Höchstadt a. d. Aisch
Aufführung

Der wissenschaftliche Film "Das Siebengestirn" hatte in Höchstadt Premiere

Angelika Weber stellte in Höchstadt ihren Dokufilm über die Naturforscher von Spix und von Martius vor.
+7 Bilder
} } } } } } }
Der Film "Das Siebengestirn" von Angelika Weber, der auch über Höchstadts bedeutenden Naturwissenschaftler Johann Baptist Ritter von Spix berichtet, wurde am 6. November 2017 im Naturhistorischen Museum in Wien uraufgeführt. Die Deutschland-Premiere fand am Donnerstag in der Fortuna Kulturfabrik im Beisein vieler Ehrengäste und wichtiger Sponsoren statt.

Herbert Fiederling, Vorsitzender des Spix-Vereins, ging kurz auf die Geschichte der Expedition ein, die auf die Initiative des bayerischen Königs Maximilian I. zurück geht. Fiederling freute sich über das große Interesse an dem Dokumentarfilm, der aus Anlass des 200. Jubiläums dieser ersten europäischen Expedition nach Brasilien entstand.

Angelika Weber ist Medienproduzentin, Regisseurin, Kamerafrau und Drehbuchautorin. 1997 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. Auf Webers Kurzfilm "Das Dreigestirn" mit dem Schwerpunkt der bayerisch-fränkischen Naturforscher und Gelehrten Karl Friedrich Philipp von Martius, dem Zoologen Johann Ritter von Spix und dem Landschaftsmaler Thomas Ender folgte nun die längere Fassung "Das Siebengestirn", die sich auch den Expeditionsteilnehmern aus Österreich und Italien widmet. Der Name "Siebengestirn" bedeute, dass sich die Forscher an den Sternen orientiert haben, erläuterte Weber.

Ohne die österreichische Hintergrundfinanzierung hätte es diese Expedition nie gegeben. Spix und Martius brachten eine Sammlung von 6500 Pflanzen, 2700 Insekten, 85 Säugetieren, 350 Vögeln, 150 Amphibien und 116 Fischen mit, die eine wichtige Grundlage der heutigen Zoologischen Staatssammlung München sind. Die zahlreichen ethnographischen Sammelstücke befinden sich im Völkerkundemuseum in München.

Der gezeigte Dokufilm nimmt den Zuschauer mit in eine fantastische Welt historischer Sammlungen mit hochaktuellen Bezügen. Von Beginn der Reise an gibt es genaueste Beschreibungen nicht nur zur Pflanzen- und Tierwelt, sondern auch zu den jeweiligen lokalen Gegebenheiten wie Klima, Geografie, Mineralogie, Bevölkerung und Sprachen. Aquarelle, Lithografien, Zeichnungen, gemixt mit Filmaufnahmen von heute lassen den Betrachter staunen.

Durch dieses europäische und interdisziplinäre Projekt solle nun endlich jeder, der Deutschland besucht, auch Höchstadt kennen, wünscht sich Angelika Weber. "Wenn es gelingt, ein Markenzeichen zu setzen, haben wir viel erreicht", merkte sie weiter an.

"Spix und Martius sind die bayerisch-fränkischen Humboldts", erklärte sie am Ende des Abends noch, bevor sie dem Bürgermeister eine Kopie des Films überreichte. "Schulen und das Museum haben nichtkommerzielle Rechte an dem Film", betont sie. Der Film geht nun nach Berlin und wird dort im Humboldt Forum gezeigt.