterstütze stattdessen die Alternative des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (beide CSU) zum Bau eines Gaskraftwerkes nahe Grafenrheinfeld beziehungsweise allgemein den Ersatz der Atomkraftwerke durch Gas- oder Dampfturbinen, um den Ausstieg aus der Kernenergie "hinzukriegen". Damit bräuchte man keine neuen Leitungen. Damit könne man den Protest gegen Stromtrassen unterstützen, ohne einen weiteren Ausbau der Windkraft zu fördern.
Auch die Dachorganisation "Gegenwind" Oberfranken will im derzeitigen "hyperaktiven Trassengegner-Protest" ihre Interessen wahren. Vor allem neue Bürgerinitiativen merkten nicht, wie sie vom BN instrumentalisiert würden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Ohne es eigentlich zu wollen unterstütze man andere Kräfte in dem Bestreben, "die schwer erkämpfte 10-h-Regelung zu verhindern". Gegen die von Investoren propagierte Energiewende von unten wolle und könne man etwas tun.
Einen "großen Erfolg" nennt Rakette in diesem Zusammenhang die Demonstration der im Förderverein Natur und Umwelt zusammen geschlossenen Initiativen Jurawindpark, Pro Heimat Fränkischer Jura Merkendorf, Hohenpölz und WKA Steigerwald Ilmenau anlässlich des kleinen Parteitages der CSU in Bamberg gegen einen weiteren Ausbau von Windkraftanlagen in der Region. Zahlreiche Minister hätten sich über die mitgeführten Plakate und Transparente informiert, Wirtschaftsministerin Aigner diskutierte sogar mit Mitgliedern der Aktionsgruppe. Alle, die auch schon bei der erfolgreichen Demo vor dem Landratsamt in Bamberg mit dabei waren, seien dem neuerlichen Aufruf gefolgt.
Am Ende wären namhafte Vertreter der bayerischen Staatsregierung auf rund zweihundert friedliche Demonstranten der heimischen Bürgerinitiativen getroffen, die ihre Forderungen lauthals mit Pfeifen, Megaphonen und Sprechchören wie "Ja, für 10h" unterstrichen.
Nach diesem zweiten großen Erfolgserlebnis werde man jede weitere Gelegenheit nutzen, um für die berechtigten Forderungen zu werben. Jede Unterstützung sei dazu herzlich willkommen.
Wir sind ausschließlich von Gaslieferungen des Auslands, an erster Stelle Russland, abhängig. Putin hat bereits Weissrussland und die Ukraine mit Gas-Lieferstopps erpresst. Wie verantwortungslos oder naiv muß man sein, wenn man die Rund um die Uhr Energieversorgung eines hochentwickelten Industrielandes vom Wohlwollen ausländischer Machthaber abhängig macht? Der einzige grundlastfähige Energieträger den wir selbst in der Hand haben ist Braunkohle. Der Preis dafür wäre die Akzeptanz von Dreckschleudern und totale Verabschiedung von den Klimazielen. Mit Wind und Sonne können wir, solange optimale Wetterbedingungen herrschen, ca. 30 Prozent abdecken. Da wir keine flächendeckenden Pumpspeicher-Kraftwerke haben, sinkt das Ganze auf Null wenn der Wind nicht stark genug weht oder keine Sonne scheint. Biomasse und Wasserkraft können max. 6 Prozent beisteuern. Wann begreifen die technikfernen Energiewende-Herbeireder endlich, daß sie einem Traumziel nachhecheln, das in unseren klimatischen Breiten nicht realisierbar ist?
wo kommt den das Gas her - was kostet das - wieviel Energie kommt am Ende dabei raus?
Die gleichen Fragen mal bitte mit "Wind" beantworten. Können die Windräder denn bei uns tatsächlich Strom liefern oder stehen sie nur so da rum?
Die paar lauen Lüftchen hier können doch gar nicht viel bewirken, oder irre ich mich am Ende?
Herr oder Frau Meripilus bezeugt mit seinem/ihrem Kommentar vollkommne Ahnungslosigkeit zu diesem Thema! Wenn sich GUD Kraftwerke nicht für Grundlast eignen, dann erst Recht nicht Windräder. Jeder der einen Dreisatz rechnen kann, kann selbst rausfinden, wieviel Windräder es bräuchte, um das AKW Grafenrheinfeld mit 1350 MW Leistung mit 3 MW Windräder zu ersetzen. Berücksichtigt man dann noch die Jahres-Volllaststunden von 7000 fürs AKW und die 1700 von WKA's, dann wird schnell jede klar, dass sich Windräder als Ersatz von AKW's in kleinster Weise eignen. Und mittlerweile ist nachgewiesen, dass durch den Bau von WKA's kein einziges Gramm CO2 in Deutschland eingespart wurde. Nur zur Verdeutlichung, Wirkungsgrad GUD Kraftwerk 60%, Windrad 30% jeweils in der Praxis. Ich empfehle Meripilus nochmal in die Schule zu gehen!
...bevor ein erneuter Schulbesuch empfohlen wird: Es wurde vom "Sinn der Klimawende" gesprochen und nicht vom technischen Potential einer Gasturbine. Die Klimawende gibt nur Sinn, wenn wir nicht AKW-Leistungen 1:1 durch ebenso viele Megawatt Gaskraftwerke ersetzen. Eine neue Studie hat übrigens belegt, dass Bayern ohne Grafenrheinfeld nicht untergeht.
Gaskraftwerke ergeben dann für die Klimabilanz einen Sinn, wenn sie nur eingesetzt werden, wenn die regenerativen Energien gerade nicht lieferbar sind. Da Gaskraftwerke schnell hochgefahren werden können (anders als KKWs, aber auch Kohlekraftwerke), können damit Bedarfsspitzen abgefangen werden. Sie erzeugen jedoch CO2, das als klimaschädlich eingestuft wird, und daher sollten sie eben nicht dauernd laufen. Damit das funktioniert, brauchen wir auch noch clevere Politiker, die endlich einen Plan entwickeln, wie Gaskraftwerke unter diesen Bedingungen so eingesetzt werden können, dass der Betreiber dabei nicht draufzahlt. Hier sitzt einer der Knackpunkte der Energiewende, der zweite liegt im Einsparungspotential, über das gerade in Ansätzen diskutiert wird, der dritte ist eine vernüftige Speichertechnologie; es ist ja nicht zu verheimlichen, dass die regenerativen Energien durchaus leistungsfähig sind - nur halt nicht immer zu dem Zeitpunkt, an dem man sie gerade wünscht.
Wenn wir tatsächlich ein Hochtechnologieland sind, dann sollten die Probleme zu bewältigen sein, ohne dass man anachronistische Formen der Energiegewinnung weiter forcieren muss. Und "Stromautobahnen"? Davon haben wir im Prinzip schon genug. Die zentralistische Stromversorgung geht im Kern auf Nazigesetze zurück; sie ist undemokratisch, überteuert und unökologisch. Hier ist Franken, hier muss der benötigte Strom erzeugt werden - nicht in der Nordsee, nicht in der Sahara, nicht in Tschechien, nicht in Frankreich! Die technischen Ansätze sind da, allein es verlässt jetzt ganz viele Angsthasen wieder der Mut.
'Die Windräder werden doch von dem elektrischen Strom aus den Solarparks angetrieben!'
(Das wollte mir unlängst ein 'Fachmann' aus der Hackschnitzel- und Holzpellet-Lobby auf die Nase binden.)
Ascherdonnerstag helau!