Ein Rosengarten voller Duft und Farbe

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Die Schere ist bei Jeannette Frank täglich im Einsatz. Jeden Abend wird Verblühtes abgeschnitten. Fotos: Barbara Herbst
Die Schere ist bei Jeannette Frank täglich im Einsatz. Jeden Abend wird Verblühtes abgeschnitten.  Fotos: Barbara Herbst
Rose de Resht (Alte Rose)
Rose de Resht (Alte Rose)
 
Queen of Sweden (Englische)
Queen of Sweden (Englische)
 
Jubilee Celebration (Englische)
Jubilee Celebration (Englische)
 
The Pilgrim (Englische)
The Pilgrim (Englische)
 

Jeannette Frank hat sich in Seußling ihr Paradies geschaffen - und teilt es stundenweise mit Besuchern.

Schade, dass man Düfte nicht über die Zeitung und das Internet transportieren kann: Im Garten von Jeannette Frank verströmen über 90 verschiedene Rosen betörende Gerüche. Jede duftet anders, und manche - darf man das von Rosen überhaupt sagen? - riechen auch ein bisschen streng. Vielleicht ist es dann ja auch besser, wenn wir uns mit Fotos aus dem farbenprächtigen Garten von "Galarosen" in Seußling begnügen müssen.
Jeannette Frank, im Hauptberuf Industriekauffrau, ist nach Rosen verrückt. Als sie sich 2012 ein Haus in Seußling gebaut hat, war ihr schon klar, mit welchen Pflanzen sie es in erster Linie umgeben würde: mit Englischen Rosen.

So hat sie den umlaufenden Garten, der nach Quadratmetern gar nicht so groß ist, im Verlauf von nur wenigen Jahren zu einem Schaugarten "ausgebaut", der riesig wirkt, weil er unendlich viele reizende Details bietet. Er lockt inzwischen Rosenliebhaber aus einem weiten Umkreis an, denn Gärten, in denen man eine vergleichbar große Zahl Englischer Rosen in natura wachsen und blühen sehen kann, gibt es in Deutschland kaum. Die meisten Schaugärten zeigen nur etwa zehn bis 15 Sorten, hat Jeannette Frank in Erfahrung gebracht.

Zwei Stunden hat sie ihren Garten jeden Dienstag geöffnet - und jedes Mal sind im Sommer Besucher da, manche aus Nürnberg, aus Coburg, aus der Rhön. Ihnen erklärt Jeannette Frank mit Engelsgeduld, wie die Sorten heißen, welche Standorte für sie die Besten sind, welche Besonderheiten sie haben, wie lange sie blühen. Es gibt Englische Rosensorten wie die "Queen of Sweden" die ihren Blütenschmuck von Juni bis November tragen.
Die Rosengärtnerin gibt an die Besucher nicht nur ihr immenses Wissen weiter: Sie steckt sie auch mit ihrer Begeisterung an - was wiederum dazu führt, dass viele gerne ein solches Prachtstück mit nach Hause nehmen möchten.

Für solche Fälle hat Jeannette Frank einige Rosensorten aus der Zucht von David Austin zu verkaufen. In Kübeln stehen sie am Eingang Spalier und ziehen den Blick auf sich, wenn man sich erst einmal an dem großen Rosenbogen satt gesehen hat, der die Besucher an der Gartentür willkommen heißt. "Santana" heißt das Gewächs mit den tiefroten Blüten. Diese teuflisch gut aussehende Rose steckt ihre ganze Kraft in ihr Aussehen: Duften tut sie nicht.


Entspannung pur

Das besorgen dafür die englischen "Kollegen", von denen die meisten nicht das typische "Rosen-Rot" aufweisen, sondern zarte Pastellfarben tragen. "Die Engländer legen den Fokus auf den Duft, die Blütenformen und die Blattgesundheit", erklärt Jeannette Frank. Rosa Rosen seien generell gesünder als andere. Viele englische Rosenzüchtungen haben ungefüllte Blüten, so dass diese den in der freien Natur vorkommenden Sorten ähneln.

Ihr Wissen über Rosen und ihr Können als Gärtnerin kommen nicht nur dem eigenen Schaugarten zugute: Jeannette Frank arbeitet seit drei Jahren ehrenamtlich im Garten des Bamberger Antonistifts, den sie mitentworfen hat. Neben der Gartenarbeit ist die Gartengestaltung eine andere große Leidenschaft. Erst jüngst hat sie für eine Firma in Buttenheim die Außenflächen gestaltet. Rosen hat sie dort natürlich auch "eingebaut".
Entspannung von ihrem Hauptberuf findet Jeannette Frank am Abend natürlich in ihrem Garten, beim täglichen Abschneiden verwelkter Rosenblüten. "Das ist keine Arbeit, das ist Entspannung pur."