Ein Ehepaar ist der neue Pfarrer

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Das Pfarrerehepaar Christof Henzler und Doris Schirmer-Henzler stehen für eine offene Kirche im Bamberger Osten. Foto: Marion Krüger-Hundrup
Das Pfarrerehepaar Christof Henzler und Doris Schirmer-Henzler stehen für eine offene Kirche im Bamberger Osten.  Foto: Marion Krüger-Hundrup
Das Pfarrerehepaar freut sich auf die neue Stelle in Bamberg. Foto: Marion Krüger-Hundrup
Das Pfarrerehepaar freut sich auf die neue Stelle in Bamberg. Foto:  Marion Krüger-Hundrup
 

Am Sonntag werden Christof Henzler und Doris Schirmer-Henzler in die Auferstehungsgemeinde als Stellenteiler auf der ersten Pfarrstelle eingeführt.

Noch ist der dicht bestückte Schlüsselbund für Christof Henzler eine Herausforderung. Welcher Sesam-öffne-dich gehört zum Gemeindehaus? Welcher zur Kirche? Zum Pfarrhaus? Erst vor wenigen Tagen ist er mit seiner Ehefrau Doris Schirmer-Henzler nach Bamberg gezogen. Umzugskartons warten auf das Auspacken. Und die ersten Blumengrüße zum Willkommen auf ihren Platz.

Doch inmitten des wohltemperierten Chaos strahlt das Ehepaar Ruhe und Gelassenheit aus, nimmt sich die Zeit für ein Gespräch mit unserer Zeitung. Denn schon am Sonntag, 10. Februar, wird sie Dekan Hans-Martin Lechner offiziell auf die erste Pfarrstelle in der Auferstehungskirche im Bamberger Osten einführen. Der festliche Gottesdienst beginnt um 15 Uhr, anschließend gibt es einen Empfang im Gemeindehaus.

Ein Jahr Vakanz beendet

Nach dem Ortswechsel des bisherigen Pfarrers Diethard Buchstädt war die Pfarrstelle fast ein Jahr lang vakant. "Das haupt- und ehrenamtliche Team hat die Situation gut gestemmt", wissen die beiden Neuen schon genau. Gleichwohl ziehen sie nicht ein fertiges "Regierungsprogramm" aus der Tasche: "Wir wollen erst alles wahrnehmen, dann reagieren. Wir lassen uns darauf ein, was uns begegnet", erklärt Pfarrerin Schirmer-Henzler nachdrücklich. Sie würden sich auf die neuen Aufgaben freuen, auf die "schöne, lebenswerte Stadt Bamberg", auf die Begegnung mit Menschen dort, "wo sie uns brauchen mit ihrer Lebensgeschichte". Dabei "sind wir auch nur ein Teil der Gemeinde mit besonderer Ausbildung", bringt Pfarrer Henzler sein protestantisches Selbstverständnis auf den Punkt.

Als waschechte Franken, die in Erlangen aufgewachsen sind, hat das seit 1991 verheiratete Ehepaar seine beruflichen Spuren über 25 Jahre lang im Fichtelgebirge gelegt. "Wir sind nicht mehr jung, aber erfahren!", lacht die Pfarrerin (54). Sie und ihr Mann (55) erzählen bereitwillig vom Theologiestudium in Erlangen, Heidelberg und Berlin beziehungsweise in Erlangen, München, Papua-Neuguinea und Heidelberg. Nach dem Vikariat teilten sie sich die Pfarrstelle in der Christuskirche Tröstau im Dekanat Wunsiedel. "Dort haben wir unsere Familie gegründet", ihre drei Söhne Paul (22), Joachim (20) und Matthias (19) wuchsen dort auf und sind inzwischen im Studium.

Etwas Neues beginnen

"Es war an der Zeit, noch einmal etwas Neues zu beginnen", begründen der Pfarrer und die Pfarrerin den Wechsel nach Bamberg. Sie wollten wieder in eine Stadtgemeinde zurück und in die Nähe ihrer Eltern und Familien in Erlangen. Zudem "hat uns die große Vielfalt in der Auferstehungsgemeinde zugesagt, die bereits in der Stellenausschreibung deutlich wurde", fügt Pfarrer Henzler an. Da "schreckt uns auch nicht die Nähe zum Ankerzentrum", denn Kirche sei offen für Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen, Prägungen. Und in der Flüchtlingsarbeit "engagiere ich mich seit Jahren", blickt Pfarrerin Schirmer-Henzler zurück.

Musik und Glaube

Kirchenmusik und Glauben in Gottesdiensten und Konzerten kreativ zu verbinden, macht dem hochmusikalischen Pfarrerspaar besondere Freude. Sie selbst singen gerne im Chor und musizieren mit Bratsche, Klavier und Tuba. In ihren Predigten mag ihr Erfahrungsschatz aus geleisteter Klinikseelsorge, Notfallseelsorge, Religionsunterricht einfließen; in die künftigen Kontakte mit katholischen Kollegen in Bamberg die intensiv gelebte Ökumene in Tröstau und dem Nachbarort Nagel.