Der Stauberater hilft wenn nichts mehr geht

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Seit 30 Jahren ist Werner Hollubarsch-Schmidt schon als Stauberater unterwegs. Die ADAC-Stauberater sind miteinander und mit der Redaktion vernetzt und jederzeit erreichbar. Foto: Evi Seeger
Seit 30 Jahren ist Werner Hollubarsch-Schmidt schon als Stauberater unterwegs. Die ADAC-Stauberater sind miteinander und mit der Redaktion vernetzt und jederzeit erreichbar.  Foto: Evi Seeger

Sie fahren heiße Öfen und sind ehrenamtlich unterwegs: Für die 13 Stauberater des ADAC Nordbayern beginnt an diesem Pfingstwochenende die erste große Reisewelle und damit die Saison. Bis Mitte September stehen sie in den Hauptverkehrszeiten Autofahrern mit Rat und Tat zur Seite.

In der Autobahnmeisterei Hirschaid informierte der ADAC-Verkehrsexperte Jürgen Hildebrandt gemeinsam mit der Autobahndirektion Nordbayern und der Verkehrspolizeiinspektion Bamberg darüber, was bei einem Stau zu beachten ist.

Seit 31 Jahren kümmern sich die ADAC-Stauberater um die Reisenden auf Autobahnen. Mit aktuellen Informationen zur Reiseroute, Empfehlungen zur Umfahrung eines Staus und mit Kartenmaterial unterstützen sie Autofahrer auf ihrem Weg. Im Gepäck haben sie kleine Erfrischungen oder Spielsachen, um Kindern die Fahrt angenehmer zu gestalten.

Werner Hollubarsch-Schmidt ist seit 30 Jahren als Stauberater unterwegs und immer noch mit viel Freude dabei. "Jeder fährt vier Wochenenden mit je zwei Einsatztagen", erzählt er. Bei schleppendem Verkehr würden die Parkplätze angefahren.
Die Stauberater seien sehr unterschiedlich gefordert: Wenn es einem Reisenden schlecht geht und ein Hilfsdienst verständigt werden muss oder eine Panne Probleme macht. "Wie lange ist denn der Stau?", sei jedoch die meist gestellte Frage.

Der Stauberater als Lebensretter

Natürlich geraten die Stauberater bei ihrem Dienst auch in schwierige Situationen. Das für Werner Hollubarsch-Schmidt prägendste Ereignis war ein Unfall bei Geiselwind, bei dem er sehr wahrscheinlich als Erstversorger Leben gerettet hat.

Bei der Frage nach der Staulänge hat Hollubarsch-Schmidt eine Empfehlung: Ist der Stau länger als zehn Kilometer, dann lieber runter von der Autobahn. Allerdings sei bei der Umleitungsstrecke zu bedenken, "dass du nicht der Einzige bist, der die Umleitung fährt".

Besondere Brennpunkte im nordbayerischen Raum sieht der ADAC auf der A 3 zwischen Würzburg und Nürnberg, auf der A 6 und der A 9 in ihrer gesamten Länge mit Schwerpunkten in den Ballungszentren Nürnberg und München. Längere Fahrtzeiten sollten von vornherein eingeplant werden. "Antizyklisch" zu fahren, die verkehrsreichen Freitage und Samstage sowie Spitzenzeiten zu meiden, rät Hildebrandt jedem Autofahrer. Nachtfahrten sollten nur nach einer ausreichenden Ruhephase unternommen werden, auf keinen Fall aber im direkten Anschluss an den Arbeitstag.

"Bedarfsumleitung"

Wenn gar nichts mehr geht, gibt es die blauen U-Schilder zur "Bedarfsumleitung". Sie seien dann interessant, wenn die Autobahn für lange Zeit gesperrt werden müsse, betonte Sven Erhardt von der Autobahndirektion. Er erklärte die Funktion des Systems, das immer die bestmögliche Ausweichstrecke weist. Für den Autofahrer heißt das, sich die Nummer des Umleitungsschildes einzuprägen. "Die Schilder finden sich entlang der Umleitungsstrecke an jeder Kreuzung oder Abzweigung und führen von einer zur nächsten Anschlussstelle.