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Bosch will bis zu 1200 Stellen streichen - auch Jobs in Bamberg in Gefahr?


Autor: Ralf Welz

Bamberg, Freitag, 19. Januar 2024

Bosch erwägt einen Abbau von Arbeitsplätzen im großen Stil. Insgesamt sollen bis zu 1200 Stellen wegfallen. Ist auch der Standort Bamberg von den Plänen des Autozulieferers betroffen - inFranken.de hat nachgehakt.
Seit 2022 ist das neue Logistikzentrum von Bosch im Bamberger Hafen in Betrieb. Der weltweit größte Autozulieferer zählt in der Region zu den wichtigsten Arbeitgebern.


Der Automobilzulieferer Bosch hat einen umfassenden Stellenabbau angekündigt. Die Rede ist von etwa 1200 Stellen weltweit - davon bis zu 950 in Deutschland. Laut Unternehmensangaben seien die Mitarbeiter am Mittwochnachmittag (17. Januar 2024) über die mögliche Personalreduzierung informiert worden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht, teilte eine Firmensprecherin am Donnerstag (18. Januar 2024) mit. Der weltweit größte Autozulieferer zählt auch im Raum Bamberg zu den größten Arbeitgebern.

Im vorliegenden Fall können die Bamberger Bosch-Beschäftigten gleichwohl aufatmen. "Bosch Bamberg ist von den Stellenstreichungen nicht betroffen", teilt Standortsprecherin Ulrike Kümmel inFranken.de auf eine am Donnerstagnachmittag gestellte Anfrage mit. Unsere Kollegen vom Fränkischen Tag erklären, was das Bamberger Bosch-Werk im Vergleich mit anderen Standorten so besonders macht. Wegweisend ist demnach eine Standortvereinbarung in Sachen Personalabbau (Plus-Inhalt): Firma streicht 1200 Stellen - warum das Bosch-Werk Bamberg geschützt ist. 

Bamberger Bosch-Standort von Streichungen nicht betroffen - an diesen Standorten müssen Mitarbeiter bangen

Am Standort Bamberg liegt der Fokus auf der Fertigung von Teilen für Dieselmotoren. Der Ort soll zudem in Kürze eine europaweite Vorreiterstellung einnehmen: In Bamberg soll eine der ersten großen Brennstoffzellen-Fabriken mit Wasserstoff in Europa entstehen. Für das Vorhaben hat Bosch von Bund und Freistaat Bayern eine Fördersumme von fast 60 Millionen Euro erhalten.

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Die aktuell erwogenen Stellenstreichungen betreffen dem dpa-Bericht zufolge die Sparte für Fahrzeugelektronik und Software. Der Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions umfasst beispielsweise Sensoren, Fahrzeugcomputer und Steuergeräte sowie die entsprechende Software. Entwickelt werden dort unter anderem Assistenzsysteme, Lösungen zum automatisierten Fahren und Infotainment-Systeme.

Betroffen in Deutschland sind die Standorte Abstatt, Hildesheim, Leonberg, Renningen und Schwieberdingen sowie die dazugehörigen Zweigstellen. Wie viele Jobs genau gestrichen werden, hängt Bosch zufolge von den Verhandlungen ab.

Wandel in Autoindustrie stellt Bosch, Schaeffler und Co. vor große Herausforderungen

Der Strukturwandel in der Automobilindustrie stellt Bosch - wie viele weitere Akteure der Branche - schon länger vor immense Herausforderungen. Zwar seien Technologien für automatisiertes Fahren ein zentrales Wachstumsfeld, die schwache Konjunktur und die hohe Inflation bremsten allerdings den Übergang und erhöhten die Ausgaben, hieß es vonseiten von Bosch.

Laut IG Metall Bamberg bereiten auch die hohen Strompreise Unternehmen mit Werken in Franken, wie Bosch, Schaeffler oder Wieland, ernsthafte Probleme. 

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