Der bekannte Organist gibt zum 25-jährigen Bestehen der Orgel am 3. März ein Konzert in der Frensdorfer Kirche. Ihn verbinden Kindheitserinnerungen mit der Gemeinde.
Zum 25. Jubiläum der Frensdorfer Orgel macht der berühmte Organist Professor Edgar Krapp der Pfarrgemeinde ein klingendes Geschenk: Am Sonntag, 3. März um 17 Uhr gibt er in der Pfarrkirche ein Konzert an der Eisenbarth-Orgel, bei dem auch der Passauer Erbauer der Orgel anwesend sein wird.
Für den Künstler Edgar Krapp ist der Besuch in Frensdorf eine Rückkehr zu seinen Wurzeln: Die Eltern des in Bamberg aufgewachsenen Organisten stammten aus Obergreuth und Wingersdorf (beide Gemeinde Frensdorf). "Ich komme gern an diesen Ort meiner Kindheitserinnerungen zurück", schrieb er vor kurzem an die Frensdorfer Organistin Walburg Lechner, die das Konzert im Vorfeld organisiert.
Als kleiner Bub habe er bei den Wochenendausflügen oft die Sonntagsgottesdienste in Frensdorf - in der damals noch einschiffigen Kirche mit der alten Orgel - besucht. Als der Orgelneubau geplant wurde, sei er beratend tätig gewesen. Mit einem Konzert hatte Krapp am 27. März 1988 die neue Frensdorfer Orgel auch musikalisch "eingeweiht".
Das bekannteste Orgelwerk überhaupt erklingt Für das bevorstehende Jubiläumskonzert habe er ein Programm ausgewählt, "das viele Farben der Orgel aufzeigen wird", darunter die Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach, das bekannteste Orgelwerk überhaupt. Als letzter Programmpunkt erklinge eine freie Improvisation über das Kirchenlied "Ein Haus voll Glorie schauet", in das am Schluss die ganze Gemeinde einstimmen soll.
Wie Frensdorfs Pfarrer Wolfgang Schmidt von Krapp selbst weiß, hatte der Bub seine erste Begegnung mit dem Tastenspiel durch seinen "Onkel Heiner". Der Bruder von Krapps Mutter lebte bis zu seinem Tod in Wingersdorf, wo der Familie das ehemalige "Schlößla" gehörte. Als Zehnjähriger kam Krapp zu den Regensburger Domspatzen, auf deren Konzertreisen er schon früh an Klavier, Cembalo und Orgel solistisch hervortrat. Er studierte an der Münchner Musikhochschule Orgel bei Professor Lehrndorfer und wurde innerhalb kurzer Zeit mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Mit dem Gewinn des ersten Preises beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 1971 begann Krapps internationale Karriere. In der Folgezeit trat er in vielen europäischen Staaten, in Amerika und Japan auf. Dirigenten wie Rafael Kubelik, Colin Davis, Lorin Maazel, Vladimir Fedossejew, Christoph Eschenbach oder Horst Stein verpflichteten Edgar Krapp zu Aufführungen mit ihren Orchestern. Zahlreiche Schallplatten-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen - vornehmlich an bedeutenden historischen Instrumenten gespielt - entstanden.
Von 1974 bis 1993 leitete Edgar Krapp eine Orgelklasse an der Frankfurter Musikhochschule. Darüber hinaus war er von 1982 bis 1991 als Gastprofessor am Salzburger Mozarteum tätig. 1993 folgte er einem Ruf an die Hochschule für Musik in München.
Edgar Krapp, der heute im Landkreis München lebt, ist Mitglied des Direktoriums der Neuen Bachgesellschaft Leipzig und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. In Anerkennung seiner künstlerischen und pädagogischen Verdienste wurden ihm unter anderem der Frankfurter Musikpreis und der E.T.A.-Hofmann-Preis der Stadt Bamberg verliehen. Das Konzert ist eine Benefizveranstaltung. Der Spenden-Erlös kommt komplett der Pfarrgemeinde zugute.