Das Bamberger Dance Team ist eine wichtige Stütze der Brose Baskets. Seit fast zwei Jahren feuern die jungen Frauen die Mannschaft an und sorgen mit ihren Choreografien bei den Auszeiten für erfrischende Abwechslung.
Am Sonntag fahren die Brose Baskets zu ihrem zweiten Playoff-Spiel nach München. Nach der schmerzlichen Heimpleite wird dies kein leichter Weg werden. Allerdings können sich die Spieler auch in der Landeshauptstadt zwei treuer Begleitgruppen sicher sein: Mehrere Hundert Fans und rund zwei Dutzend junge Damen vom Bamberger Dance Team werden mit anreisen. Gemeinsam wollen sie die Mannschaft anfeuern und hoffentlich so zum Sieg tragen.
Die Mädchen vom Dance Team begleiten inzwischen seit fast genau zwei Jahren die Brose Baskets. Zu Beginn und am Ende der Heimspiele stehen sie auf dem Feld Spalier und begrüßen bzw. verabschieden die Mannschaft. Und während der Spiele (zum Teil auch bei den Auswärtsspielen) feuern sie die Bamberger Basketballer vom Spielfeldrand kräftig an.
Reicher Fundus an Tänzen Ihre Hauptaufgabe jedoch ist es, bei den Heimspielen die bis zu zehn Auszeiten mit ihren tänzerischen Showeinlagen zu gestalten. Dann haben die jungen Damen vom Dance Team jeweils 60 Sekunden Zeit, um den Fans ihr Können zu zeigen. "Wir verfügen über einen reichhaltigen Fundus an Tanz- und Showdarbietungen. Schließlich wollen wir während eines Spieles keinen unserer Tänze zweimal präsentieren", erläutert Trainerin Sandra Volkmuth.
Dafür müssen die jungen Frauen im Alter von 14 bis 24 Jahren hart trainieren. Meist zweimal die Woche wird neben der Arbeit, der Schule oder Studium rund sechs Stunden geprobt. Hinzu kommt noch eine rund eineinhalbstündige Probe vor den Spielen.
"Ich verlange von meinen Mädels immer 100 Prozent. Ebenso müssen sie Perfektion, Ehrgeiz und Disziplin mitbringen", berichtet die Trainerin des Dance Teams.
Die Showeinlagen sind vom Team alle selbst ausgedacht und choreografiert worden. Viele Ideen bringt die Trainerin mit, die meisten Tänze jedoch entwickeln sich während der Trainingsstunden. Darin unterscheidet sich das Dance Team auch von den klassischen Cheerleadern. "Beim Cheerleading ist die Performance zackiger und das Hauptaugenmerk liegt auf dem Pyramidenbau. Wir haben zwar auch mal Hebefiguren im Programm, sind aber meistens dem Boden verhaftet", schildert Volkmuth. Dem Dance Team komme es vielmehr auf Ästhetik und perfekte tänzerische Technik an.
Ebenso viel Wert legt das Dance Team auch auf seine Bekleidung. Nicht nur, dass die Mädchen während eines Spiels jeweils in zwei verschiedenen Outfits auftreten, während der Playoff-Phase wird auch kein Kostüm zweimal getragen. Zudem können die Fans per Facebook abstimmen, in welcher Bekleidung die Mädels beim Spiel auftreten sollen. "Wir stellen immer drei Varianten zur Auswahl, die zwei mit den meisten Stimmen tragen wir dann", so die Trainerin. Bei dieser Kleidervielfalt hätten die Mädels meist schon einen eigenen Schrank nur für ihre Tanzbekleidung.
Zickenkrieg gibt es beim Dance Team übrigens keinen. "Die meisten Mädchen kenne ich seit vielen Jahren, sie haben schon zuvor in der von mir geleiteten Garde getanzt", erzählt Sandra Volkmuth. Und sollte es doch mal Probleme geben, würde man offen darüber sprechen. Entweder unter vier Augen oder mit der ganzen Gruppe. Mobbing oder Hetze über andere wird nicht toleriert. Komme aber auch nicht vor. Ganz im Gegenteil, man sei fast eine Familie und unternehme auch außerhalb der Trainingszeiten viel gemeinsam.
Von der Garde zum Dance Team Derzeit sind beim Dance Team 30 Mädels aktiv. Eine von ihnen ist die 20-jährige Christina Ullmann. Beim Dance Team ist sie seit 2011 dabei, zuvor hatte sie jedoch schon sieben Jahre in der Strullendorfer Garde getanzt, wo sie die Trainerin Sandra Volkmuth kennenlernte. "Wir haben gemeinsam viel Spaß und freuen uns, die Mannschaft unterstützen zu dürfen", betont die 20-Jährige. Bevor sie zum Dance Team gekommen war, hatte sie mit dem Sport Basketball wenig am Hut, jetzt hingegen ist sie ein richtiger Fan geworden und fiebert bei jedem Spiel mit.
Aber auch die Auftritte auf dem Spielfeld genießt sie. Obwohl diese für sie am Anfang sehr ungewohnt waren. "Bei unseren Gardeauftritten saßen die Menschen vor der Bühne, beim Basketball schauen einem die Fans von allen Seiten beim Tanzen zu", berichtet Christina Ullmann. Doch inzwischen habe sie sich daran gewöhnt. Lampenfieber hat sie eigentlich auch keines mehr. Nur wenn sie gerade einen neuen Tanz oder einen, den sie schon lange nicht mehr gezeigt hätten, aufführen, dann verspüre sie eine leichte Aufregung.
Leider wird sich Christina Ullmann nach den Playoffs vom Dance Team verabschieden. "Es war eine großartige Zeit und ich würde auch noch gerne bleiben. Aber ich werde Bamberg wegen meines Studiums verlassen."