Die Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald" fordert größere Schutzgebiete auf dem früheren Muna-Gelände und ein Gesamtkonzept zur Stadtentwicklung.
Ginge es nach den Vorstellungen der Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald", stünde vom früheren Muna-Gelände nur noch ein sehr kleiner Teil für potenzielle Bebauung zur Verfügung. Dafür wachsen Bannwald und Naturschutzgebiete bis hin zu ein paar versiegelten Restflächen. Wenige Wochen vor ersten "Sondierungsgesprächen" über die Zukunft der Fläche am Rande des Hauptsmoorwaldes präsentiert die BI diese Position und fordert zudem ein "Gesamtkonzept für eine nachhaltige Stadtentwicklung" sowie weniger Verkehrsbelastung für Bamberg Ost.
"Nachdem nun schon mehrere Fraktionen und Parteien ihre Vorschläge ins Spiel gebracht hatten, war es nun auch für an der Zeit, unseren Standpunkt noch einmal deutlich zu machen", sagt Stefan Kurz für die Bürgerinitiative. "Wir glauben, dass wir den mehrheitlichen Bürgerwillen vertreten, der besagt: Keine Bebauung auf den Muna-Flächen. Das Gelände muss weitgehend naturbelassen bleiben." Konkret geht es um die Erweiterung des Bannwaldes Hauptsmoorwald um Waldflächen im Umfeld von Schießplatz und Muna. Diese Flächen sollen auch als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sowie in einem neuen Flächennutzungsplan als Wald deklariert werden. Daneben soll das Naturschutzgebiet Muna nach Norden erweitert und ein weiteres Naturschutzgebiet Schießplatz ausgewiesen werden.
"Wenn man sich das betrachtet, würde ja nur noch ein handtuchgroßes Stück übrigbleiben", sagt CSU-Fraktionsvorsitzender Helmut Müller: "Dafür bräuchten wir den ganzen Aufwand nicht zu betreiben." Müller spricht sich weiter auch für Gewerbeflächen aus, denn "wir brauchen die Gewerbesteuer für unsere vielfältigen Aufgaben". Die Erweiterung der Naturschutzgebiete könne man akzeptieren, die noch weitere Ausdehnung des Bannwaldes sieht Müller hingegen skeptisch: "Da sieht man schon auf dem Luftbild, dass da auch viele Straßen und sonstige versiegelte Flächen enthalten wären." Er geht davon aus, dass die BI mit Maximalforderungen in die Verhandlungen gehe, um dann einen Teil davon zu erreichen.
"Wir begrüßen mit offenen Armen die Erweiterung des Bannwaldes und der Naturschutzgebiete und das Gesamtkonzept zur nachhaltigen Stadtentwicklung", sagt Ursula Sowa für die GAL-Fraktion, die sich auf einer Linie mit der BI sehe. Jede Art von Flächen-Inanspruchnahme müsse auf den Prüfstand gestellt werden. Die BI ist für Sowa "ein ganz wichtiges Sprachrohr für die Bürgerschaft und der Kern des Bürgerbeteiligungsprozesses, der noch kommen wird".
Dass die BI ein nachhaltiges Entwicklungskonzept für das gesamte Stadtgebiet fordere, begründet Kurz so: "In der Auseinandersetzung des letzten Jahres wurde mehrfach deutlich, dass gute Lösungen für anstehende Herausforderungen nicht zu erreichen sind, wenn ausschließlich ein kleiner Teil des Stadtgebietes dafür in den Blick genommen wird."
