Nach rund 40 Jahren am Obstmarkt und am Grünen Markt haben die alten Winkler-Leuchten ausgedient. Wer eine will, kann sie für mindestens 15 Euro pro Stück ersteigern. Foto: Ronald Rinklef
Rund 250 Kilo am Haken: Die erste Winklerleuchte wurde am Montag bereits abgebaut und wird bis Donnerstag gelagert. Foto: Ilona Munique
Die rund 40 Jahre alten Winklerleuchten am Obstmarkt und Grünen Markt werden gegen moderne Lichtstelen ausgetauscht. Am Donnerstag um 14 Uhr werden die Kandelaber direkt vor Ort versteigert. Wer einen will, sollte sich aber um einen Lkw für den Abtransport kümmern.
Sie gehören zu denen, die sagen: Die vielarmigen alten Straßenlaternen im Umfeld des Gabelmanns sind doch ein Teil Bambergs und sollten erhalten werden? Dann können Sie genau das tun und sich einen nostalgischen Armleuchter in den eigenen Garten holen. Vielleicht als Terrassen-Beleuchtung? Oder am Gartentürchen neben den hohen Sträuchern?
Am Donnerstag, 21. Mai, versteigert die Stadt Bamberg die 18 Leuchten, die nach dem planenden Architekten Winkler benannt sind. Mancher Bamberger bezeichnet sie wegen der Form ihrer Lampenschirme gerne auch als "Ufos". Wer ein solches bei sich zuhause haben möchte, kommt um 14 Uhr an die Baustelle am Gabelmann. Das Mindestgebot pro Armleuchter liegt bei 15 Euro - schlichtweg die Verwaltungsgebühr, die für die Versteigerung anfällt, wie Ulrike Siebenhaar aus der Pressestelle der Stadt sagt.
Neuer Besitzer bekommt einen Anruf
Sie erklärt, wie's geht: "Sie bieten auf die Leuchte xy und bekommen dann ein Papier mit der Bestätigung, dass sie sie ersteigert haben. Ist klar, wann die Leuchte ausgetauscht wird, bekommen Sie Bescheid." Warum so verfahren wird, erläutert Matthias Windfelder, Sachgebietsleiter für Beleuchtungs- und Signalanlagen bei den Stadtwerken Bamberg. "Wir haben keine Möglichkeit, alle Lampen zwischenzulagern."
Deswegen bekommt der neue Eigentümer dann einen Anruf, wenn die ersteigerte Straßenlaterne durch eine neue, moderne Lichtstele ausgetauscht wird. 14 energiesparende Stelen - wie bereits in der Hauptwachstraße oder am Maxplatz zu sehen - werden die alten Winklerleuchten in den kommenden Wochen nach und nach ersetzen. Dazu kommen noch drei sogenannte Altstadtleuchten.
Doch warum müssen die rund 40 Jahre alten Kandelaber überhaupt weichen? Mancher trauert diesem Teil der Bamberger Zeitgeschichte schon jetzt nach. Gründe sind nicht nur der Grauschleier und der Strombedarf. Vielmehr sind laut Matthias Windfelder keine Ersatzteile mehr herzukriegen, vor allem die Leuchtmittel. Es handelt sich um sogenannte Quecksilber-Dampf-Lampen, deren Herstellung eine EU-Richtlinie eine EU-Richtlinie mittlerweile verbietet.
Alle Lampen funktionstüchtig
Aber: Noch sind die Straßenlaternen funktionsfähig und können an eine normale 230-Volt-Steckdose daheim angeschlossen werden, wie der Stadtwerke-Fachmann sagt. Gehen sie allerdings kaputt, muss der Besitzer das Leuchtmittel umrüsten.
Allerdings muss er die sechs Meter hohe Laterne mit einem Ausleger-Durchmesser von rund 2,50 Metern erst mal nach Hause bekommen. Ach ja: Gewicht des verzinkten Stahl-Kraken: 200 bis 250 Kilogramm. Ohne Lkw, Transporter oder einen rund sechs Meter langen Pkw-Anhänger geht da gar nichts. Um den Transport muss sich der Nostalgie-Fan selber kümmern.
Matthias Windfelder wird am Donnerstag selbst vor Ort sein und hat dann manchen Tipp für den heiklen Transport parat. "Die Lampenschirme waren seit 38 Jahren der Witterung ausgesetzt und sind brüchig."
1977 hatten sie mit dem legendären Bamberger Röhrenbrunnen die Fußgängerzone erobert. Dessen Modell sowie einige Original-Röhren sind im Besitz des Historischen Museums. Für Regina Hanemann, Direktorin der Museen der Stadt, ist vollkommen klar: Eine Winklerleuchte gehört ebenfalls ins Museum, das "Gedächtnis der Stadt".
Vorerst wird der Kandelaber im Depot gelagert, da er nur mit Hilfe einer wohl nicht ganz billigen Konstruktion im Ausstellungsraum beim Röhrenbrunnen-Modell aufgebaut werden kann.
Wie von den Stadtwerken und aus dem Rathaus zu erfahren war, gibt es auch aus der Bürgerschaft durchaus Interesse. Aus dieser kam überhaupt die Idee zu einer Versteigerung, wie Ulrike Siebenhaar anmerkt. "Ein Bürger hat in einem Schreiben an die Stadtverwaltung auf den grundsätzlichen historischen Wert der Lampen hingewiesen und dass es schön wäre, wenn sie nicht verschrottet werden würden."
Es gehe der Stadt nicht etwa darum, billig Müll loszuwerden. Siebenhaar sagt klar: "Wenn keiner die Laternen will, entsorgen wir sie."
sollte natürlich umman-t-eln heißen...
dann werden sie geklaut...
Warum bin ich eigentlich nicht im Stadtrat???
Haperte es evtl. am ausfüllen der nötigen Formulare?
Machen Sie doch eine Liste zur nächsten Wahl, mit Deutschlandpiratin und schumannba....