Die Rodlerin Natalie Geisenberger, Stargast bei Brose Bamberg, gab Tipps, wie man sich motivieren und mit Niederlagen umgehen kann.
Trotz der zu vielen knappen Niederlagen, aber mit dem Champions League-Erfolg gegen Riga im Hinterkopf machte sich beim Neujahrsempfang von Brose Bamberg Zuversicht für den weiteren Saisonverlauf breit. Vor 200 geladenen Partnern des noch amtierenden Pokalsiegers war erstmals das gesamte Team bei diesem Jahresauftakt im Welcome Hotel Residenzschloss vertreten.
Im Mittelpunkt des Abends stand neben einer Talkrunde mit Geschäftsführer Arne Dirks und Headcoach Roel Moors der Auftritt von Natalie Geisenberger, der vierfachen Rodel-Olympiasiegerin, die ihre außergewöhnliche Erfolgsstory zum Besten gab. "Erfolg ist ein Weg, keine Tür", titelte sie, was natürlich auch für die Bamberger Profis gilt, die sich derzeit auf einem Weg befinden, der noch viele Stolpersteine aufweist.
"Wenn Basketballspiele nur 37 Minuten dauern würden, dann hätten wir erst eine Niederlage", rechnete Mediendirektor Thorsten Vogt, der eloquent und flott durch das Programm führte, vor. In seinem Rückblick stellte heraus, dass man zwar auf den Pokaltitel schon stolz sein könne, aber die vergangenen zwölf Monate auch "nicht die prickelndste Saison" waren. Da passte es auch ganz gut ins Bild, dass ein nicht alltäglicher Videozusammenschnitt für beste Unterhaltung sorgte. Statt Dunkings und Pokalfeier wurde vorgeführt was nicht so klappte: Versprecher, Kalauer, missglückte Würfe - ein Indiz dafür, dass die Spieler auch Spaß haben.
Präsident Norbert Sieben hob aus dem "gewaltigen Umbruchsjahr mit rigorosen Veränderungen in vielen Bereichen" neben dem Pokalgewinn den gelungen "My Part of History Day" hervor, der viele ehemalige Bamberger Asse zusammenbrachte. "Wir sind noch keine Spitzenmannschaft. Mit der Mannschaft muss man Geduld haben, ich bin überzeugt, dass sie uns in der Bundesliga und Champions League würdig vertritt", blickte er zuversichtlich auf den zweiten Saisonabschnitt.
Mit einer "Weltpremiere" - Headcoach Roel Moors äußerte sich auf deutsch - überraschte die Brose-Talkrunde. "Natürlich sind wir mit den Ergebnissen nicht zufrieden. Klar müssen wir mehr Spiele gewinnen und der Druck ist Teil unseres Jobs. Es ist keineswegs so, dass in bestimmten Zeiten immer alles gut oder alles schlecht ist. Wir müssen besser arbeiten, und das über 40 Minuten und gewinnen", brachte es der Headcoach in dieser schwierigen Saison-Phase auf den Punkt.
Sicherlich leichter gesagt als getan, das weiß auch Arne Dirks, der sein erstes komplettes Jahr in "Freak City" mit "sehr turbulent und viel Kraft gekostet" treffend beschrieb. Auch er hob die sehr gute Stimmung im Team hervor und hofft nach dem Riga-Aufritt auf eine Initialzündung" für die nächsten Spiele.
"Es ist vieles komplett neu, was natürlich spannend ist. Wir sind nicht ganz da wo wir sein wollten. Es ist noch ein langer Prozess", so der Geschäftsführer, der auch die wirtschaftliche Konsolidierung ("alle Vorgaben der Liga sind erfüllt") hervorhob und anmerkte, dass die Abhängigkeit von der Brose-Gruppe verringert reduziert werde. Positiv stimmt ihn zudem, dass sich im Office-Bereich einiges zum Positiven verändert und die neue Kinexon-Technologie, die eine Vielzahl an Daten an alle Beteiligten liefert, bei Brose Bamberg Einzug gehalten habe.