Zum letzten Mal in seiner langen Amtszeit lud Bürgermeister Johann Bäuerlein Bürger und Freunde der Kommune am Beginn des neuen Jahres ein. Der Pfarrsaal konnte die Besucher kaum fassen. Die neue Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner aus Lichtenfels hielt die Festansprache.
Für zwei Männer war es wohl - zumindest in dieser Funktion - die letzte Teilnahme am Neujahrsempfang der Gemeinde Memmelsdorf. Bürgermeister Johann Bäuerlein, dem dieses gesellige Treffen mit seinen Bürgern immer besonders am Herzen lag, scheidet bekanntlich am 30. April aus seinem Amt aus. Der andere, Deputy Garnison Commander Duane Kozel von der Bamberger Kaserne der US-Armee, wird mit dem Rest seiner Soldaten aller Voraussicht nach bis Mitte des Jahres Bamberg verlassen. Beiden dürfte der Abschied nicht leicht gefallen sein, vielleicht auch, weil die neue Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) aus Lichtenfels zum ersten Mal dabei war.
Und die fühlte sich nach eigenem Bekunden sehr wohl in der nach Einwohnern zweitgrößten Kommune des Landkreises. "Feuergeprüft" sei schon die Freundschaft zu Bürgermeister Johann Bäuerlein, bekannte die jüngste Abgeordnete des Deutschen Bundestages, nachdem man sich in schwierigen Zeiten kennen gelernt habe.
Zum letzten Mal in seiner Amtszeit hatte der Bürgermeister zuvor die Besucher sehr zahlreich im Pfarrsaal begrüßt. Geistlichkeit, Träger der Bürgermedaille, Vertreter von Schulen und Kindertagesstätten, Gewerbetreibende und die Bürgermeister der Nachbargemeinden waren gekommen und erhielten zunächst von Kaminkehrermeister Günther Schmelzer Glücksbringer für das neue Jahr, obwohl das alte, wie Bäuerlein meinte, "noch für Monate gereicht hätte". Nicht ändern werde sich bis auf weiteres die Person des Bürgermeisters mit den meisten Dienstjahren, so der Rathauschef. "Und das wird bis zum Jahr 2031 auch so bleiben".
Spürbar zufrieden Mit spürbarer Zufriedenheit blickte Johann Bäuerlein auf 2013 zurück, das vor allem den Abschluss der Ortskern-Sanierung gebracht habe. Damit habe Memmelsdorf seine Position als familienfreundliche Gemeinde gestärkt. Gewürdigt worden sei dies zum Beispiel damit, dass zwei Bürger - Hans-Werner Müller und Erhard Hippacher vom Memmelsdorfer Carneval-Club - zum Neujahrsempfang von Ministerpräsident Horst Seehofer nach München eingeladen waren. Verabschieden werde er sich müssen, so Bäuerlein, von Schlagworten wie Erneuerbare Energien, Konversion, ICE-Trasse, Dorferneuerung, Kinderkrippen, Sanierungen oder Flächennutzungsplan.
Alles Dinge, die die neue Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Kulmbach/Lichtenfels/Bamberg-Nord, Emmi Zeulner, zumindest in den nächsten Jahren ihres Lebens beschäftigen werden. Sie will "dranbleiben an den Aufgaben", denn gelingen könne nur, was man nachhaltig betreibe. Besonders gewürdigt wurde von ihr der Einsatz im Ehrenamt für die Gesellschaft. Es sei "sinnvoll und hilfreich für die Heimat", den ländlichen Raum. "Wir entwurzeln uns selber, wenn es die Fürsorge von Menschen für Menschen nicht mehr gibt", so die Abgeordnete, die in Berlin von ihrer Fraktion in den Gesundheitsausschuss des Bundestages entsandt wurde. Dort bewerbe sie sich um die Rolle als Hauptberichterstatterin für Hospiz- und Palliativ-Medizin, wie sie nach ihrer Rede wissen ließ. "Die Rolle der sprechenden Medizin sollte stärker gewichtet werden", ist ihr Ziel.
Gute Stimmung beim Friseur Dass die Memmelsdorfer mit ihrer Kommune sehr zufrieden sind, bestätigte Friseurmeisterin Tanja Arnold-Petter. "Die Stimmung in der Gemeinde ist sehr gut", das könne sie bei allen ihren Kunden hören und auch spüren. Nach anfänglicher Kritik an der Ortssanierung hätten sich die Wogen geglättet und auch bei einem Treffen von Friseuren aus ganz Bayern in Memmelsdorf sei die Begeisterung für Memmelsdorf und seine Brauereien groß gewesen.
Ähnlich lautete das Fazit von Willy Schmitt. "Wir können zufrieden sein, in den letzten Jahren ist viel geschehen. Ein fleißiger Bürgermeister hat viel gemacht, da wird sich der Nachfolger leicht tun".
Das Volksmusik-Ensemble der Kreismusikschule umrahmte die Feier musikalisch.