Als Künstler profiliert sich Sepp Kuffer, der bis 3. April in der Bamberger Synagoge ausstellt. In den 70ern lebte der kreative Kopf in einer Musikkommune.
Es ist dieser Blick, der einen berührt. Vertrauen, Hoffnung, Zuversicht vermittelt der Blick des Wesens, das im Zentrum einer aus den Fugen geratenen Welt zu sehen ist. "Auf dem Thron eines Menschen Sohn", nannte Sepp Kuffer sein jüngstes Werk, in dem es mehr als eine Wirklichkeit gibt. Man aber auch das alles verbindende Element zwischen den Realitäten erkennt, die sich überlagern, im Lauf der Zeit entstehen und wieder vergehen.
"Gemalt habe ich, seit ich einen Stift halten kann", sagt der 67-jährige Memmelsdorfer, dem wir einen Besuch abstatteten. Im ersten Stock des Hauses, in dem Kuffer mit seiner Familie lebt, befindet sich das Atelier des Künstlers. Hier arbeitete der Franke in den vergangenen Jahren an Grafiken, Aquarellen, Malereien in Öl, Acryl - auch den Werken zur Menora als zentralem jüdischen Symbol, die noch bis 3. April in den Räumen der Israelitischen Kulturgemeinde Bamberg zu sehen sind.
Zurück zu den Wurzeln
Gleich nebenan auf wenigen Quadratmetern das "Homestudio" des kreativen Kopfes, der hier mit der Gitarre im Arm eigene Musik produziert oder Filmprojekte verwirklicht: Dokus, Porträts, Kurzfilme. Auch damit begann der Memmelsdorfer, nachdem er aus seinem Brotberuf als Pflegedienstleiter ausschied und sich wieder der Kunst widmen konnte.
Ja, zurück zu den Wurzeln kam Kuffer, der 1970 an der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste Malerei zu studieren begann. Dann aber sein Studium abbrach, um mit anderen jungen Leuten im Altmühltal die Musikkommune "Lord's Family" zu gründen. "Meine Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben führte mich direkt in die 68er-Bewegung".