Die Open-Air-Saison beginnt!

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Die Orange Drops bei einem Konzert, bei dem einmal Sonnen- und nicht Regenschirme aufgespannt wurden. Foto: Heerlein
Die Orange Drops bei einem Konzert, bei dem einmal Sonnen- und nicht Regenschirme aufgespannt wurden.  Foto: Heerlein
Full House in Wildensorg Foto: pr
Full House in Wildensorg Foto: pr
 

Regen, Wind und Kälte: In Wildensorg trotzen Bands und ihre Fans Petrus' Launen. Am 2. April starten Full House die diesjährige Open-Air-Saison.

"Der Vorhersage nach erwartet uns morgen Sonnenschein", sagt Helmuth Heerlein. Schaut dabei aber noch etwas skeptisch drein. "Ich hoffe, es bleibt dabei." Nur allzu oft bekam der Veranstalter in den vergangenen Jahren ja mit, wie Open Airs ins Wasser fielen. Dann schüttete es aber auch wie aus Eimern vom Himmel. So lassen sich wahre Fans von kurzen Schauern im Heerleinschen Garten ebensowenig wie die Musiker die Stimmung vermiesen.

18 Bands werden in den kommenden Monaten wieder in Wildensorg spielen, bis Slow down die Saison am 7. August ausklingen lassen. Den Anfang machen Full House mit Rock 'n' Soul. Zum Nulltarif kann das Publikum die Franken morgen ab 16 Uhr erleben - wie alle folgenden Formationen.


Hart im Nehmen

"Diesmal haben wir hoffentlich Glück, was das Wetter angeht", meint Helmuth Heerlein. In den vergangenen Jahren aber mussten diverse Bands Durchhaltevermögen zeigen. So gab's Konzerte, bei denen es wieder und wieder zu gießen begann. "Second Try spielten unter solchen Bedingungen mal mit drei Unterbrechungen." Sie warfen 'ne Plane über ihre Anlage und wichen mit den Fans in die Gaststätte aus - bis es irgendwann nur noch tröpfelte und im Programm weiterging. "Dieses Problem hat unsere überdachte Bühne behoben", berichtet Heerlein. Zuvor schon hatte der Veranstalter Musiker von Kreuzschmerzen befreit, über die sich mancher nach Konzerten beklagte. "Was daran lag, dass Bands in den ersten Jahren an unserer Hauswand entlang abschüssig standen", so Heerlein. "Seit wir für Abhilfe sorgten, wird also nicht mehr schief, sondern gerade gespielt."



Bis zu 500 Konzertbesucher drängen sich zuweilen im Heerleinschen Garten, wo 2009 das erste Open Air über die Bühne ging. Damals feierte der Landgasthof am Fuße der Altenburg gerade sein 100-jähriges Bestehen. Und die ersten Veranstaltungen fanden so viel Anklang, dass sich daraus eine Programmreihe mit bis zu 20 Konzerten vom Frühjahr bis in den Spätsommer hinein entwickelte. Wobei vor allem Rock-, Blues-, Soul- und Jazzfans angesprochen werden.



In den Garten einmarschiert

Gejazzt wird auch bei den Sessions, die während der Sommerpause des Bamberger Jazzclubs in Wildensorg steigen. "Dazu finden sich oft ganz spontan wildfremde Leute ein: Wie eines Tages vier Amerikaner, die mit ihren Saxophonen in unseren Garten einmarschierten. Sie spielten - das war der Hammer." Ein anderes Mal sei ein Laster auf den Hof gefahren, dessen "Zustellung" sich aber nicht als Irrläufer entpuppte. "Ein paar Typen luden ein Marimbaphon aus, das dann bei der Session ein Musiker spielte, den ebenfalls keiner erwartet hatte."

Zur Stammbesetzung gehören in Wildensorg dagegen Bands wie Schweinsohr Selection, deren Konzerte auch schon Petrus' Launen zum Opfer fielen. "2013 hatten die Schweineohren extra eine große Musikanlage bestellt, sagten das Konzert dann aber wegen Regenwarnung ab." Nur Drummer Waldi Bauer trotzte der Vorhersage, die sich tatsächlich als falsch erwies. So schien die Sonne und der Garten füllte sich mit enttäuschten Fans. "Bis Waldi nach einer Weile meinte: ,Ich hol' schnell ne Gitarre', spielte - und etliche andere spielten am Ende ebenfalls mit."




An Christi Himmelfahrt steht seit fast 20 Jahren die United Beat Band bei Heerlein auf der Bühne. "Das ist Tradition. Jahr für Jahr rollen dazu sogar aus Nürnberg Fans an, die das Konzert sicher auch heuer nicht verpassen." Und welche Band trifft am ehesten den Geschmack des Veranstalters? "Die Long Lost Hippies", so Heerlein, der eben auf Klassiker der Rockmusik "unplugged und auf angenehme Weise lärmbefreit" steht.



Die Termine

2. April, 16 Uhr: Full House (Rock 'n' Soul)
9. April, 16 Uhr: Second Try (Southern Rock)
21. April, 16 Uhr: Double Feature (Rock, Ballads and Blues)
1. Mai, 16 Uhr: Funk Projekt
5. 5., 16 Uhr: United Beat Band (60s und 70s Rock und Pop)
26. Mai, 16 Uhr: Soul Message
1. 6., 18.30 Uhr: Jazz Session
4. Juni, 16 Uhr: Schweinsohr Selection (Funk & Soul)
18. 6., 18 Uhr: Oldie Schänder
19. Juni, 16 Uhr: Two Three in Tune (Pop, Rock and Soul)
20. Juni, 18 Uhr: Wolpertinger (Urform der Kirchweihmusik)
30. Juni, 17 Uhr: The Long Lost Hippies (Rock-Klassiker)
6. 7., 18.30 Uhr: Jazz Session
9. Juli, 16 Uhr: Reborn Illusion
Garagenrock der 60er Jahre
21. Juli, 17 Uhr, Orange Drops (Classic Rock)
30. Juli, 16 Uhr: Brand Old (Rock und Pop)
3. 8. , 18.30 Uhr Jazz Session
7. August, 16 Uhr: Slow down & HHK (Rock)