Zehn Wochen nach der Eröffnung erfreut sich der neue Brauereienweg durch die "Fränkische Toskana" großer Beliebtheit. Und steigert den Bekanntheitsgrad der Region, heißt es beim VGN. Die drei Kommunen Litzendorf, Memmelsdorf und Strullendorf gaben mit einem gemeinsamen Prospekt den Anstoß.
Sehr zufrieden ist man sowohl in den Gasthäusern und Brauereien als auch in den Rathäusern mit der ersten Resonanz der Wanderlustigen auf den neuen "13-Brauereien-Wanderweg" durch die "Fränkische Toskana". Etwa 500 Personen haben nach übereinstimmenden Schätzungen von Gastwirten in den ersten zehn Wochen dieses neue Angebot der drei Landkreis-Gemeinden Litzendorf, Memmelsdorf und Strullendorf zumindest teilweise genutzt. Für alle Beteiligten ist das eine "gute Zahl".
"Das hätte ich nicht geglaubt", sagt aufseiten der Brauer Hans-Ludwig Straub vom Gasthof "Drei Kronen" in Memmelsdorf. "Bestimmt schon 500 Leute" seien es gewesen, die sich gesprächsweise als Wanderer auf dem 13-Brauereien-Weg zu erkennen gegeben hätten. Das sei "überraschend viel", obwohl man in den ersten Wochen noch darunter gelitten habe, dass nicht alle beteiligten Gasthäuser unter der Woche den ganzen Tag offen hätten. "Da gab es ein paar enttäuschte Gäste." Hier wurde aber die Information verbessert.
Gut angenommen werde von den Gerstensaft-Wanderern das große Angebot an Bierspezialitäten, berichtet Straub weiter. "Wir hatten noch nie so viele Leute aus Oberbayern." Auch dort wisse man das Angebot offenbar zu schätzen.
Auf "etwa 50 Leute pro Woche" schätzt Hermine Knoblach vom gleichnamigen Brauerei-Gasthaus in Schammelsdorf die Zahl der Wanderer auf dem 13-Brauereien-Weg. Diese Zahl habe sich aus Gesprächen mit den Gästen ergeben. "Wir reden ja miteinander", sagt die Chefin und nennt damit vielleicht ein weiteres Erfolgsgeheimnis. Diese Gäste seien an Wochenenden in Gruppen unterwegs und oft früh dran, "sie müssen ja rumkommen".
Selbst bei der Brauerei Reh in Lohndorf, bei der es ja bekanntlich keinen Gasthof gibt, ist seit der Einführung des "13-Brauereien-Weges" vor allem an den Wochenenden gut Betrieb. "Die Leute trinken halt ein Stehbier und ziehen dann weiter", sagt Juniorchefin Anja Reh. Man versuche deshalb zwar, präsent zu sein, ein "sicheres Reh" gebe es aber nur auf Vorbestellung. Die Wandertour scheine aber immer beliebter zu werden, ist auch ihr Eindruck. Sehr gelobt werde dabei die Beschilderung mit etwa 70 Tafeln, deren Qualität dem Anspruch angemessen sei.
Sehr positiv ist auch die Resonanz in den Rathäusern, berichten die beiden Bürgermeister Johann Bäuerlein (Memmelsdorf, WLW) und Wolfgang Möhrlein (Litzendorf, CSU). "Eine schöne Tour von etwa 30 Kilometern, für die man sich auch zwei Tage Zeit lassen kann", sagt Bäuerlein. Davon profitierten dann auch die Übernachtungsbetriebe. "Dass dieses Angebot angenommen wird, hat man auch in der Bevölkerung schon bemerkt", sagt Wolfgang Möhrlein. Mit von der Partie ist auch noch die Gemeinde Strullendorf. Mit diesen rund 25.000 Einwohnern verfüge man durchaus über das nötige Potenzial für solche Aktionen. Vielleicht zahle sich jetzt aus, dass man bei der Landesgartenschau in Bamberg vor einem Jahr mit leiblichen Genüssen für die "Fränkische Toskana" geworben habe, meint Johann Bäuerlein. Mit einem solchen Andrang habe man jedenfalls nicht gerechnet, und die örtliche Gastronomie und sogar der Wohnmobil-Stellplatz an der Seehofhalle seien sehr gut ausgelastet. Etwa 24.000 Euro hat man für Werbung ausgegeben, und die etwa 4000 Broschüren sind fast vergriffen.
Auch beim Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) weiß man um die Beliebtheit solcher Wege. Insgesamt 20 solcher Touren seien im vergangenen Jahr durch den VGN bedient worden, wobei es die Nürnberger vor allem in die Fränkische Schweiz ziehe. Der "Fünf-Seidla-Steig" bei Gräfenberg bleibe hier Spitzenreiter. "Durch den neuen 13-Brauereien-Weg, dem auch unser Wandertipp folgt, hat sich die Situation auf jeden Fall gebessert", freut sich VGN-Sprecher Manfred Rupp. Denn der VGN fährt seit vergangenem Jahr sein Publikum bereits mit dem "Brauereien-Fachwerk-Express" und der Tour "7 auf einen Streich" in Richtung Fränkische Toskana.
Der "Brauereien-Fachwerk-Express" in die Fränkische Toskana hatte im vergangenen Jahr 411 Fahrgäste, was für den Anfang kein schlechter Wert ist. Zahlen für heuer gibt es noch nicht. "Die Zielregion zwischen Steigerwald und Fränkischer Schweiz haben die meisten Nürnberger noch nicht auf ihrer inneren Landkarte", sagt Rupp. Deshalb könne die Region Bamberg mit ihrer Qualität als Bier-Genuss-Region durchaus profitieren. Hier gehe es darum, den Bekanntheitsgrad des Gebiets zu stärken. "Das wird sich mit der Zeit und auch mit der Mundpropaganda der Besucher sicher verbessern", zeigt sich Rupp überzeugt.