Ein Traum wird endlich wahr

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Viel Platz und Möglichkeiten bietet die Werkstatt, in der künftig Gemeinschaft groß geschrieben werden soll. Fotos: p
Viel Platz und Möglichkeiten bietet die Werkstatt, in der künftig Gemeinschaft groß geschrieben werden soll. Fotos: p
 
 
 
 
 
Stefanie Buld, Projektleiterin von Jump to Job (J2J) und Daniel Reichelt führen künftig Regie Jugendbereiches in der Alten Seilerei.
Stefanie Buld, Projektleiterin von Jump to Job (J2J) und Daniel Reichelt führen künftig Regie Jugendbereiches in der Alten Seilerei.
 
 
 
 
 
 
 
 

Mit der Eröffnung des Jugendbereichs in der Alten Seilerei wurde eine mutige Entscheidung des Kulturträgers jetzt Realität.

"Begonnen haben wir mit zwei Teilnehmern, ohne PC, eigentlich ohne alles, und heute, nach sechseinhalb ahren, stoßen wir die Tür in eine neue Zukunft weit auf. Wir wollen der Jugendarbeit von Chapeau Claque ein eigenes, unverwechselbares Gesicht geben und auch das dieser Thematik geschuldete Gewicht verleihen", sagte Stefanie Buld, Projektleiterin von Jump to Job (J2J) bei der Eröffnung des Jugendbereiches in der Alten Seilerei im Herzen des ehemaligen Schaeffler-Areals.

Die Eröffnungsfeier, von den Teilnehmern und Mitarbeitern von J2J liebevoll und mit viel Fleiß vorbereitet und gestaltet, fand unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin Melanie Huml (CSU) statt, die persönlich aus Termingründen nicht anwesend sein konnte.

Jugendarbeit dürfe sich nicht auf puren Aktionismus beschränken, so die Ministerin in einer von J2J professionell bearbeiteten Videobotschaft.
Nur mal eben ein paar Jugendliche bespaßen, reiche keinesfalls aus.
Davon, dass Stefanie Buld und ihr Team hier ganz neue und zukunftsweisende Maßstäbe setzen, konnten sich auch die Vertreter der Jobcenter Bamberg Stadt und Landkreis, Iso e. V. und des Stadtjugendamtes überzeugen. Auch die Regionalleitung der Johanniter war Gast in der Alten Seilerei.

Für Chapeau Claque sei mit dem Erwerb der 1885 gebauten Industriehallen ein Traum wahr geworden: "Davon haben wir 25 Jahre lang geträumt", so Geschäftsführer Markus Hörner, der 2013 die entscheidenden Weichen stellte. Ohne Frage eine mutige Entscheidung. Denn das Vorhaben, dieses "alte Gemäuer" mit pulsierendem Leben zu erfüllen, ließ nicht nur die Nerven aller Beteiligten, sondern auch den finanziellen Rahmen des Bauherrn schon mal kräftig in den Fugen krachen. Das jetzt realisierte, breit aufgestellte Jugendprojekt fand mit der von Konzept und Erfolg überzeugten Fernsehlotterie allerdings einen großzügigen Sponsor, was sich in einer dreijährigen, durchaus namhaften Anschubfinanzierung ausdrückt.


Reibungsloser Stabwechsel

"Wir finden Sponsoren, Förderer und Freunde, weil wir sind, wie wir sind", so Hörner. Natürlich müsse pünktlich und ordentlich abgerechnet werden. "Verwendungsnachweis" sei das Zauberwort, und ein erheblicher Verwaltungsaufwand die Praxis, aber: "Claudia (Claudia Mathes, Verwaltung Chapeau Claque, d. Red.) wird's schon richten."

Zu den einzelnen Mosaiksteinen von J2J in der Alten Seilerei hätte Hörner sicher auch noch was gesagt. Durfte er aber nicht. Steffi Buld, die ebenso charmant wie zielgerichtet den Nachmittag moderierte, entzog ihrem Geschäftsführer kurzerhand das Wort und gab den Stab an ihre Mitarbeiter weiter. Im Gegensatz zu so manch verpatztem Staffellauf deutscher Leichtathleten klappte der Stabwechsel in diesem Team reibungslos.

Daniel Reichelt berichtete über das regelmäßig stattfindende "JuCa" - das Junge Café - Teilnehmer von J2J betreiben die Gastronomie in einem vierzehntägigem Rhythmus jeweils in der Zeit von 14 bis 18 Uhr (und sie machen das richtig gut). Der nächste Termin ist (ausnahmsweise) ein Freitag (sonst immer donnerstags), und zwar der 5. August.


Zahlreiche Projekte

Auf Reichelts Agenda steht weiterhin das integrative Theaterprojekt "Sprichst du unsere Sprache?", eine Theaterwerkstatt, die wöchentlich stattfindet, und ein Zeitfenster von einem halben Jahr umfasst. Am Ende steht dann eine Vorstellung der "Lehrlinge", deutschen wie auch aktuell fünf syrischen Amateuren (es sind noch Plätze frei; dieser Theaterkurs ist kostenlos).

Hartmut Steil stellte sehr detailliert "seine" perfekt aufgeräumte Werkstatt vor, in der künftig die Kinder deutscher Eltern wie auch die von Neubürgern gemeinsam arbeiten sollen. "Gemeinsam etwas tun, gemeinsam arbeiten, so entstehen Kontakte, entsteht Verständnis, gelingt Integration", so Steil, selbst Schreinermeister, und Sozialpädagoge. "Smile with Friends" heißt dieser Mosaikstein.

SoulJam (vier recht muntere Musiker) - mit musikalischem Futter für die Seele, Blumen für Stefanie Buld (Szenenapplaus) und Blumen (Sonnenblumen) auch für alle Beteiligten endete die wunderbar durchkomponierte Feier. Auf der Agenda der Protagonisten steht jetzt: Jump to Job.