Das neue Büchereigebäude ist die Gemeinde Litzendorf teurer gekommen als geplant. Veranschlagt war der Bau laut Architekt Johannes Müller mit 852.000 Euro, abgerechnet wurde er mit 1,023 Millionen.
Geschuldet sei dies zum großen Teil der allgemeinen Preissteigerung auf dem Bau um etwa acht Prozent zwischen Planung und Ausführung. Aber auch Metallfassade und Intarsien hätten die Kosten nach oben getrieben. Für die Möbel würden noch weitere etwa 100.000 Euro nötig.
Etwas günstiger als geplant kam dafür die Sanierung des Bürgerhauses. Hier betrugen die veranschlagten Kosten 445.000 Euro, abgerechnet wurden 434.000. Dennoch zog Bürgermeister Wolfgang Möhrlein eine positive Bilanz. Bei dem Preissteigerungs-Index seien die Kosten im Rahmen geblieben, was auch der "Zügigkeit und Geschlossenheit im Gemeinderat" zu danken sei. Zu "Ruhm und Ehren" der Architekten habe man sich für eine Gold- und gegen eine Kupferfassade entschieden. "Eigentlich müssten wir dafür die Gage senken", meinte Möhrlein.
Das Wichtigste sei aber, dass sich die mehr als 20 ehrenamtlichen Helferinnen der Bücherei in ihrer neuen Umgebung wohlfühlten. Die Ausleihzahlen seien seit der Neueröffnung um etwa zehn Prozent auf rund 45.000 gestiegen, die Zahl der Leser auf etwa 600.
Noch einmal unterhielt sich der Gemeinderat über die von der Behinderten-Beauftragten der Gemeinde, Katrin Schnabel, vorgelegten Liste von Beanstandungen in der neuen Bücherei. Dabei zeigten sich zwei Schwerpunkte: die laut Schnabel nicht behindertengerecht ausgeführte Toilette und ein nach Schnabels Ansicht fehlendes Treppengeländer.
Bürgermeister Möhrlein hatte den Bau zwischenzeitlich durch die Architektenkammer prüfen lassen. "Es wurde festgestellt: Der Bau ist barrierefrei ausgeführt", beschied er das Ergebnis in aller Kürze. Im Übrigen kenne er kein Gebäude in Stadt und Landkreis Bamberg, das so behindertengerecht ausgeführt sei wie die Bücherei. Dafür zollte Möhrlein auch Katrin Schnabel ein Lob.
Dennoch könne, so Architekt Johannes Müller von der Kulmbacher Planungsgruppe H2M, der Zugang zu der Toilette geändert werden. Dazu gab die Jugendbeauftragte Claudia Dworazik zu bedenken, dass auch der Wickeltisch notwendig sei und nicht "geopfert" werden solle. Man solle das Ganze im Auge behalten. Ein Beschluss wurde dazu nicht gefasst.