SPD setzt weiter auf Wohnungen
"Die SPD respektiert sehr wohl das Ergebnis des Bürgerentscheids und geht ergebnisoffen in den weiteren Prozess. Auf der anderen Seite müssen wir Stillstand vermeiden und jeder kann kreative Ideen einbringen", sagt Klaus Stieringer. Die von SPD, BuB und FDP ins Spiel gebrachten Wohnungsbaupläne hatte die Bürgerinitiative kritisiert. "Diese Fläche ist viel zu schade, als dass da eine Gruppe alles entscheiden kann", sagt Stieringer. Seine Fraktion bleibe bei ihren Vorschlägen, auf die sie auch viel positives Echo aus der Bevölkerung bekommen habe. "Wenn sich die Mehrheit der Bürger gegen Gewerbeflächen ausgesprochen hat, heißt das doch nicht, dass sie gegen alles sind. Wenn unsere Wohnungspläne keine Mehrheit finden, müssen wir das auch akzeptieren. Aber wir lassen uns von niemandem erzählen, was wir einbringen dürfen und was nicht."
Stefan Kurz erklärt jedoch, dass wer für den Bürgerentscheid gestimmt habe, für den Erhalt des Waldes, für Klima-, Natur- und Gesundheitsschutz sowie gegen zusätzliche Belastungen sei. "Das schließt aus meiner Sicht auch andere Pläne für eine größere Bebauung weitgehend aus." Die BI sehe sich durchaus als Akteur, der noch eine Rolle spiele, denn "nicht umsonst suchen Fraktionen und Stadtverwaltung das Gespräch mit uns."
Die Leute von der BI sind ja so ziemlich weit weg vom echten Leben, oder? Wer braucht ein NSG an der Geisfelderkreuzung?? Gehen die Heinis dann dort mit ihren Kötern spazieren? Da könnte man ja auch die VEDAG zum NSG erklären. Soviel Ignoranz und B********* ist ja kaum zu ertragen. Wer hat was von einem Bannwald der völlig von Kampfmitteln und sonst was verseucht ist? Mit welchem Geld soll das Gebiet gesäubert werden, wenn weder Wohnbau noch Industrie angesiedelt werden soll?
Eigentlich ist mit dem Kommentar von Heindoof - wenn auch mit drastischen Worten
- schon alles gesagt! Woher soll denn z.B. das Geld für eine Kampfmittelbeseitigung und einer Beseitigung des verseuchten Bodens etc. kommen? Etwa aus dem so prall gefüllten Bamberger Haushalt, der ja durch die Möglichkeit von mehr Gewerbe dort üppig anwachsen wird??? Damit dort ein Naturschutzgebiet entstehen kann?? Ein wahrlich sehr, sehr teures NSG wäre das!!!
Man kann sicher sein, dass sich JEDER (!) Bamberger über die umliegenden Wälder freut und deren positiven Effekt bewusst ist! Aber von "Wald" kann man bei diesem Wildwuchs und noch dazu diesem verseuchten Boden nun wirklich nicht sprechen. Und wie bereits mehrfach berichtet, hatte der Kompromiss der Stadt schon eine deutlich kleinere Fläche als Gewerbegebiet vorgesehen, ein grünes, kleinteiliges, nicht für "platzverschwendende" Logistik etc. vorgesehenes Gebiet!
Aber nein, man hat den kleinen Finger gereicht, und die ganze Hand wollte gewollt...
Es bleibt der fade Beigeschmack, dass mal wieder besonders die nahen Anwohner "nichts vor Ihrer Haustüre haben wollen!" Selbst wenn in dieser Gegend dort der Zugang in die freie Natur/Wald bereits jetzt so kurz ist wie in fast keinen anderen Stadtteilen Bambergs!
müller, sowa, stieringer, letzterer mit abstrichen irgendwie halt wohl nichts begriffen, reinfelder stellt die richtige frage, denn mit dem bürgerentscheid ist das mandat der BI beendet, so dass sich der OB auch gespräche ersparen kann. im übrigen ist es schon sehr fragwürdig und bedenklich, dass die BI im nachhinein versucht, dem votum des bürgers einen anderen inhalt zu geben. die frage war gewerbe/-park oder kein gewerbe/-park. nicht mehr nicht weniger. über nichts anderes ist entschieden worden, mag dies auch für manchen der BI im nachhinein enttäuschend sein, aber für die fragestellung war man selbst verantwortlich.