Die Eigene Motivation entscheidet

2 Min
Arta Isufi. Foto: privat
Arta Isufi. Foto: privat

"Die Schule ist vergleichbar mit einem Sprungbrett", sagt eine der besten Abiturienten am Dientzenhofer-Gymnasium.

Ihr Zeugnis hat Arta Isufi bereits vor einigen Monaten erhalten - und das konnte sich sehen lassen! Die 18-Jährige glänzte mit einem Notendurchschnitt von 1,1 und verbuchte damit eine der besten Abitur-Noten am Dientzenhofer-Gymnasium. Als ihre Eltern in den 90er Jahren aus ihrer Heimat, dem Kosovo, flohen mit der Absicht, ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen, war ein solcher Schulabschluss der Tochter kaum vorstellbar. Im Interview blickt Arta Isufi (Lieblingsfächer: Latein, Ethik, Biologie) auf ihre Schulzeit zurück, schaut aber auch nach vorne.

Haben Sie einen Tipp, wie man zu guten Noten kommt?
Arta Isufi: Einen "Geheimtipp" habe ich leider nicht, zumindest habe ich keinen gefunden. Meiner Meinung nach liegt alles in der eigenen Motivation. Man sollte die Schule nicht als etwas Lästiges ansehen und das Ende der Schulzeit förmlich ersehen. Die Schule ist vergleichbar mit einem Sprungbrett, und wenn man selbst ordentlich Anlauf nimmt, wird sie dich ganz hoch katapultieren. Mein Tipp ist es also, diese Chance zu nutzen, sich anzustrengen und zu sehen, wie hoch bzw. weit man letztendlich kommt.

Sind Ihnen die guten Noten zugeflogen oder haben Sie viel dafür getan?
Schulbeste zu sein, ist gar nicht so selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass ich in der ersten Klasse nicht einmal richtig deutsch sprechen konnte. Aber ich habe mich angestrengt und gelernt. Wenn man nämlich ein Ziel vor Augen hat und es unbedingt will, dann können dir noch so viele Menschen Steine in den Weg legen, man wird immer Mittel und Wege finden, das zu erreichen, wofür man kämpft.

An welches Erlebnis in der Schule werden Sie sich in 20 Jahren noch am liebsten erinnern?
Es ist schwer, ein einziges Erlebnis aus der Schulzeit herauszupicken, ohne es vollkommen aus dem Kontext zu reißen. In meiner Schulzeit haben mich Mitschüler geprägt, die aus anfänglichen Leidensgenossen zu Freunden wurden, die mir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Lehrer, die uns ermutigt haben über den Tellerrand hinauszusehen und unsere eigenen Wege zu gehen und auch Schulveranstaltungen, -wettkämpfe und -ausflüge, die ein starkes Gemeinschaftsgefühl stifteten.

Was hat für Sie einen guten Lehrer ausgemacht?
Ein guter Lehrer ist für mich jemand, der seine Begeisterung für sein Fach auf seine Schüler übertragen kann. Der wirklich versucht, jede einzelne Stunde dafür zu nutzen, den Schülern beispielsweise näherzubringen, warum das Lösen der Nahost-Konflikte ein fast unüberbrückbares Hindernis darstellt und warum der Mensch in seinem Willen nicht wirklich frei ist. Denen es egal ist, welche Nationalität der Schüler hat, sondern die nur den Menschen an sich sehen, obwohl das nicht immer der Fall war. Somit Lehrer, die keine Autoritätspersonen waren, sondern Freunde mit dem Ziel, uns auf das Leben so gut wie möglich vorzubereiten.

Was haben Sie sich nach der letzten Prüfung als Erstes gegönnt?
Nach der letzten Prüfung war ich mehr als nur erleichtert, aber so ging es wahrscheinlich jedem Abiturienten. Natürlich habe ich gleich danach mit meinen Freunden und der Familie gefeiert. Eine Woche nach London gehörte auch noch dazu, obwohl ich gerne auch mal in exotischere Länder reisen und dort Urlaub machen würde.

Wie geht es nun für Sie weiter?
Mein Traumberuf ist es, einmal Ärztin zu sein und Menschen aller möglichen Nationalitäten zu helfen. Es beeindruckt mich, eines Tages wissen zu können, wie der Körper ganz genau funktioniert und wie man in diesen Organismus eingreifen kann, um Krankheiten zu beseitigen. Somit ein Beruf, in dem ich nicht alleine in einem Büro sitze, sondern die Möglichkeit habe, Menschen kennenzulernen und ihnen zu helfen. Das Studium soll ziemlich anspruchsvoll sein, aber laut meinen Mitschülern bin ich sowieso ein "lebendes Diktiergerät".

Die Fragen stellte Michael Memmel.