Zwei Tage lang wurden am Baumwipfelpfad bei Ebrach die Neuerungen gefeiert: Streichelwald und Wildgehege.
Wahnsinn. Phänomenal. Gigantisch. Der Kehlheimer Licht-Designer Franz Karl war schlichtweg fasziniert, was er da mit der Illuminierung des 42-Meter-Turms am Baumwipfelpfad schaffen durfte. "Ich hab' gleich meine ganze Familie angerufen, dass sie kommen und sich das anschauen. "Wahnsinn!"
Video: Lichterfest am Baumwipfelpfad EbrachMit gut 50 Scheinwerfern am Turm und 1,3 Kilometern Kabel schuf er ein die Farbe wechselndes Kunstwerk im Wald. Den tauchten weitere 50 Strahler und Leuchten in einen sommerlichen Märchenwald. Die Beleuchtung war das wörtliche Highlight des zweitägigen Festes am Pfad unter dem Motto Wald-wild-Wein.
Damit wurde die Eröffnung von Wildgehege und Streichelwald gekrönt. Landwirtschaftsminister Helmut Brunner vollzog die offizielle Eröffnung mit der Fütterung von "Wild, das nicht da ist". Er und Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten, die den Pfad baute und betreibt, betonten, dass man damit Wort gehalten habe - die Attraktivität der 2016 eröffneten Einrichtung stetig zu steigern. Weiteres soll folgen, versprachen sie.
Das zu hören freute natürlich Landkreischef Johann Kalb. Die rekordverdächtigen Zahlen von bisher 360 000 Besuchern zeigten, "es hat sich gelohnt".
Lob für Kombination
Als eine hervorragende Kombination von Wald, Wild und Wein lobte Artur Steinmann, Präsident des fränkischen Weinbauverbands das Fest mit regionalen Produkten. Mit ihm gekommen Frankens Weinkönigin Silena Werner, die Idee und Umsetzung dieses Festes als "grandios" bezeichnete. Mit ihr war Weinprinzessin Selina Dusold erschienen. Die Lieblichkeiten begeisterten sich insbesondere auch für den Streichelwald. Wie die Stegauracher Mama Kathrin Ilg, die mit ihrem zweijährigen Fritz eifrig Zwergziegen fütterte. Wildgehege- und Streichelwald-Betreiber Eckard Mickisch sah's gerne und führte die Ehrengäste auf den ein Kilometer langen Pfadteil überm Wildgehege. Wie auf Absprache tauchten nach einander drei Hirschkühe auf.
Nicht nur der Minister war entzückt. Selbst der stellvertretende BN-Landesvorsitzende Sebastian Schönauer war angetan und lobte die Einrichtung. "Das ein tragfähiges Konzept."
Derweil genoss eine Vielzahl von Gästen auf dem Festplatz das kulinarische Angebot. Zum Pfadticket für den Ausflug über die Wipfel gab's dieses Wochenende für Erwachsene ein Glas Wein gratis. Was für ein Genuss, auf 42 Metern zum Sonnenuntergang anzustoßen. So wie Marianne Hein aus Füttersee und Mona Lehnert (Fürstenfeldbruck) dies taten. Und dann spielten sogar noch die Steigerwaldmusikanten Ebrach-Großgressingen auf der Plattform auf. Zusammen mit "Red Pack" und Schweinfurter Jagdhornbläsern waren sie für den musikalischen Part zuständig; die Geistlichkeit dann für den seelsorgerischen mit dem Sonntagsgottesdienst.
Reinhard Strobl von den Staatsforsten (Bereich Immobilien) nahm alle Bilder zufrieden in sich auf - als Ausgleich für viele Mühen.
Zusammen mit dem viel gelobten Bauwipfelpfad-Team war stellvertretender Betriebsleiter Sebastian Czech fast omnipräsent. Er durfte sich dafür beim Lichtdesigner Farben wünschen.
Ja Hallo Frau Schreiberin!
Gell, Sie haben gar nicht gesehen, was ich und so mancher Besucher sonst am Nachmittag gesehen haben?
Haben Sie die Nationalpark-Aktivisten übersehen? Sie tauchten ganz unauffällig als Besucher gegen 16.00 Uhr auf, um sich dann an der Spitze des Turmes als Steigerwald Buchen und verschlafene Landräte Kalb, Töpper und Schneider zu verkleiden, sehr zum Vergnügen der anwesenden Besucher?
Naja, die Herren von der Baumwipfelpfad Aufsicht waren ein bisschen angefressen, denn sie hatten es zu spät bemerkt! Da wird die Chefin Frau Langenbucher nicht sehr erfreut sein!
Aber ist ja nicht schlimm, Frau Schreiber, der Forstminister Brunner hat auch nix gerafft.
Aber, sollte es nicht der Auftrag einer Zeitung sein, nicht lobhudlerisch, sondern auch etwas kritisch und hinterfragend zu berichten?
Diese Gelegenheit haben Sie hier verpasst.
Sie hätten ja auch mal nachfragen können, wie sich das die Staatsforsten in den kommenden Jahren vorstellen, ob sie weiterhin so einen großen Aufwand treiben werden, um Massen von Menschen auf den Radstein zu locken.
Ob die privaten Festveranstalter ringsum mit dieser neuen, staatlich geförderten Konkurrenz um Gäste und Aufmerksamkeit so glücklich sind.
Ob Landrat Kalb weiterhin nichts vom Nationalpark hören will und die Debatte darum einfach aussitzen will.
Ob Forstminister Brunner angesichts der Irritationen im Staatskabinett seine Meinung zu einem Nationalpark Steigerwald geändert hat?
Nein, all dies haben Sie nicht gefragt, liebe Frau Schreiber... leider bleibt ihr Artikel denn auch in einer etwas langweiligen, süßlichen, naiven Art zurück... Qualitätsjournalismus sieht etwas anders aus!
Nationalpark-Aktivisten, alleine das Wort schreckt einen schon etwas ab, zumindest wenn man an die Sachbeschädigungen durch Zerstörung oder Beschmieren von Privateigentum der "Nicht-Aktivisten" denkt. Was haben Sie denn dagegen, dass das "gemeine" Volk in die Natur geht? Sollte das nur den "Aktivisten" zugestanden werden??? Hätten Sie sich aufgeregt, dass man dem Menschen die Natur näher bringen will, aber jetzt einen Lichterevent auffährt, dass jeder Baumbewohner die Flucht ergreift, hätte ich Ihnen zugestimmt, aber so bleibt eben nur der Geschmack der Intoleranz, den Ihr Aktivisten an den Tag legt, selbst aber die volle Packung an Toleranz zugesprochen bekommen wollt....