Über 1000 Interessierte bewunderten in den vergangenen drei Tagen die Hauskrippenausstellung der Siedlergemeinschaft Bamberg-Gartenstadt - es sind einzigartige Exponate aus privaten Sammlungen.
Da sage doch einer, die Geschichte um die Krippenstadt Bamberg sei längst auserzählt! Die Siedlergemeinschaft Bamberg-Gartenstadt hat in den vergangenen drei Tagen ein neues Kapitel angefügt: mit 31 Krippen aus Privathaushalten. Allesamt zauberhaft, detailverliebt und selten in ihren Darstellungsformen.
"Unsere Hauskrippenausstellung ist ein Selbstläufer", freute sich der Organisator und Ehrenvorsitzende der Siedlergemeinschaft, Siegmund Schauer. Das heißt, dass er und sein Helferteam nicht um Krippen für die Ausstellung "betteln" müssen, sondern dass ihre Besitzer schon während der laufenden Präsentation im Kunigundensaal ihre Kleinodien für das nächste Jahr anbieten.
Also wird es rund um den Dreikönigstag 2021 auf jeden Fall wieder eine Hauskrippenausstellung geben. Und zwar dann zum 31. Mal.
Weihnachtslieder als leise Hintergrundmusik, liebevoll arrangierte Dekorationen aus Tannenzweigen, -zapfen und Kerzen, Duft von Kaffee, Punsch und selbstgebackenen Kuchen sorgten allein schon für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Und obwohl über 1000 Interessierte aller Altersstufen in den Pfarrsaal von St. Kunigund strömten, blieb es besinnlich ruhig. Zumal "einer, der eine Krippe baut oder besitzt, an etwas glauben muss", war sich Siegmund Schauer sicher.
Krippe als bloße Puppenstube? Undenkbar! "Krippen sind Zeugnisse des Glaubens", sagte der 74-Jährige, der als Mitglied der Bamberger Krippenfreunde selbst Kulissen baut und etwa 50 Krippen aus aller Welt sein eigen nennt.
Fünf besondere Exemplare hatte Schauer zu der Ausstellung beigesteuert. Darunter ein Objekt nur aus Maisblättern, das er von einer Reise aus Ungarn mitgebracht hatte.
Höchst selten war auch die Krippe von Brigitta Titze: Handgestrickte Figuren - das Jesuskind, Maria, Josef, die Heiligen Drei Könige aus farbiger Wolle - strahlten Wärme aus.
Fast alle hier aufgezeigten Krippen sind sicherlich mit viel Liebe und einem handwerklichen Geschick gefertigt worden, keine aber verkörpert für mich den Gedanken von Christi Geburt oder die Umstände die wahrscheinlich damals vor Ort in Bethlehem herrschten. Daher mein Urteil, zu den hier exemplarisch abgebildeten Krippen, "Thema verfehlt".
Es ist ja auch furchtbar mit dieser Freiheit der Kunst, da machen Leute Zeug, ohne Sie vorher zu fragen.
Aber dann erzählen Sie doch mal, wie war das denn damals genau? Noch besser, bauen Sie einfach so eine Krippe nach Ihrer Vorstellung 1:1, dann erübrigt sich alles Weitere.