Einfach mal ohne Fleisch - Vegane Rouladen zum Fest

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Vorfreude aufs Festmahl - vegane Rouladen mit selbstgemachten Klößen und Blaukraut. "An Gudn!" Foto: Ronald Rinklef
Vorfreude aufs Festmahl - vegane Rouladen mit selbstgemachten Klößen und Blaukraut. "An Gudn!" Foto: Ronald Rinklef
 
 
 
 
Vorfreude aufs Festmahl - vegane Rouladen mit selbstgemachten Klößen und Blaukraut. An Gudn! Fotos: Ronald Rinklef
Vorfreude aufs Festmahl - vegane Rouladen mit selbstgemachten Klößen und Blaukraut. An Gudn!  Fotos: Ronald Rinklef
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Müssen es an den Feiertagen unbedingt die Weihnachtsgans oder Würstchen mit Kartoffelsalat sein? Eine Bambergerin hat ein Menü zubereitet, das ganz ohne Produkte tierischen Ursprungs auskommt.

Warum überhaupt ein Fleischgericht nachkochen? Das fragt sich mancher Veganer, gibt es doch genug eigene vegane Gerichte. Dieselbe Frage stellt sich der Fleischesser, ihm schmecken seine Rinderrouladen.

Es geht ums Ausprobieren, für all diejenigen dazwischen. Und: "Vegane Rouladen, das ist ein Umsteigergericht." Das sagt Felicitas Sauer (42), Unternehmerin aus Bamberg und hobbymäßig vegan sehr engagiert. "Ich persönlich brauche keinen Fleischersatz. Aber es ist mir ein Anliegen, dass sich mehr Menschen vegan ernähren", sagt sie und erzählt von den "Männern, die im Sommer gerne so was wie Fleisch auf den Grill legen wollen".



Manchmal merken es laut Sauer die Leute gar nicht, wenn ein Gericht vegan ist, also komplett ohne tierische Produkte zubereitet. Chilli ohne Fleisch, zum Beispiel. Aber jetzt, zur Weihnachtszeit, soll es mit den Rouladen ein deftiges, fränkisches Gericht sein.


Wie kriegt man denn das Aroma von Räucherspeck hin? Mit Räucher-Tofu. Die restliche Füllung der Rouladen erfolgt konventionell. Doch aus was sind die überhaupt? "Aus texturiertem Soja", sagt Felicitas Sauer. "Das ist getrocknetes Sojamehl." Diese Sojasteaks gibt es fertig zu kaufen. Sie müssen gegebrüht und dann ausgepresst werden. Ganz wichtig: Nachdem die Sojasteaks 20 Minuten geköchelt haben, kurz abkühlen lassen und dann ordentlich mit den Händen ausdrücken. "Das ist wichtig. Wenn sie zu nass sind, schmecken die Rouladen später wässrig", erklärt die vegane Köchin. Und: Beim Anbraten der gerollten Rouladen in der Pfanne sei es wichtig, sie nicht dauernd zu wenden. "Ruhig eine Weile liegen lassen, bis sie eine schöne Kruste haben."

Die nächste Herausforderung: eine gute Soße, ganz ohne Fleisch. Es funktioniert. Margarine in den Topf, Tomatenmark und Zwiebeln anbraten, Mehl dazu und schön rühren, bis die Masse braun wird - eine klassische Einbrenne. "Wenn es nussig riecht, mit Gemüsebrühe aufgießen", sagt Sauer.

Weitere Zutaten für die Soße sind Rotwein, Gewürzgurkensud, Sojasoße, Agavendicksaft und jede Menge Gewürze, die nach Belieben erweitert werden können. Das genaue Rezept ist rechts neben dem Artikel nachzulesen. Rund 13 Euro hat die Köchin für die Zutaten für sechs Personen ausgegeben. Absolut empfehlenswert sind dazu selbstgemachte Kartoffeln. Da lohnt sich das Reiben und Auspressen.


Kommentar von Anna Lienhardt: Kein Trend, sondern eine Einstellungssache
Jeder soll das essen, worauf er Lust hat. Wer Fleisch verzehren möchte, bitte. Wer vegetarisch oder vegan lebt, darf deswegen aber auch nicht diskriminiert werden. Die immer gleichen Witze von Fleischessern sind genauso fehl am Platz wie der Spruch: "Das ist doch alles nur wieder irgendein Trend." Nein. Der Trend ist, dass sich mittlerweile mehr Verbraucher mit ihrer Nahrung und der Art und Weise, wie diese produziert wird, auseinander setzen.

Das Informationsbedürfnis ist da, die Medien sind voll von Dokumentationen und Berichten. Wer dann die Entscheidung trifft, ganz auf Fleisch oder tierische Produkte zu verzichten, tut dies aus Überzeugung. Nachdenklich stimmt dagegen, wenn ein Fleischesser zur entsprechenden Dokumentation im Fernsehen sagt: "Schalt das weg, da vergeht einem ja der Appetit."